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Test: DPA d:vote CORE 4099, Mikrofon

(ID: 225786)

Ein Vorteil der kleinen Kapseln liegt in der absolut präzisen Abbildung der Transienten. Große Kapseln sind da aufgrund ihrer Masse etwas träge. Aber nicht nur Transienten, auch Bassfrequenzen werden von dieser kleinen 5 mm Kapsel in vollem Umfang übertragen. Großes Mikrofon = fülliger Sound ist eine Rechnung, die in der Audiowelt nicht zwangsläufig zutrifft. Trotzdem hat DPA in der Studiowelt viel Aufklärungsarbeit zu leisten, um gegen Vorurteile wie dieses anzukämpfen.

DPA d:vote CORE 4099 – small mic = big sound?

Wie klingt es denn nun? So, erstmal zusammenbauen das gute Ding. Aber wie? Leider liegt der Box nur ein kleines Faltblatt mit technischen Infos bei. Jetzt habe ich all diese Adapter vor mir und keine Ahnung, wie ich was wofür benutzen soll.

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Ich versuche mich erstmal am Schallloch der Gitarre, da ich hier in der Vergangenheit einige Mikros und Pickups montiert habe, aber leider erstmal Fehlanzeige. Der Adapter für den Kontrabass ist einfach zu montieren und stellt einen wichtigen Teilerfolg dar. Doch was hat es mit diesem schwarzen Kegel auf sich? Also ein Blick ins Netz auf die Website von DPA geworfen und schnell wird alles klar: Der Adapter für die Gitarre wird seitlich an den Zargen angebracht und der kleine schwarze Kegel hat einen magnetischen Fuß, also ran an den Gussrahmen des Klaviers, wo er auch bombenfest hält. Es wäre toll, wenn DPA hier in Zukunft ein paar Hinweise zur richtigen Verwendung ihrer Adapter beilegt. Ein Bild für den nötigen „AHA“-Effekt genügt ja oft schon.
Hier für alle der direkte Link zum Benutzerhandbuch mit Illustrationen, um euch jeglichen Frust zu ersparen:

So, jetzt aber ran an den Speck. Kann man dieses kleine Mikro wirklich ernst nehmen? Eines vorweg, ja, man kann! Die ersten Aufnahmen mache ich mit Gitarre und drei Worte kommen mir spontan in den Sinn: neutral, präzise und ruhig. Das macht Lust auf mehr.

Dem Gitarren-Set liegt ein XLR-Adapter mit integriertem Low-Cut bei. Dadurch werden tieffrequente Körperschallgeräusche unter 80 Hz herausgefiltert, die sonst durch das „Handling“ entstehen können. Die Positionierung mit dem Schwanenhals ist kinderleicht und man ist dadurch wahnsinnig flexibel, denn der Klangcharakter lässt sich ganz einfach durch verschiedene Ausrichtungen bestimmen.

Mit einem Abstand von etwa 10 cm auf den Übergang zwischen Hals und Korpus bekommt man schnell einen ausgewogenen Klang.

Das Mikrofon etwas mehr Richtung Schallloch gedreht, bringt warme Tiefmitten mit ins Spiel. Dreht man das Mikro hingegen eher zum Griffbrett, wird der Klang heller.
Gitarristen werden es zu schätzen wissen, sich frei bewegen zu können. Das Mikrofon folgt jeder Bewegung der Gitarre, was in gleichbleibender Lautstärker und Klang äußert. Die Supernierencharakteristik des DPA d:vote CORE 4099 ist sehr von Vorteil, wenn der Gitarrist selbst singt. Sie minimiert Phasenverschiebungen, die durch die Verwendung eines zweiten Mikrofons für Gesang auftreten können.

Die Soundbeispiele wurden mit einer Taylor Gitarre gemacht – zum Vergleich hört ihr das Line-Out-Signal der Gitarre.

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Für Bass und Piano benutze ich einen XLR-Adapter ohne Lowcut.
Auch hier sind die Halterungen leicht anzubringen. Ihr durchdachtes Design lädt geradewegs dazu ein, verschiedene Positionen auszuprobieren.

