Moment mal – vergleicht man das mit der Tabelle oben, fragt sich doch gleich, wo denn jetzt die eigentliche Einstellungen sind. Nun, die gibt es nicht und das heißt, alle MIDI-Nachrichten sind fest eingestellt und können nicht geändert werden, sieht man mal vom MIDI-Kanal ab. Baff. Da kann ich nur sagen: Sechs, setzen. Ok, benutze ich das Gerät nur für Live oder Traktor (für das es auch hauptsächlich konzipiert ist) bekomme ich keine großen Schwierigkeiten und die Versetzung ist sofort nicht mehr gefährdet. Für andere Anwendungen ist das aber, wie ich finde, inakzeptabel. Als Beispiel benutze ich den MF3D an meiner V-Machine (Standalone VST-Plug-in Host) auch um E-Piano Akkorde zu spielen. Nun ist es aber so, dass MIDI-CC ‚0‘, also Bank-Wechsel, fest mit der Neigung nach links verbunden ist. Also schaltet der Soundfont-Player schön rasend schnell seine Presets durch und eine Nutzung wird dadurch sinnlos. Ebenso verhält es sich mit den Pick-Up Noten, die alle schön im Basskeller sitzen und unmotiviert ins Set rumpeln.
Eine andere Sache, die ärgerlich ist: Hält man einen Taster und wechselt dabei die Bank, hat man einen Notenhänger, welcher sich auch nicht mehr durch nochmaliges Betätigen abschalten lässt.
Handling
Wenn man die Hürden einmal umschifft hat, ist der MF3D ein wirklich exzellentes Performance-Werkzeug. Durch die gute Verarbeitung hat man das Gefühl, ein richtiges Instrument in der Hand zu halten. Mit ein wenig Übung gelingen sogar Piano- oder Synthsoli auf dem Gerät. Dabei ist vor allem die individuelle Farbgebung hervorzuheben. Man kann die Taster z.B. genau wie eine Klaviatur beleuchten, mit schwarzen und weißen Tasten. Kann andere farbig markieren, um bestimmte FX-Aktivierungen zu kennzeichnen. Die LED-Animation sieht klasse aus und hat für DJs sicher auch ihre Berechtigung. Als etwas unpraktisch erweist sich der USB-Anschluss vorne, denn das Kabel ist öfters im Weg. Das Arbeiten mit den verschiedenen Neigungsrichtungen ist exzellent und auch sehr feinfühlig. Hier wurde 1A-Ware verbaut – keine Frage. Bei einem Drum-Setup über die V-Machine hatte ich drei Parameter im Griff: Cutoff, Delay-Feedback und Delay-Time, wobei sich gegensätzliche Neigungen natürlich ausschließen. Das hört sich nicht nur gut an, sondern sieht auch noch gut aus! In der Performance gibt es keine Abstriche.