Stomp your feet on the ground!
Nachdem wir zuletzt vom Hersteller Drumport das Stompbox Converter Bundle getestet haben, widmen wir uns heute einem weiteren Produkt des deutschen Herstellers: dem Drumport Laser Stomp Pro – ebenfalls aus der Produktlinie StompTech. Das Besondere daran ist, dass dieses Produkt ganz ohne Pedal oder abgeschrägte Stompbox auskommt.
Wie funktioniert das Drumport StompTech Laser Stomp Pro?
Das Drumport Laser Pro gleicht einem eckigen Hufeisen aus Holz und weniger einer Stompbox. Der Clou hierbei ist die Funktionsweise, denn diese funktioniert berührungslos.
Ein Infrarot-Sensor auf der einen Längsseite „kommuniziert“ mit einem optischen Sensor auf der anderen Längsseite. So wird durch das Unterbrechen dieser Verbindung ein Trigger-Signal erzeugt und folglich der Sound ausgelöst.
Ich platziere also meinen Fuß innerhalb der beiden Bügel und bewege diesen ganz einfach wie beim „Mittreten“ des Rhythmus. Die Fußbewegung wird beim ersten Bewegen analysiert und dann bei allen weiteren Fußbewegungen ausgelöst. Da die Sensoren sich nur knapp über dem Boden befinden, reichen auch kleine Bewegungen mit dem Fuß aus, um „damit zu spielen“. Somit muss viel weniger Kraft aufgewendet werden, als es beim Treten eines Pedals notwendig ist.
Funktioniert der Laser Stomp Pro in der Praxis?
Ja, die Trigger-Auslösungen funktionieren zuverlässig. Wichtig ist, dass der Fuß sich zuerst flach im „Innenraum“ des eckigen Bügels befindet. Gewöhnungsbedürftig ist die Situation, dass die Auslösung des gewählten Sounds erst mit der zweiten Bewegung erfolgt: Die erste Bewegung dient der Analyse der Fußbewegung. Das bedeutet in der Praxis, dass ich z. B. beim Einzählen eines Songs mit dem Fuß eben erst ab dem zweiten „Step“ einen Sound höre. Alternativ zähle ich einfach „einen Schlag mehr“ vor – dann sollten sich die Mitmusiker allerdings besser nicht auf den Fuß, sondern auf die hörbaren Schläge konzentrieren, sonst gibt es eventuell Startschwierigkeiten untereinander.
Wie ist der Laser Stomp Pro aufgebaut?
Die Verarbeitung des Laser Stomp Pro ist tadellos. Es besteht aus geöltem Nussbaum-Multiplex, verfügt über rutschfeste Silikonfüßchen und benötigt gerade mal 25 x 20 cm. Also in etwa den Platz eines DIN A4 Blattes. Hinzu kommt nur noch ein 9 V Netzteil, das aufgrund der Zuleitung auch etwas weiter weg platziert werden kann. Schade nur, dass das Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten ist. Mit etwas unter 400 g ist das Laser Stomp Pro ein absolutes Leichtgewicht und deutlich unauffälliger als ein Pedal. Und mit 3 cm Rahmenhöhe ist es vermutlich einer der flachsten „Bodentreter“ überhaupt.
Das Laser Stomp Pro liefert ein unsymmetrisches Ausgangssignal an eine 6,3 mm Standardklinkenbuchse an der rechten Außenseite. Dort befindet sich ebenso die Anschlussbuchse für das Netzteil.
Zur Auswahl stehen 10 praktikable interne Sounds. Der Regler rastet an jeder Position ein, nur leider ist es kein Endlosregler, d. h. bei Sound Nr. 12 angekommen ist erst einmal „Feierabend“ – zurück zu Sound Nr. 1 geht es nur durch komplettes Zurückdrehen des Reglers. Eine Bedienungsanleitung liegt nicht dabei; das erübrigt sich allerdings auch, die Anschlüsse erklären sich von selbst und die Sounds sind aufgedruckt.
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Für wen eignet sich der Laser Stomp Pro?
Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sicherlich nicht nur für Drummer und Percussion-Spieler. Sehr praktisch ist es für Gitarristen (allein oder in einer Formation) oder Bassisten oder alle, die zumindest für die Dauer des Einsatzes des Laser Stomp Pro an „einer Stelle“ sitzen oder stehen.
Hier fallen mir noch (Background-) Sänger oder Bläser ein, die neben ihrem Instrument eben noch einen Fuß frei haben. Sie können so durch das Mitwippen mit dem Fuß ganz einfach zusätzliche Sounds wie Tambourine oder Handclaps auslösen.
Welche Sounds bietet das Laser Stomp Pro?
