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Test: Digital Redux The A Class Series

DigitalRedux Library

18. April 2008

Digital Redux wurde im Jahre 2007 gegründet und residiert überaus Straßen-kredibel in – „yoyoyo“ – Brooklyn/New York City. Die erste Produktreihe der Unternehmung ist die Sample-Library „The A Class Series“ mit den folgenden Titeln:

  • Hip Hop Hotness
  • D&B 4 The Headz
  • Properly Chilled
  • Hacienda House
  • Electro Tech

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Ausgepackt

Auf fünf Multiformat-DVDs findet sich stets ein Stylus RMX- Ordner, aber auch deren weitere. Diese sind gefüllt mit Audiodaten der Formate:

  • AIFF
  • ACID WAV
  • WAV
  • REX2

Derlei Vielfalt reduziert zwangsläufig die Menge des Gebotenen. Beispiel: Der erste Titel Hip Hop Hotness ist 2,69 GB groß. Davon beanspruchen etwa die 24-bittigen Wave-Files rund 630 MB und damit die Menge einer gut gefüllten CD-ROM. Der Stylus RMX-Ordner umfasst 400 MB, der ACID- WAV- Ordner 326 MB und die Reason Refill- Datei ist 410 MB groß.

Der Größenunterschied erklärt sich wesentlich damit, dass Reason, Stylus und Acid nun einmal Werkzeuge für den looporientierten Teil der Sammlung sind, der eben rund zwei Drittel der Daten ausmacht. Sämtliche für diese beiden Programme aufbereiteten Loops finden sich aber umgekehrt in den übrigen Formatordnern der DVD wieder.

Wie es sich für die A-Klasse eben gehört, gibt es auch „Extras“, und das ganz ohne Aufpreis: Im Ordner dieses Namens finden sich leider nur 244 MB „Reklame“ mit Demo- WAVs der restlichen Titel. Also nicht der „beheizbare Getränkehalter“ selbst, sondern ein kostenloser Probeschluck frischen Kaffees mit dem Hinweis, dass man den Halter ja später auch noch kaufen kann …

Hip Hop Hotness im Explorer

Hip Hop Hotness im Explorer

Für die Verwendung des Loop-orientierten Audiomaterials in einem Sequenzer ist Stylus RMX zweifellos das Mittel der Wahl. Bequeme Naturen beschränken sich auf das „Abfeuern“ von Loops im Groove Modus, mehr Individualität und Schaffenstiefe ermöglichen Slice Modus und „Chaos Designer“.

Von Haus aus schmeckt es in der Stylus-Werkskantine bekanntlich stets mehr minder nach R’n’B oder HipHop, in jedem Falle aber sehr „US-amerikanisch“. Die hauseigenen SAGE-Expander haben dieses Spektrum zwar ebenso erweitert wie die „Refill-Pakete“ verschiedener Drittanbieter. Dennoch findet Stylus RMX überwiegend in Produktionen Verwendung, deren musikalische Heimat auf „Street Level“ ist. Und das ist plausibel, denn in diesen Genres ist der „Loop“ und dessen feine Variationen eben immer noch Dreh- und Angelpunkt vieler Produktionen.

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Nicht für Stylus und Reason aufbereitet sind wesentlich die „Instrumente“ sowie geräuschhafte oder atmosphärische Samples der verschiedenen Titel. Heißt auch: Mitunter ist emsiges Vorhören in einem Media Player angesagt. Die mitgelieferte „Dokumentation“ in Form des einseitig bedruckten DVD-Inlays dient nur der Zuordnung des DVD-Titels, und auch die Namensgebung der Samples auf der DVD ist nicht immer aussagekräftig. Die Motivation, Basisformate wie WAV und AIFF zu nutzen, wird somit nicht gerade beflügelt. Die allermeisten Samples verstehen sich als „one shot“-Ereignisse, aber im Jahre 2008 wird ein Basssample ja ohnehin nicht mehr geloopt. Tastaturgreifende Multisamples gibt es nur, wo unbedingt erforderlich, größere Transponierungen bleiben außen vor. Gigabyte-große Konzertflügel- Libraries dürfen also künftig weiter auf der Festplatte verbleiben und bekommen wenige Megabyte low-fideler Konkurrenz für besondere Anlässe.

Die Formate WAV und REX können übrigens auch direkt in maximal 150 MB großen Paketen von der Webseite des Herstellers geladen werden, wobei jedes Paket die Kreditkarte um 10,50 Euro erleichtert. Günstiger und praktischer ist die taktile Gesamtlösung auf DVD, die mit moderaten 44,95 US-Dollar pro Titel inkl. der Kosten für den weltweiten Versand zu Buche schlägt. Bei Bestservice wird man für glatte 30 Euro fündig, ab 50 Euro Bestellwert entfallen auch hier die Versandkosten. Das ist nicht nur recht günstig, sondern berücksichtigt entgegen der leider vielerorts unverändert zu beobachtenden „1:1-Praxis“ das marktübliche Eintauschverhältnis von Euro zu Dollar.