In Windeseile lässt sich das Mikrofon an einer völlig anderen Stelle wieder positionieren.
Auch beim Kontrabass gefällt mir sehr gut, dass der Klang und die Lautstärke gleich bleiben, da das DPA d:vote CORE 4099 jede Bewegung mitmacht.

Und gerade beim Kontrabass „groovt“ man ja gerne etwas mit und bewegt sich zur Musik. Im Vergleich hört ihr hier einen Piezo-Pickup:

Schade, dass ich kein Stereo-Set für den Test am Piano hatte. Der magnetische Halter für den Gussrahmen ist ein kleiner Geniestreich und erfüllt seinen Zweck optimal.

Wie ihr am Foto sehen könnt, ziele ich mit dem Mikro vom Diskantbereich zum Bass.

Zum Vergleich habe ich für euch ein Klangbeispiel mit einem AKG 414 XLS Großmembranmikrofon in Supernierencharakteristik gemacht:

 

Zu guter Letzt habe ich mich auch noch an einer Stand-Tom versucht – Lars Ulrich benutzt ja schließlich auch seit Jahren DPA Mikros an seinem Schlagzeug. Hier das DPA d:vote CORE 4099 Vergleich zum Klassiker auf diesem Gebiet, dem Sennheiser MD421:

Durch die gute Transienten-Abbildung der Miniaturkapsel hört man hier beim 4099 mehr Attack, während das MD421 etwas weicher klingt. Die Bassabbildung des DPA d:vote CORE 4099 ist sehr gut.

Alle Klangbeispiele wurden übrigens mit RME UFX Preamps angefertigt, nur bei der Tom kam ein Zoom L-12 zum Einsatz.

Die Rechnung mit dem DPA d:vote CORE 4099 ist relativ einfach – klingt das Instrument gut, klingt das Signal gut, wenn man das Mikrofon sinnvoll positioniert.

Um Musikern und Toningenieuren zu helfen, die Mikros richtig zu verwenden, hat DPA eine Microphone University ins Leben gerufen, die für jeden online zugänglich ist. Dort findet ihr viele Tipps zum Umgang mit den Mikros und zur Abnahme von verschiedenen Instrumenten.

Wenn ihr an weiteren Infos zu DPA und dem Herstellungsprozess der Mikros interessiert seid, gibt es hier einen Bericht zum Besuch von AMAZONA.de bei DPA Microphones (LINK kommt noch).

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Fazit

Kurzum, ich bin begeistert. Das DPA d:vote CORE 4099 klingt neutral und sehr ausgewogen und liefert dadurch wirklich tolle Ergebnisse. Es ist detailreich und der Klang lässt sich durch den flexiblen Schwanenhals wunderbar formen. Das Zubehör ist sehr durchdacht und ermöglicht eine Positionierung in Windeseile. Statt umständlich ein Mikrofon aufzubauen und zu verkabeln, geht das mit dem DPA d:vote CORE 4099 im Handumdrehen.

Die konstante Lautstärke und der gleichbleibende Klang sind bei Spielern, die sich gern etwas bewegen, von großem Vorteil. Ich bitte DPA nur darum, ihren Instrumentenmikros eine kurze Installationsanleitung beizulegen. Die gibt es zwar im Netz, aber ein Bild genügt bereits, damit der neue Besitzer sofort weiß, wo er anfangen soll. Gemessen an der Qualität des Klangs, der hochwertigen Verarbeitung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist das DPA d:vote CORE 4099 richtig preiswert. Es ist in der Tat eine Art „Schweizer Taschenmesser“ und sollte meiner Meinung nach in keinem Studio fehlen.

Plus

  • natürlicher Klang
  • sehr gute Transienten-Abbildung
  • vorbildliche Off-Axis-Response
  • vielfältig einsetzbar
  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • einfache Positionierung
  • preiswert

Preis

  • Ladenpreis: 525,- Euro
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