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Test: DSP Synthesizers SP-12 Drumulator, Eurorack Drummodul

(ID: 249453)

Klingt das Modul nun exakt nach dem E-Mu Klassiker?

Nach Vergleich mit diversen YouTube-Videos ein ganz klares: Nein! Die Samples im Modul, die durchaus dem Drumulator entstammen dürften, werden durch den Chip nicht so exakt und sauber wiedergegeben wie beim Original. Eine bestimmte Reglerstellung müsste das gesampelte Rohmaterial des Originals wiedergegeben. Dem Höreindruck nach ist diese Einstellung ganz auf Rechtsanschlag der Drehregler. Zwar werden dort die Sounds ohne Artefakte ausgegeben, aber ganz ohne LoFi-Flair ist eben keiner der angebotenen Sounds. Ich sehe das nicht unbedingt als Manko, denn die CV-Steuerung erweitert die Soundpalette des Modules gegenüber dem Original dann doch beträchtlich. Die Sounds setzen sich durch und klingen nach der 12-Uhr-Stellung des Reglers schön amtlich nach 80er Jahre. Leider hat das Modul nicht die acht Einzelausgänge des Drumulators. Vielleicht liegt auch darin der Grund, dass die Qualität der Orignal-Samples nicht ganz erreicht wird?

Da hörbare Sounds mehr sagen als tausend Worte, verweise ich hiermit auf das Video zu diesem Test.

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Der SWT16 triggert jeden Sound des SP-12 einzeln an, ich drehe am dazugehörigen Regler. Als Beispiel wird die OP HI HAT mit CV durch einen mit dem SWT16 synchronisierten RYO Penta Sequencer angesteuert und zum Schluss werden die Sounds im Zusammenspiel nach Art eines Drumcomputers angetriggert. Für diesen Test wurde der Output des SP-12/Drumulatormoduls ohne weitere Effekte direkt aufgenommen.

Alle Potis haben die gleiche Funktionsweise: Erst ab der 5 vor 12-Uhr-Stellung entwickeln sich die Sounds ohne digitale Artefakte. Was nicht heißen soll, dass man mit den Reglerstellungen davor nicht auch kreativ arbeiten kann. Mit den getriggerten Artefakten kann so für eine ordentliche Portion Schmutz im Track gesorgt werden. Wer es mag? Aber Vorsicht! Das klingt schon ordentlich abgefahren. Die Sounds BASS und RIDE haben keinen eigenen Regler und auch keinen CV-Eingang, werden also immer mit der gleichen Tonhöhe abgespielt. Auf dem mit +6 DB beschrifteten Accent-Input Trigger-Eingang konnte ich bisher mit keiner angelegten Steuerspannung eine Änderung am Ausgang erzielen, sehr seltsam.

dsp synthesizers sp-12

Features DSP Synthesizers SP-12

  • 8 Classic drum sounds, 6 with adjustable pitch
  • 2 –  40 kHz variable sample rate u-law DPCM
  • +6dB Accent input
  • Screen printed 10HP Aluminum panel
  • 16 Thonkiconn jacks
  • 6 Davis pitch knobs, CV control able
  • Fully protected inputs (CV and Trig)
  • Hot audio output level (+-6v)
  • +12 v, 40 mA eurorack power connector w. reverse protection

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Fazit

Ich habe das Modul im Juni bei einem Sale für 150 $ gekauft, es wurde sonst für 299 $ angeboten. Was bekommt man für sein Geld? Acht gleichzeitig anliegende CV-steuerbare Sounds hinter einer wirklich hübschen Frontplatte. Die Sounds sind durchsetzungsfähig und klingen sehr nach dem damals angesagten Drumulator-Sound, ohne ihn in seiner Klarheit zu erreichen. Mal auf die Schnelle eine Modularsession mit amtlichen Retro-Drumsounds zu hinterlegen, funktioniert auf engstem Raum mit diesem Modul sehr gut und schnell. Auch im Live-Einsatz kann ich mir das Modul wegen der schnellen Zugänglichkeit sehr gut vorstellen. Wer das sucht und braucht, wird das Geld sicher nicht bereuen. Für Modularpuristen ist das Modul natürlich blanker Frevel, die patchen sich ihre Drumsounds lieber selber und sind damit sicherlich nicht die Zielgruppe für das Modul. Aber man bedenke: Für acht verschiedene Sounds sind in einem Modularsystem entsprechend Platzbedarf, viele Module und damit verbundene Kosten sowie jede Menge Kabel einzuplanen! Von daher sind die 150 $ für den geneigten User eine gute Geldanlage, bei 299 $ scheiden sich dann allerdings die Geister.

