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Test: DigiTech RP 350

(ID: 3075)

Sound:

Das alte Problem der späten Geburt im Bereich Amp-Modeling. Wer der heutigen nachwachsenden Gitarristen-Generation hatte denn bisher einmal die Möglichkeit die modellierten Amps, geschweige denn die Unmengen an Vorschalt-Zerrern oder gar unterschiedlichen Cabinetts im Original zu hören. Wahrscheinlich bewegt sich der Prozentsatz im Promille Bereich. Dies hat zur Folge dass man als Newbie gar nicht sagen kann ob der Amp X mit Cabinett Y wirklich sehr nah am Original dran ist sondern man muss sich komplett auf die Aussagen von Routiniers verlassen, bzw. auf Solche die sich dafür halten… Der andere und deutlich bessere Weg ist auf die eigenen Ohren zu vertrauen und nach dem Prinzip -gefällt mir / gefällt mir nicht- eine Vorauswahl zu treffen. Wenn einem der Sound gefällt kann man nachschlagen welche Kombination man gewählt hat und diese evtl. abändern.

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Womit wir schon bei der ersten Herausforderung sind, wie schließt man das Gerät an seinen Amp an? Ein Modeling-Prozessor soll ja insbesondere Verstärker Modelle nachbilden, wenn ich ihn nun vor meinen eigentlichen Amp schalte, ist dies nicht eigentlich unmöglich? Sagen wir mal mit Einschränkungen… Zunächst muss man den cleanen Kanal seines Amps wählen die Klangregelung möglichst neutral lassen und natürlich die Speakersimualtion abschalten. Eine Einfärbung des Signals ist bei dieser Schaltung aber dennoch nicht zu vermeiden. Besser ist es über einen FX-Return nur die Endstufe, respektive den Lautsprecher des Verstärkers zu nutzen und den gesamten Emulations- und Effekte Bereich vom RP350 zu nehmen.

Was einem bereits bei den Presets ins Ohr sticht ist die für einen Gitarrenprozessor ungewöhnlich gute Hall-Qualität, insbesondere die kleinen Räume haben eine unglaublich hohe plastische Authentizität. Gerade der Reverb Bereich zeichnet sich als sehr rechenintensiv für die CPU aus und wird allzu oft als halbgare Kompromisslösung in FX-Prozessoren gehandhabt. Laut Aussage des Herstellers handelt es dabei um Logarithmen welche vom Hallexperten Lexicon lizenziert wurden.

Nachdem ich mir zunächst die wichtigsten Werks-Presets durch gehört habe, kommen wir zum eigentlichen Härtetest. Ich nehme mir die einzelnen Amp/Pedal/Cabinett-Simulationen ohne jeden echten FX-Anteil vor um die Annäherung an den Original Sound zu testen.

Um es vorneweg zu nehmen, das RP350 macht diesbzgl. einen wirklich guten Job! Allein durch die o.g. Kombinationsmöglichkeiten von Pedal / Amp und Cabinett haben wir bereits eine theoretische Vielfalt von über 8000 Kombinationsmöglichkeiten, wobei natürlich die voreingestellten Werkskombinationen (z.B. JTM-45 + 4×12“ Marshall oder Fender Bassman mit 4×10“) am authentischsten klingen. Sehr gut fand ich auch den Amp A/B Switch der die klassischen Kanalwechsel der jeweiligen Verstärker gut getroffen hat.

Es eröffnen sich gerade für Musiker, welche viele unterschiedlichen Sounds auf kleinem Raum schnell abrufen müssen (z.B. Coverband) sehr sinnvolle Anschlussmöglichkeiten. Den Prozessor mit Speakersimulation direkt in die Gesangsanlage eingespeist, das Signal noch auf den eigenen Monitor gelegt, fertig! Immer vorausgesetzt der Gitarrist leider nicht an der üblichen Profilneurose und muss zum Glücklichsein selbst auf der Hochzeit des Arbeitskollegen einen viel zu lauten Full-Stack hinter sich wissen…;-))

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Mir persönlich gefällt das RP350 jedoch am besten als versierter Alleskönner im Demo- / Homerecordingbereich, wo Vieles auch direkt ins Pult gespielt wird. Hier kann auch der USB Anschluss punkten.

Fazit:

Wer einen stabilen, gut klingenden Alleskönner für Live und Studio sucht ist mit dem RP350 bestens bedient.

 

UVP: 239,- €

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Logarithmen sogar drin! :-) Hit-me-with-your-Logarhytm-Stick!

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ist doch eigentlich völlig schnurz, ob z.B. der Soldano XYZ realistisch abgebildet wird, klingt er gut, ok.. wenn nicht, Schwamm drüber. Dafür haben wir doch die zwei angeborenen Messgeräte seitlich am Kopf

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Laut Aussage des Herstellers handelt es dabei um Logarithmen welche vom Hallexperten Lexicon lizenziert wurden.

    Hahahahahahahahahahahahaha. :-D

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Nicht nur die Vorgegebenen Sounds und Modulationen sind Spitzenklasse, auch die Sounds, welche man in der Community oder entsprechenden Seiten (einfach unter Google suchen) runterladen kann, sind fantastisch, nein auch die Soundvielfalt von Country über POP/Rock, Blues bis hin zu Heavy Metal ist großartig. Diese Sound lassen sich mit dem kostenlosen Digitechprogramm X-Edit problemlos vom PC auf das Gerät laden.
    Auch die Artist Simulationen sind mehr als nur Gut. Ich habe das RP 350 im Live wie auch im Studio und Heimbetrieb. Ich möchte das Gerät auf keinen Fall mehr missen. Kann ich jedem der tolle Sounds und / oder Simulationen haben will, aller bestens Empfehlen. Nur leider wird das RP 350 nicht mehr gebaut. Aber der Nachfolger das RP 355 ist genauso Fantastisch. Die Geräte bekommt man mit ein bisschen Glück in 1a Zustand zum vernünftigen Preis auch mal gebraucht bei einem bekannten Online Auktionshaus.

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