Führt man sich also die moderaten Preise der Edition vor Augen, kann man die Formatvielfalt als komfortable Dreingabe interpretieren und gelinde(r) über die quasi nicht vorhandene Dokumentation hinwegsehen.

Mit der A-Klasse unterwegs

01 Hip Hop Hotness

Beim Öffnen in RMX gibt es, wie auch auf den weiteren DVDs, zehn Construction Kits zu bewundern, welche man entweder als Vorübung, Mittel zum Beeindrucken des eilig herbeigeeilten Freundeskreises oder auch „Platzvergeudung“ interpretieren kann. Letztere Betrachtungsweise ist nur teilweise erlaubt, denn auch in diesen Kits gibt es universell verwendbare Drumloops in verschiedenen Variationen. Allerdings findet man bei der weiteren Durchsicht in den reinen Loop-Suites „Beat“, „Ethnic“ und „Percussive“ Samples, die teils sehr ähnlich klingen. So viele sind es denn auch gar nicht, nämlich 50 Beat-, 21 Percussion- und 20 Ethnic Loops, ähnlich wie auch auf den vier weiteren Titeln der Reihe. Dennoch keine „Mogelpackung“, denn sowohl die Webseite des Herstellers wie auch die Verpackung der Titel geben Auskunft über die Anzahl der zu erwartenden Schallereignisse und berücksichtigen dabei auch Kategorien wie „Bass“, „Keys“ usw.

Die Auflistung der Loops, die in Stylus Elements heißen, erfolgt übrigens weder nach Stil oder Tempo geordnet, sondern schlicht in alphabetischer Reihenfolge.

Die klangliche Vielfalt der Rhythmen auf Hip Hop Hotness ist eher gering und nutzt durchweg die „Lieblingssamples“ des Erstellers, und es darf angenommen werden, dass hier eine Akai MPC programmiert und später abgesampelt wurde.

Die Loops klingen sämtlich überaus druckvoll und direkt, und dabei stets eher „hart“ als „groovy“ oder „funky“. Bei diesem Titel hätte ich in Anbetracht seiner (vermeintlichen) Herkunft noch etwas mehr Progressivität und Originalität erwartet. Böse Gangsta- Rapper werden eher versorgt als locker-flockige Sprechgesänger, und dürften daher auch eher den Drang verspüren, die S-Klasse in der Garage zu lassen, um künftig ab und zu A-Klasse zu fahren.

Gut gefallen hat mir die strikte Trennung der Instrumentengruppen: Ein Drumloop ist wirklich ein Drumloop, und wer noch „Basses“, „Stabs“ oder „Pads“ dazu braucht, der bedient sich eben in den entsprechenden Ordnern der DVD und nutzt diese dann im Software- Sampler der Wahl. Klingen tun auch diese durch die Bank gut und „phat“ und amtlich, in Anbetracht des Kompressionsgrades aber auch vielfach agressiver, als sich das mancher gutartige Hip Hopper wünschen wird.

02 D&B 4 The Headz

Drum & Bass! Bekanntermaßen ist der Name des Genres zugleich Programm, und „echte“ D&B-Produzenten verwenden gerne viel Zeit für die Kreation eigener Schlagzeug und Bass-Sounds. In Hinblick auf das Thema „Schaffenstiefe“ kann man die Worte eines bekannten deutschen Regionalpolitikers bemühen: Und das ist gut so!

Mit D&B 4 The Headz geht es indes auch einfacher: Die Samples dieser DVD sind schon „ready processed“ und gehorchen bereits „out of the box“ allen Regeln des Genres. Recht schnell und ohne den Einsatz von PlugIns lässt sich hier etwas zusammenbauen, was einer amtlichen Drum & Bass-Produktion recht nahe kommt.

Die Elemente der Break Beat Suites „Stepper“ und „Heavy“ und auch die Suite mit Percussion-Loops beinhalten wiederum Loops, die aus einer Beatbox stammen. Aufnahmen akustischer Drums hätten das Spektrum erheblich erweitern können, aber offenbar verfügt Digital Redux nicht über die Möglichkeit, akustische Drumloops aufzunehmen. Ein Musikstück auf Basis von D&B 4 The Headz wird also eher ein Imitat echter Drum&Bass-Tracks sein. Da auch domestizierte Formen des Genres mittlerweile kaum noch in aktuelle Chartproduktionen ausstrahlen, liegt der Kreis potentieller Anwender dieses Titels eher im Bereich Multimedia, Gaming oder Industriefilmvertonung.

PROPERLY CHILLED: Beats

PROPERLY CHILLED: Beats

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