Plus

  • kultige Frontplatte im Drumulator-Design
  • acht gleichzeitig verfügbare Drumsounds auf kleinem Platz (10 TE)
  • einfache Bedienung und Handhabung
  • kreativer und schneller Zugriff
  • Sound

Minus

  • +6 dB Accent-Input ohne Auswirkung
  • keine Schrauben dabei
  • kein Powerkabel dabeil
  • Preis und Verfügbarkeit

Preis

  • 299,- US-Dollar
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Forum
    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @Numitron Irgendwie hat sich das Löten auch zu einem Hobby gemausert. Von daher habe ich das jetzt mal nicht als Schlimm empfunden. Hat Spaß gemacht und man lernt dabei auch noch etwas.

  1. Profilbild
    Joghurt AHU

    Das Modul ist auf der Seite nun offiziell für $149 angegeben, jedoch ist es nicht mehr erhältlich. Irgendwie schade – auch für den Test.

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @Joghurt Ich vermute mal, dass das Modul immer schubweise angeboten wird, Als Ein-Mann-Firma wird Jan O. da mit seinem Output und den Neuentwicklungen wohl nicht hinterherkommen. Das könnte auch die Wartezeit erklären …

  2. Profilbild
    Joghurt AHU

    Etwas verstehe ich beim Test nicht ganz: Das SP-12-Modul funktioniert eigentlich und es liegt am SWT16 dass die Triggersignale nicht ankommen, oder? Warum musstest du dann beim SP-12 herumlöten?

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @Joghurt Richtig, das Problem lag beim Sequencer. Einige Module springen wohl auf die Triggerausgänge nicht an. Die Problemlösung ist ein 10 K Widerstand auf den Ausgängen des ROBAUX oder eben auf dem Trigger-Eingang des betroffenen Moduls. Wenn es nur einen TriggerEingang eines Moduls betrifft, kann man auch einen Adapter aus zwei Buchsen bauen mit zwischengeschaltenem Widerstand. Das macht wesentlich weniger Aufwand, als am Sequencer auf engstem Raum 16 Widerstände einzulöten. Da auf dem SP-12 genügend Platz war, habe ich mich für diese Variante entschieden. Das MFB-Snare 522 Drummodul ist auch so ein Kandidat, dort habe ich mir einen Adapter gebastelt. Wenn man einen VCA dazwischenschaltet, lösen die Trigger ebenfalls sauber aus ..

      • Profilbild
        Dirk E. aka Xsample RED

        @Dirk E. aka Xsample Btw .. erfahre ich gerade, dass spätere Versionen des ROBAUX SWT16 dieses Problem nicht mehr haben, da es gefixt wurde. Ich konnte es halt damals nicht erwarten und hatte einen der Ersten. Hat auch wahnsinnig Spaß gemacht, den zusammenzulöten .. ich liebe das Teil einfach.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    In meinen Augen nichts Halbes und nichts Ganzes! Und Löten und Schrauben besorgen muss man auch noch selber, haha.
    Ich hoffe ja immer noch auf Behringer, dass die uns mit einer modernisiert geklonten SP-1200 beglücken.

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      Die Optik und der Klang haben mich für die fehlenden Schrauben und das Kabel entschädigt, denk ich. Wenn jemand einen anderen Sequencer nutzt, entfällt das Löten .. war hier eher Zufall, der die Lernkurve in die Höhe trieb. An einem Behringer-Klon der SP-1200 würde mich auch erfreuen.

