Harmonie in der Box
Die US-Firma DigiTech gehört ganz sicher zu den ganz Großen der Showbranche. Seit vielen Jahren versorgt die Firma als Teil der Harman International Industries Inc. uns Saitenzupfer mit einer Vielzahl von Effektgeräten, Preamps und cleveren Lösungen, wie der vor kurzem erschienene Amazona-Test des Digitech iStomp erneut unter Beweis stellte. Und es gibt auch nicht viele Companys, deren Geräte Kultstatus erlangt haben wie beispielsweise das Whammy-Pedal oder der bahnbrechende Vocalist, die beide ständig weiterentwickelt werden und zweifellos zu den Zugpferden des Sortiments zählen.
So etwas Ähnliches wie den Vocalist gibt es von Digitech auch für uns Gitarristen, denn mit dem DigiTech HarmonyMan hält die Mehrstimmigkeit Einzug in unseren Gitarrensound! Ob dieser intelligente Pitchshifter ähnlich überzeugend wie der Vocalist arbeitet und wie so etwas überhaupt einzusetzen ist, werden wir im nachfolgenden Test versuchen zu klären.
Aufbau & Features
Das intelligente Harmoniewunder erscheint in einem robusten und weinrot lackierten Alu-Druckgussgehäuse. Mit den Maßen von 170 x 66 x 140 mm und einem Gewicht von rund 1,3 kg entspricht das DigiTech HarmonyMan den üblichen Dimensionen der Kategorie Twin-Pedal-Effekte und beansprucht ungefähr den Platz zweier „handelsüblicher Tretminen“ auf dem Pedalboard. Bevor wir uns ausführlicher mit dem Bedienfeld auf der Oberseite des Gerätes befassen, werfen wir zunächst ein Blick auf die Stirnseite mit den Anschlüssen.
Get connected!
Zunächst gibt es natürlich eine Input-Buchse für das Instrument, welche wie auch die übrigen Anschlussbuchsen fest mit dem Gehäuse verschraubt wurde. Auf eine Überraschung trifft man dann beim Betrachten der nächsten beiden Anschlüsse, welche die Bezeichnung DIST SEND / DIST RETURN tragen. Erwartet hätte man es nicht, Sinn macht es aber trotzdem, dieser Einschleifweg. Denn gesetzt den Fall, man möchte das Gerät direkt mit einem Mixer oder Ähnlichem verbinden, bietet sich hier die Möglichkeit, ein Distortion-Pedal in den Signalweg einzubinden, um somit die generierten Stimmen mit Overdrive klingen zu lassen. Etwas, was wir Gitarristen doch sehr zu schätzen wissen.
Ich besitze noch einen uralten IPS Pitch Shifter und muss sagen, dass die Latenz nie ein Problem war. Warum auch? Man schleift das Gerät doch in der Regel ein und hat dann eh den Mix aus dem direkten Gitarren-Sound aus dem Verstärker und dem Effektsignal. Den Distortion-Weg hatte schon der alte IPS. Habe ich nie benutzt, weil dieser Effekt eben m. E. nach in den Einschleifweg des Amps gehört und nicht vor den Gitarren-Eingang. Das klingt auch nicht, gerade im Distortion-Bereich, das matscht dann nur noch. Im Einschleifweg des Amps hingegen klingt es auch bei High Gain Sounds noch wunderbar und man darf sich mal wie Brian May fühlen (auch wenn dieser selten Pitch Shifter für die Mehrstimmigkeit eingesetzt, sondern diese Spur für Spur aufgeommen hat).