Die Soundauswahl bietet, wie auch schon beim Stomp Kick Basic, 10 klassische Sounds wie eine schöne Cajon Bass, drei verschiedene Bassdrum-Sounds, eine Snare, eine kurz klingende HiHat, einen klassischen Cowbell-Klang, ein Tambourine, eine Cabasa und einen Handclap.
Zusätzlich bietet das Laser Stomp Pro die Weitergabe des Pickup- oder Mikrofonsignals an die Ausgangsbuchse an. Somit eignet sich das Laser Stomp Pro durch das verbaute Mikrofon beispielsweise auch als Aufnahmemöglichkeit von „Steps“ auf selbstklingenden „Unterlagen“. Nur schade, dass es nicht als Trigger-Pedal einsetzbar ist. Das würde die Einsatzmöglichkeiten noch einmal erweitern.
Wie spielt es sich mit dem Laser Stomp Pro?
Das Audiofile bietet euch einen Querschnitt der Sounds. Positiv überrascht hat mich der „Sound“, der allein durch das Treten auf einen Drum-Teppich mit dem Pickup erklang (vgl. ersten hörbaren Sound). Jeden Sound habe ich sowohl mit einem Schuh als auch ohne Schuhe auslösen können, ohne dass es hierbei zu nennenswerten Schwierigkeiten kam. Auch barfuß spielen ist möglich, und auch nur das Bewegen des Vorderfußes.
Gewöhnungsbedürftig war für mich als Drummer jedoch, dass ich „nur“ auf den Boden trete, ich also keinen Widerstand wie bei einem Pedal zu überwinden hatte. Gerade bei Rhythmusfiguren fehlte mir schlicht und einfach das Gegengewicht vom Pedal. Bei fortlaufend geraden Figuren hatte dies aber keine Bedeutung.
hm – als Nicht-Drummer, aber Keyborder im Studio hatte ich eigentlich nur erwartet, dass ein Trigger über Midi gesendet wird. Das wäre für mich attraktiver, da ich als alter Boogie-Woogie- und Rockspieler meine Emotionen durch regelmäßiges Stampfen weitergeben möchte. Rhythmische Variationen, wie sie in dem guten Audobeispiel vorgeführt werden, finde ich (für mich) nicht erforderlich. Mir erscheinen dann 259€ sehr unattraktiv. Ein fehlendes Netzteil finde ich schon unverschämt.
Ich würde mir eine reine Midianwendung als Trigger wünschen. Das müsste doch auch nur mit Batterie zu schaffen sein? Selbstbau?
Nichtsdestotrotz vielen Dank für den interessanten und informativen Test.
@herw Ich sehe gerade auf dem ersten Bild, dass auch Batteriebetrieb möglich ist.
@herw Hallo herw, ein Batteriebetrieb ist beim Laser Stomp Pro nicht vorgesehen – die Stromversorgung erfolgt via 9V-Netzteil. Dazu gibt es am „rechten Schenkel“ die Buchse mit Kennzeichnung „9 V DC“. Lasse dich bitte nicht von meinem Multi-Anschlusskabel mit 9V-Block-Anschlussmöglichkeit auf dem Bild in die Irre führen… ;-) Viele Grüße
Bei dem Preis würde ich auch ein Netzteil erwarten; ein MIDI-Out wäre natürlich fast schon ein Kaufargument…
@Son of MooG Hallo Son of MooG, klar ein Netzteil im Lieferumfang wäre schon gut. Wenn ich jedoch mal an die Gitarristen mit Ihren geliebten Fußtretern denke, kann es auch sein, dass bei Ihrer vorhandenen Stromversorgung sogar noch ein Stecker für den Laser Stomp Pro frei ist… und dann brauchen Sie kein Netzteil und es würde so noch eins „irgendwo in der Ecke rumfliegen“ ;-). Ein Midi-Out wäre echt klasse und würde die Einsatzmöglichkeiten noch flexibler machen… Viele Grüße
Sehe ich es richtig, dass das Teil nicht einmal „anschlagsdynamisch“ arbeitet?
@MatthiasH Hallo MatthiasH, ja das stimmt – auch wenn im Audiofile die Sounds unterschiedlich laut sind. Das liegt jedoch an den Sounds und nicht an der „Spielstärke“. Ich denke der Hersteller hat hier die universelle Einsetzbarkeit des Laser Stomp Pro in den Fokus gerückt. Es kann für weniger „erfahrene“ Musiker bzw. Solo-Aktive auch ein Vorteil sein, dass immer der selbe Pegel gesendet wird – egal wie „stark“ ich „trete“. Dann bleibt dann eben nur die Regelung im Kleinmixer hinsichtlich der Lautstärke zum Instrumenten (z.B. Akustikgitarre)… Viele Grüße
@Christian Herrmann Ohne Anschlagsdynamik bin ich raus.