  4. Profilbild
    [P]-HEAD AHU

    Da es sich hier um ein neues PCB handelt, und auch der Chip auf einem Sockel eingebaut werden kann, könnte es ganz gut zum bauen sein. Ich habe die RX606 und die RD808 von Jan erhalten. UNd dort sind fehlerhafte Beschriftungen auf dem PCB, also doppelte Belegungen, und auch der Chip musste direkt aufs Board gelötet werden (aus Platzgründen). Das hat das ganze nicht einfach gemacht. Die RX 606 habe ich leider nur ohne BD zum laufen gebracht. Auch ein Elektroingenieur ist aus dem Schaltplan nicht schlau geworden, da die Anleitung für alle Modelle mit dem gleichen PCB gilt. Also, Vorsicht ist angebracht, denn es sieht zwar einfach aus, aber es sind einige Hürden zu nehmen. Man darf nicht viel Hilfestellung von Jan erwarten. Also, hier ist eher friß oder stirb angesagt. Ich persönlich würde nicht nochmal dort bestellen, denn bei allen anderen Herstellern gibt es einfach bessere Infos und auch Hilfestellung.
    Aber als positiven Aspekt muss ich hinzufügen, das Jan mir kostenlos passende 606 Potikappen aus Alu und auch passende 808 Potikappen beilegt hatte. Das war sehr überraschend.

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @[P]-HEAD Ah .. sehr interessant. Danke für die Info. Ich dachte, nachdem der bestückte PCB sehr übersichtlich aussah, könnte man vielleicht die anderen DSP-Synths auf die Schnelle als DIY-Projekt selbst zusammenlöten. Deine Warnung schreckt mich davor jetzt doch eher ab.

      • Profilbild
        [P]-HEAD AHU

        @Dirk E. aka Xsample AH, ich sehe gerade, das ist ja das gleiche Board, wie bei allen anderen Bausätzen von DSP Synth. Es ist ein und dasselbe PCB für alle Module. D.h. er ersetzt eigentlich nur den Chip und der Rest ist identisch. Im Prinzip wie ein Sample Player. Je nachdem was die Potis machen sollen, ob Pitch oder Volume, werden die Bauteile minimal geändert. Aber die Platine ist immer gleich.
        Und schaue mal hier auf dem oberen Bild und suche mal R8. Dann wirst du zwei R8 finden. Und genau das ist das Problem, weil der eine R8 eigentlich R10 sein soll.
        Prinzipiell kann man schon alle anderen DSP Synths auf die schnelle zusammenbauen. NUr dann frage ich mich, ob das überhaupt dem Modularen Konzept entspricht. Es sind ja reine Sample Player. Mal 1 oder 2 Module im Rack ist ja ganz spannend, aber zu viele machts dann auch langweilig. Da macht dann ein Tiptop One mehr Spaß.
        Bist Du zufällig von Robaux?

        • Profilbild
          Dirk E. aka Xsample RED

          @[P]-HEAD Ja durch den DSP-Chip ist man natürlich Soundmäßig limitiert, ein Sampleplayer wie der Tiptop Audio One oder wenn es denn DIY und billiger sein soll der Music Thing Modular Radio Music sind da deutlich flexibler, was die Soundauswahl angeht. Allerdings können die eben auch bloß einen Sound gleichzeitig abspielen. Man müsste also acht Sampleplayer oder vielleicht den Rossum ELECTRO-MUSIC Assimil8or nutzen, um vergleichbares zu basteln.

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            [P]-HEAD AHU

            @Dirk E. aka Xsample Nee, Du kannst doch durch CV beim TIPTOP ONE verschiedene Samples triggern lassen. Also, nicht nur eines. Und beim Radio Music kannst Du mit CV deine Stations durchlaufen lassen. Wenn Du also pro Station nur ein Sample hast, dann kommst Du dort schon auf, glaube ich, 16 Samples die Du gleichzeitig je nach CV abfeuern kannst. Der TIPTOP hat im Vergleich zum Radiomusic einen guten Audiosound ohne Artefakte. Er spielt das Sample exakt und schnell ab. Radiomusic ist da etwas träger.
            Future Retro Transient 2 wäre dafür auch geeignet. Kann natürlich noch viel mehr.

            • Profilbild
              Dirk E. aka Xsample RED

              @[P]-HEAD Hm .. ich habe beide Module, aber gleichzeitiges Abspielen von Sounds habe ich noch nicht hinbekommen. Ich dachte immer mit CV kann man zwischen den abzuspielenden Samples umschalten und die dann durch Gate abfeuern, aber gleichzeitig mehrere Samples auslösen? Kannst Du das bitte genauer erklären? Das würde ich gern mal probieren.

