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Test: Dunlop, Jimi Hendrix Octavio, Gitarren-Effektpedal

(ID: 2876)

Am Boden befindet sich eine Plastikklappe zum Batteriewechsel, einen Netzteilanschluss sucht man vergebens. Vier große seitliche Schlitzschrauben halten das Bodenteil am Gehäuse. Man wird den Eindruck nicht los, dass Roger Mayer seiner Zeit die Gehäusekonstruktion einfach aus Resten seiner Werkstatt zusammen geschustert und mit einem hochwertigen Innenleben ausgestattet hat, frei nach dem Motto „nur die inneren Werte zählen“. Nix Design, nix Kaufverhalten-Analyse, nix Kundentrends, pure Funktionalität. Lediglich auf der Unterseite erkennt man die Fertigungsdekade, werden doch hier in massiver Form alle Markenschutzrechte auf kleinstem Raum aufgeführt und entsprechende Trademarks gelistet.

Base

Base

Der Level-Regler entspricht bei Vollanschlag ungefähr der Lautstärke im Off-Betrieb, das heißt ein direkter Boost bzgl. des Ausgangspegels ist nicht möglich, dennoch hat man aufgrund der einsetzenden Kompression einen subjektiven Eindruck der Pegelanhebung. Das Gerät verfügt über einen TRUE BYPASS.

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Sound:

Immer wenn man glaubt, man hat alle Fuzz-Sounds irgendwann mal in seinem Leben schon mal gehört, kommt etwas Neues oder in diesem Fall „Altes“ daher und belehrt einen eines Besseren. Trotz der äußerst spartanischen Einstellungsmöglichkeiten gelingt es dem Octavio einen wirklich sehr eigenen Fuzz-Sound zu kreieren. Unabhängig von Pegel und Fuzz-Intensität schafft es die unscheinbare Kiste nahezu jeglichem Setup seinen eigenen Soundstempel aufzudrücken.

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Ein extrem weicher Fuzz, fast schon als Weichspüler zu bezeichnen, zeichnet über die gesamte Regelbreite für eine charakteristische Verzerrung verantwortlich. Auch bei maximalem Verzerrungsgrad bleibt das gefürchtete Kratzen im Hochtonbereich unerwartet moderat und lässt nie den beißenden, zuweilen recht nervenden Synthetik-Cut aufkommen.

Dass wir uns nicht falsch verstehen, das Octavio ist und bleibt ein Fuzz, wer also nach einem klassischen Overdrive respektive Distortion zum Anblasen seines Amps sucht, wird von der Obertonmasse des Octavios unmissverständlich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Im moderaten Gain Bereich hält sich die Kompression noch zurück und setzt mit einer durchschnittlichen Verzerrung bereits bei minimaler Reglerstellung ein. Bereits hier verbiegt das Octavio den Frequenzgang des Instrumentes mit einem dezenten Höhenboost und einer moderaten Mittenabsenkung. Diese Modulation nimmt gleichmäßig bis ca. 3 Uhr zu. Darüber hinaus hat man den Eindruck, eine weitere Schaltstufe wäre hinzugekommen. Im weiteren Regelweg steigt der Gain Bereich sprunghaft an und verwandelt das Octavio in einen Noisegenerator, der vor Kompression und Sustain nur so strotzt. Hier gibt es kein Halten mehr, „Fuzz as Fuzz can“, mehr Polarisierung bezüglich Einsatzgebiet und Soundgeschmack geht nicht mehr. Getragene Single-Lines, pumpende Powerchords oder flirrende LSD-Licks in hohen Lagen sind der Nährboden für ein ausdrucksstarkes Spiel mit dem optisch etwas belanglosen Kästchen, kommt jedoch eine akkordbedingte Terz mit ins Spiel, versumpft auch der beste Fuzz im clipping-bedingten Oberton-Nirvana. Dabei entpuppt sich das Octavio übrigens auch bei höchstem Gain als sehr nebengeräuschfrei, nicht das kleinste Rauschen ist dem Gerät zu entnehmen.

Side 2

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