Die Kickdrum
Der größte Karton ist nicht immer der schwerste – dieser hier wirkt nicht viel schwerer als die Snaredrum. Heraus kommt eine schöne, kleine 18×14 Zoll Trommel aus 8-lagigem Holz in einem hochwertigen und ansprechendem Finish.
Dunkles Braun mit durchschimmernder Holzmaserung kann man natürlich „Tabak“ nennen, da bin ich einverstanden. Ein Aufdruck mit einer Warnung des Gesundheitsministers wäre dann natürlich lustig gewesen. Aber zurück zum Ernst der Lage:
Kein „Riser“ stört hier die Optik, und ich bin der Meinung, dass diese Erhöhungen bei 18 Zoll auch nicht notwendig sind. Acht Stimmschrauben pro Fell drücken hier den schönen und dünnen Spannreifen auf den Fellkragen. Die Klammern sind allesamt unterlegt mit Kunstfilz (?), das soll Macken am Reifen verhindern. Die Klammern sind in ihrer Krümmung sauber dem Profil des Reifens nachempfunden, das sitzt sehr sauber! Allerdings sind die Kunstfilze hier und da bereits abgelöst und seitlich verschoben – da müsste wohl ein besserer Klebstoff her in Zukunft.
Die Beine der Trommel lassen sich sehr weit ausziehen, vielleicht um dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, doch einen „Riser“ zu verwenden, schön! Allerdings haben beide Beine an ihrem Ende etwa 5 mm Spiel in ihrer ausgeklappten Position, auch bei fest angezogener Flügelschraube. Im Video sieht man z.T. auch, dass sich die Trommel beim Spielen bewegt. Ob das Absicht ist, kann ich nicht sagen. Aber es erweckt etwas Unbehagen in mir.
Was ich wieder ganz praktisch finde ist, dass die Beine ausgeklappt nicht den Boden berühren, wenn ich die Trommel zum Stimmen auf die Frontseite lege. Die Stimm-Schrauben selbst laufen gut, wenn auch nicht alle 100% gleich leicht in ihren Buchsen. Damit kann man leben, aber das geht auch noch besser.
Das Schlagfell ist durchsichtig und hat am Rand fühlbare, weiß-raue Stellen, und folgerichtig bezeichnet Remo das als „Coated-Clear“. Ein Dämpfring ist auch noch eingearbeitet, und von diesen weiß ich, dass sie wirken. Die weiss-rauen Streifen finden sich hier auf allen Schlagfellen außer bei der Snaredrum, und die Wirkung müsste man mal in einem gesonderten Test prüfen.
Das Frontfell ist schwarz und hat auf „drei und neun Uhr“ jeweils zwei kleine Luftlöcher. Das sieht vielversprechend aus – ein geschlossenes, aber eben nicht GANZ geschlossenes Bassdrum-Gefühl.
Es liegen zwei etwa dreieckige Kissen zur Dämpfung der Felle bei, die mittels Klettstreifen im Kessel befestigt werden können. Ich habe bewusst darauf verzichtet, diese im Klangtest zu benutzen, da ich denke, jeder Schlagzeuger weiß selbst, wie eine Bassdrum mit Anwendung solcher Dämpfmaßnahmen in etwa klingen wird.