              • Profilbild
                [P]-HEAD AHU

                @Dirk E. aka Xsample Ach so, jetzt weiß ich was Du meinst. Nein, gleichzeitig geht natürlich nicht, also Snare und Kick gleichzeitig geht nicht. Aber trotzdem kannst Du einen Rhythmus bauen mit Sounds die nacheinander abgefeuert werden. Ich probiere das heute Abend nochmal aus und schreibe dann. schreib mir doch ne kurze mail an contact (at) und mein profilname punkt org.

                • Profilbild
                  Dirk E. aka Xsample RED

                  @[P]-HEAD Ah .. ich dachte schon, ich hätte bei den Modulen etwas übersehen. Bin trotzdem gespannt, was Du damit so anstellst …

  5. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Da gefällt mir mein Erica Synths Pico Drum um Längen besser, auch wenn man die zwei nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Die Sounds des Pico’s versuchen erst gar nicht, irgendein Gerät aus den 80ern zu kopieren, haben aber trotzdem das typische Flair. Zudem verbraucht es nur 3TE…

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @Son of MooG Das sind natürlich tolle Alternativen. Nachdem ich mir jetzt zwei Erica Synths Module selbst zusammengelötet und eins als Pre-Build ins Case geschraubt habe, bin ich von der Qualität der Module doch sehr überrascht. Keine Ahnung, woher da meine Vorurteile kamen, aber jetzt werde ich mir davon sicher noch die ein oder andere Verstärkung ins Case holen.

  6. Profilbild
    Leverkusen

    Hm, ‚Geduld muss man schon haben‘, schreibst Du, dass es ‚etliche E-Mails und einige Monaten Wartezeit – im Juni bestellt, geliefert im Oktober- braucht. Und dass, ‚glaubt man den diversen nationalen und internationalen Foren, dies leider kein Einzelfall bei der von Jan Ostman geführten Ein-Mann-Firma DSP Synthesizers aus Schweden ist‘.

    Sowie ich das aus den Foren heraus lese, muss man vor allem ein bisschen Glück haben, überhaupt etwas zu bekommen, nachdem man bezahlt hat.

    Ich finde, es gibt so viele interessante Eurorack-Module auf der Welt, dass man nicht unbedingt die zweifelhaftesten der Anbieter so featuren muss.

    Da bastelt Jemand, der, soviel ich weiß zumindest zu Beginn seiner Geschäftstätigkeit, nicht einmal ein Modularsystem hatte, baukastenmäßig Module um einen Samplechip drum rum, und lässt Leute auf Ihren bezahlten Bestellungen sitzen, um mit Kohle aus der Modularwelle abzufischen.

    Find‘ ich nicht gut, dafür hier Werbung zu machen. Beziehungsweise fände ich besser, da für so einen Artikel genauer zu recherchieren.

    Das ist doch auch nicht gut für den Ruf von Amazona.de…

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @Leverkusen Nun, Du hast im Prinzip schon Recht und die Warnung, die auf Amazona unter jedem Beitrag zu DSP Synthesizer Artikeln steht, war u.a. auch auf meinen Hinweis zu Stande gekommen. Und auch meine Einleitung last darauf schließen, dass man sich möglicherweise auf Probleme einstellen kann. Wer dann weiter recherchiert, wird sicher ein Ausmaß entdecken, von dem er sich leicht abschrecken lassen kann,

      Ich hatte eine ähnliche Geschichte und eigentlich mein Geld schon abgeschrieben, als die Kommunikation dann doch anfing und ich das Modul bekam. Um aber beim Thema Recht zu bleiben: Ich habe sicher nicht das Recht das Thema, was in den Foren beschrieben wird, zu beurteilen. Von daher schreibe ich Geduld.

      Scheinbar ist die Nachfrage da und das Ein-Mann-Firma-Geschäftsmodell kann diese nicht befriedigen. Wichtig hierbei ist aber offene Kommunikation mit den potentiellen Usern.

      Aber in dem Artikel ging es erstmal nur um den Test … den Rest kann man ja hier diskutieren.

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