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Test: DSP – Karten Systeme

DSP - Karten Systeme

17. Oktober 2002

Was braucht der moderne Musiker von Heute denn so alles an Effektgeräten und Dynamikprozessoren? Da wäre als erstes Gerät ja ein gutes bis sehr gutes Hallgerät notwendig. Dann möchten auch einige Signale im Mix zappeln und sich eventuell noch moduliert wiederholen, also ein gutes Delay.

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Der für teures Geld gemietete Studiogitarrist oder der für wenig Geld erworbene Virtual Guitarist sollten ab und zu auch mal durch die Hölle fahren, und zwar mit einem Mörderamp erster Klasse. Moderne und schnelle Kompressoren gehören ebenso zur Profiausstattung wie ein paar erlesene Vintage Prozessoren.

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Kassensturz

Der native PlugIn Markt bietet eigentlich für jede Musiker-Klientel die notwendigen PlugIns an. Hobby-Musiker werden oft nicht so viel Geld investieren, aber ist man darüber hinaus ambitioniert, sollten man sich schon gehobenere Qualität leisten. Beispielsweise könnte sich so folgende Liste im Warenkorb ergeben:

Waves Goldbundle (Hall, Delay, Kompressoren, 1590,00 Euro

Modulations-FX)

+ IK Mulitmedia Amplitube (Für den Human- oder Virtual Guitarist) 439,00 Euro

= Gesamtkosten: 2029,00 Euro

Idealerweise entspricht diese Zusammenstellung in etwa der PlugIn-Arten, die in der UAD Karte enthalten sind.

Bei dieser Kombination muss man sich aber im klaren darüber sein, dass der Host Prozessor, also die CPU im Computer, bei Benutzung der PlugIns nicht unerheblich belastet wird. Auf einem aktuellen PC sind natürlich viele Instanzen dieser PlugIns möglich, aber was ist wenn wirklich die ganze Produktion auf dem Rechner laufen soll, ohne die PlugIns einzurechnen? Dann braucht man entweder einen ganz flotten Computer oder eine PCI Karte, welche die Berechnung der Effekte übernimmt. Im Moment gibt es drei Karten auf dem Markt die sich dieser Herausforderung angenommen haben. Da gibt es die T.C. Powercore, die Creamware XTC und die hier getestete UAD-1. Um ein weit verbreitetes Missverständnis zu klären: Diese Karten berechnen „nur“ ihre eigenen mitgelieferten PlugIns. Für die Berechnung der nativen PlugIns (also z.B. VST, RTAS oder DX-PlugIns) muss also immer noch die Host CPU herhalten.

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Hardware

Die UAD-1 wird mittlerweile von Mackie vertrieben. Auf der Karte befindet sich unter einem großen Kühlkörper ein spezieller DSP mit einer Taktrate von 1 GHz. Universal Audio hat bis heute nicht offiziell bekannt gegeben, um welchen DSP es sich genau handelt. Offizielle Bezeichnung: Single Unpartitioned Super-Computer DSP Chip. Zusätzlich befinden sich noch 4 MB Speicher auf der Karte, der für das Delay und den Hall benötigt wird. Audio Ein- oder Ausgänge sucht man vergebens. Die UAD-1 ist eine reine DSP-Karte. Man benötigt auf jeden Fall noch eine Audiokarte, um das Ergebnis der Berechnungen auch hören zu können.

Installation

Der Einbau gestaltet sich sehr einfach: Die PCI-Karte wird in einen freien PCI-Slot gesteckt, dann werden die Treiber und die Software installiert. Die Installation verlief unter Windows XP ohne Probleme. Die Verträglichkeit mit der ebenfalls installierten Hammerfall DSP und Hammerfall 9652/9636 war sehr gut. Unterstützt werden sowohl PC als auch Mac sowie die folgenden Sequenzerprogramme:

PC: Emagic Logic Audio, Steinberg Cubase, Steinberg Nuendo, Steinberg Wavelab, SAW Studio V2.6 und höher, D-Sound RT Player Pro und Ableton Live. E-MU Paris wird zwar offiziell nicht unterstützt – läuft aber trotzdem.

