Die Audioloops liegen ungesliced in Temposchritten von 5 BPM vor. Ok. Zwischenschritte fehlen. Wer im Host ohne Time-Stretching arbeiten will, muss wohl oder übel seine Produktion nach den Temposchritten (meist von BPM 80, 85, 90 usw.) von Drumcore fahren und möglichst mit den Drumtracks beginnen, um später böse Timingprobleme zu vermeiden. Was mich zusätzlich wundert ist, dass selbst die im Drumcore angebotenen MIDI-Files nicht im Host-Tempo laufen können. Das wäre doch machbar gewesen! Die richten sich stur nach der Drumcore Einstellung – und die bewegt sich ja nur in 5 BPM-Schritten. Wir lösen das kleine Problem, indem wir die MIDI-Files in den Host-Sequenzer importieren und die Sounds vom Host oder über die IAC-Schnittstelle auch von Drumcore triggern können. Dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack, denn eine ‚nahtlose Integration’ sieht anders aus. Kommen wir zu etwas Erfreulicherem: Loops und Sounds Jeder der oben genannten Weltklasse-Drummer hat in Drumcore seinen unverwechselbaren Stil hinterlassen. Klar, es sind nur kleine Fetzen aus dem Reichtum ihrer Möglichkeiten, aber die sind perfekt konserviert und eingefangen. Alle Loops – und das ist das Einzigartige an Drumcore – stehen in Geschwindigkeitsstufen in 5 BPM-Schritten bereit.
Nicht alle Grooves wurden in der kompletten Range zwischen 80 bis 175 BPM eingespielt, da das musikalisch keinen Sinn machen würde. Wer es schneller oder langsamer haben möchte, muss slicen. Das wäre natürlich nicht im Sinne des Erfinders, denn die Loops klingen wirklich erstklassig produziert und es wäre schade, wenn Warp und Co. ihre Transientenmarker hinterlassen und das Material verzerren.
Transparent, druckvoll, punchy, manchmal dreckig und überwiegend akustisch erschallt es aus den Monitoren. Das Material wurde auf einer SSL 9000 Konsole mit ProTools HD unter Verwendung diverser Vintage Preamps von Focusrite, API, Neve, Millenia, Kompressoren von Empirical Labs, Urei, Teletronix, Manley, DBX, Fairchild, Mikros von B&K (4006 and 4011), Neumann (M50, U47 FET,U47 Tube, U67 Tube), Cole, Royer, RCA (DX77), AKG (C24) produziert. Ich würde sagen – egal was Submersible angibt – es klingt absolut amtlich. Ein paar Elektro-angereicherte Loops flirren durch die Luft, aber das darf getrost nur als nette Zugabe gewertet werden. Der Schwerpunkt liegt auf kräftigen Akustik-Loops. Das dürfte auch das wirkliche Argument für Drumcore sein, denn Elektro-Loops lassen sich leichter anders erzeugen. Die Länge der Loops variiert zwischen 1 bis 2 Takten. Hier wären manchmal längere Loops schön gewesen, denn bei extremeren Geschwindigkeiten haben die Macher von Drumcore zuweilen nur einen Basis-Loop und eine Variation spendiert. Das ist für den Nachbau eines amtlichen Drumtracks definitiv zu wenig.
Submersible hat weitere 20 GB an hochwertigem Drumloops angekündigt. Ein Grossteil des Material liegt auch im Apple-Loop Format unter www.drumcore.com zum Kauf. Hierbei muss man natürlich auf den Luxus der in verschiedenen Geschwindigkeiten eingespielten Original-Loops verzichten.
Der Vorteil von Drumcore zeigt sich an einem einfachen Basis-Loop, der einmal ungesliced aus Drumcore in drei Geschwindigkeiten kommt und von mir hinterher vom Ausgangstempo 120 BPM im Apple-Loop-Tool auf die jeweiligen Tempi gebracht wurde.