Das Einzige, was im ersten Moment am Dreadbox Modular G-System ein Problem ist, ist die Beschriftung der Panels und die Bezeichnungen. Hier muss man die kurzen Anleitungen auf der Website lesen, damit klar ist, wo und wie zu patchen ist. Somit ist das System G im ersten Moment nicht intuitiv zu bedienen. Die Entscheidung, den DIP-Schalter für MIDI-Kanal und Modus auf die Rückseite des Moduls zu setzen, ist sicherlich nicht anfängerfreundlich, aber da der Kanal und die Einstellungen sich nicht oft zu ändern ist, ist das okay.
Der Preis für das Dreadbox Modular G-System ist hoch, aber gerechtfertigt. Gottseidank bietet Dreadbox auch alle Module einzeln an, dennoch ist System G keine Hipster Sound Maschine, sondern ein Boutique Gerät für Musiker, die Spaß am Patchen und dem Sounddesign mit Modulsystemen haben. Seine Stärke spielt das System G bei unglaublich fettem Bass, Lead, Arp, Chord Sounds aus. In zwei Worten: warm und fett. Fernab von fernöstlicher Klangerzeugung wächst hier mitten in Europa ein Ölzweig der analogen Modularsysteme.
Danke für den technisch umfangreichen Bericht.
„Technisch“ ist das Stichwort: wir haben es hier doch mit einem in sich geschlossenen Synthesizersystem zu tun, ähnlich einem Pittsburgh Foundation, MakeNoise Shared, Roland 500 Complete, WMD Monolith usw.usf.
Warum geht eigentlich niemand ausführlicher auf den Klangcharakter des Synthesizers ein? Sinn eines solchen Systems ist doch in erster Linie es im Ganzen als Klanglieferant zu nutzen und nicht auseinander zu reißen und in ein großes Modularsystem zu integrieren. Alleine hier werden die System/Hersteller tatsächlich klanglich vergleichbar und kein mir bekannter Tester nutzt diese Chance bisher. Jeder dieser Tests ergeht sich in ausführlichster Featuritis, was für den Modularinteressierten ja generell von Wert ist. Aber gerade hier es auch wichtig, den „Sound“ vorzustellen. Gerade so ein Gesamtsystem kauft man sich doch auch wegen des Klangcharakters und nicht nur nach technischen Aspekten.
Hallo XCenter,
Ich habe zu danken.
Dreadbox bietet das System auch in Einzelteilen an und dank genügend Buspower kann ich Module austauchen.
Zum Sound, dann müsste man die Klangkategorie dreadboxig erfinden. Moog klingt anders, Roland 500 und System 1m, das Pittsburgh Foundation auch wieder. Ich kann zwar versuchen in klangliche Nähe zu denen zu kommen. Dann werd ich aber dem System G nicht gerecht. Knackpunkt ist das Zusammenspiel der Module. Das ist dann für mich der technische Aspekt. Zum Sound steht ein Absatz auf Seite 7. Ich bin mit Kategorisierungen beim Sound immer sehr vorsichtig. Was Dreadbox geschafft haben, ist anders zu klingen, was sicher auch am Multimode Filter Lambda und dem LoFi Delay Delta und Gamma liegt.
Das ist genau, was ich meine: dass man sich an den Sound der anderen Klangwerke durchaus heranarbeiten kann, das System G aber immer eigenständig klingen wird. Das ist doch letztlich einer der wichtigen Punkte, warum man sich solch ein Komplettsystem anschafft. Bei dem Testbericht eines „verdrahteten“ Synths wäre das ein zentraler Punkt. Bei einem solchen System, dass doch in den meisten Fällen eher klangliches Herzstück, statt Teilelieferant in einem größeren System sein dürfte, ist das genauso relevant IMHO.
Hallo XCenter,
ah, jetzt hat es geklingelt :) Ich sehe Dreadbox auch weniger als Teilelieferant. Dazu ist bei den Modellen zuviel Konzept und Know How dahinter. Was ich mir aber gut vorstellen kann, die einzelnen Module aus dem G System durch andere aus dem Hause Dreadbox zu ersetzen. Oder aber nur das Case und mit anderen Modulen, ausdrücklich auch den neuen Roland 500 und Aira Modulen, wobei die PSU hier knapp wird.
Das was ich an den soundbeispielen gehört habe, hat mich wirlich überzeugt obwohl ich eigentlich mit den modularsystemen bisschen durch bin. Klanglich ein gewisses Alleinstellungsmerkmal zu erreichen ist den Griechen gelungen. Und ich gönne ihnen den Erfolg!
Hallo TZTH,
das sie klanglich allein stehen sehe ich auch so. Alleine Lambda als Modul macht einen sehr guten Job und den VCA, Fuzz, Overdrive und Post Cut in den Filter zu packen ist eine Super Sache. Ich muss gestehen, das dies mein erster Test eines Modularen Systemes war und ich a) nur eine Hand zur Verfügung hatte und b) meine Erfahrung auf Modulare sich auf System 1m und Co beschränkt. Deshalb überlasse ich es gerne anderen, überzeugende Demos zu machen. :-) Was mir aber gelungen ist, sind sehr abgefahrene Bassläufe, die ich schön als Samplerinstrumente gesichert habe.
peinlich allerdings: wenn man schon die griechischen Buchstaben als Bezeichnungen nimmt, dann sollte der Hersteller wissen, dass lam(b)da mit „b” geschrieben wird, wie man dem Artikel entnehmen kann.
da es mich ehrlich gesagt gewundert hätte, wenn ein griechischer hersteller probleme mit dem alphabet seiner eigenen muttersprache hat, habe ich doch glatt mal wikipedia bemüht. und siehe da: „Das Lambda (auch Lamda, Lanta oder Labda, […])“ ;)
ok überredet; ich hatte die Klammer glatt überlesen – sorry
obwohl mit b finde ich es interessanter ;) und offenbar ist dies auch die Hauptform.
Hallo kosh,
ich schreib seit der Lehre mit dem Elektrotechnischen Kram immer l oder L, manchmal auch kyrillisch. Ich schreib Lambda immer mit b aus. LAMDA ist schon richtig. :)
dreadbox ist ja ein griechischer hersteller; ich vermute, die kennen sich mit griechischen buchstaben ein wenig besser aus als du.
Hallo Herw,
ich bin ja auch auf Lambda reingefallen, jedenfalls benenne ich im Artikel LAMDA mit LAMBDA. Ich glaub die Entwickler vom System G wissen was richtig ist.
Naja, ganz so peinlich ist es nicht: Übersetzt man das griechische Wort für den Buchstaben L 1-zu-1, dann heisst es tatsächlich lamda, ohne b.