Mac: Emagic Logic Audio, Steinberg Cubase, Steinberg Nuendo, BIAS Peak 2.63 und höher, BIAS Deck, BIAS Vbox, Emagic Waveburner Pro, Spark FX Machine, Digital Performer, AudioDesk und Ableton Live.

Mit dem zusätzlich erhältlichen „FXpansion VST to DirectX“ arbeiten auch DirectX -Programme wie Cakewalk, SoundForge oder Sonar mit der UA D-1 zusammen.

Die aktuelle Softwareversion hat die Versionnummer 2.2.6 und nach erfolgreicher Installation gesellen sich in das entsprechende Host-Programm unter VST-Plug Ins folgende Effektmaschinen:

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margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; font: normal normal normal 12px/normal Helvetica“>Die digitale Simulation eines Klassikers

Den Anfang in der Liste macht der Vintage Kompressor UAD 1176LN. Dieser wurde dem originalen Urei Limiter 1176LN (Blackface) aus den 60er Jahren bis ins kleinste Detail nachempfunden.

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                                                        –  Das analoge Original –

Dabei ist der 1176LN ein sehr einfaches Gerät mit gerade mal 4 Reglern. Anders als bei anderen Kompressoren/Limitern verfügt der 1176LN über vier feste Kompressionsraten (4:1, 8:1, 12:1 und 20:1), wobei die beiden letztgenannten Raten wohl eher für ein Limiting von Spitzenpegeln verwendet werden. Mit dem Inputregler bestimmt man die Stärke der Kompression und des Schwellenwertes (ein separater Regler fehlt). Interessant ist der „All Buttons Mode“, bei dem alle vier Ratio-Knöpfe gleichzeitig gedrückt werden. Dieser Modus ist aber mehr für Effektkompression zu gebrauchen – na ja, das Original hatte diese Funktion, also wurde sie auch in das PlugIn übernommen.

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                                                      – Die digitale Simulation –

Ansonsten klingt der 1176LN recht gutmütig und verleiht jedem Sound einen eigenständigen Charakter. Auch die gefürchteten Pumpeffekte sind schwerlich zu erzeugen. Im Vergleich zu nativen PlugIns (Logic 5, Cubase SX und Waves) klingt der 1176LN sehr gut. Die anderen Kandidaten klangen eher matt und wie durch einen Vorhang. Auch ohne Kompression klingt ein Sound am Ausgang des 1176LN einfach gut. Insbesondere die Höhen bekommen eine besondere Note. Der 1176LN dient daher auch einfach als luxuriöser „Klangverbesserer“. Und wie sieht es mit dem DSP-Verbrauch aus? Acht 1176LN können sie in die UAD-1 hineinladen. Klingt wenig, repräsentiert aber auch die gute Qualität und die damit benötigte Rechenleistung dieses PlugIns.

Teletronix LA-2A (Original und „Fälschung“)

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Und noch einen Klassiker hat man bei Universal Audio nachgebaut: den aus Anfang der 60er Jahre stammenden Teletronix LA-2A. Mit noch weniger Reglern ausgestattet als der 1176LN eignet sich der Teletronix insbesondere für die Bässe, denen er einen warmen Klangcharakter verleiht. Am Klangbeispiel kann man aber auch erkennen, dass sich dieses PlugIn auch sehr gut für Gesang verwenden lässt. Zur Verfügung stehen ein Gain-Regler und ein Peak-Reduction-Regler. Kompressionsraten können nicht eingestellt werden – stattdessen gibt es nur eine Umschaltmöglichkeit zwischen Limiter und Kompressor. Aber: die Kompression ist bei diesem Gerät frequenzabhängig, d.h. der LA-2A verhält sich bei unterschiedlichen Eingangsmaterial immer anders. Auch dieser Kompressor verbraucht wie der 1176LN 1/8 der zur Verfügung stehenden DSP-Leistung.

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