Mit heruntergelassenem Tuning erwischt!
Oh Mann, wer kennt dieses Problem nicht? Da hat man mühsam unter Aufopferung seiner teuren Freizeit die neue erworbene Herzensdame unter den Sechssaitigen endlich auf seinen persönlichen Spielstil in Sachen Halskrümmung, Saitenstärke und Vibratosystem eingestellt und dann kommt der Sänger daher und äußert die Bitte, zwecks Downtuning um ein bis zwei Halbtöne, da es „heute doch etwas im Hals kratzt und man die hohen Töne heute wohl nicht schaffen wird“.
Oder aber der Chef-Songwriter des Hausensembles hat entdeckt, dass seine „Kreativ-Ergüsse auf Cis“ doch um einiges fetter klingen und er nun unbedingt für zwei Songs vier Halbtöne tiefer stimmen möchte. Selbst hartgesottene Fender- oder Gibson-Player raufen sich jetzt die Haare, sehen sie sich doch mit labbernden Saiten, konvexen Halskrümmungen oder zumindest ein bis zwei Ersatzgitarren konfrontiert, die sowohl transportiert als auch gewartet werden wollen!
Völlig dem Wahnsinn verfallen wird allerdings der Kollege mit dem Free-Floating-Vibratosystem à la Floyd Rose, der aufgrund der genannten Konstruktion schon bei einer gerissenen Saite den Song nicht zu Ende spielen, geschweige denn die Gitarre in eine andere Stimmung versetzen kann. Wäre es nicht wunderbar, eine elektronische Abhilfe zu besitzen, welche nicht nur über minimale Latenz, sondern auch über möglichst geringe klangliche Artefakte während des Prozessorbetriebes verfügt? Dem Mann kann geholfen werden! Denn Amerikas Spezialist in Sachen Effekte und mehr, Digitech, brachte unlängst mit dem Whammy DT nicht nur eine Weiterentwicklung seines legendären Pedals auf den Markt, sondern beinhaltete auch eine Unterabteilung, mit der man das Originalsignal um sieben Halbtonschritte bzw. eine Oktave nach oben oder unten transponieren kann. Warum diesen Bereich nicht als separaten Effekt nur mit Downtuning-Funktion zum kleinen Preis anbieten, fragten sich die Verantwortlichen. Und schwupp, das Digitech The Drop war geboren!
Konstruktion
Um seine Abstammung zu unterstreichen, erscheint das Digitech The Drop im klassischen Whammy-Rot. Ob man die Farbe mag oder nicht, ist irrelevant, sie haftet dem Produkt einem Ferrari gleich an. Mit den Abmessungen 121 x 73 x 45 mm und einem Gewicht von 360 Gramm bewegt sich das Digitech The Drop innerhalb normaler Pedalabmessungen. Verpackt wurde die interne Elektronik in sehr massives Stahlblech, welches auch schwerem Getrampel standhalten dürfte.
Falsch machen kann man bei dem Pedal faktisch nichts. Eingang, Ausgang, True Bypass Fußschalter und eine Anschlussbuchse für das mitgelieferte Netzteil machen einen Fehler bei der Verkabelung eigentlich unmöglich. Mit einem Endlosdrehregler stellt man das gewünschte Intervall ein, zudem hat man die Möglichkeit, mittels eines Kippschalters die Funktionsweise des Fußschalters zwischen permanent oder nur während des Drucks auf den Schalter zu variieren. Dies eröffnet natürlich abenteuerliche Interaktionen mit dem persönlichen Spielbetrieb.