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Test: Dynaudio LYD48, 18S, Studiomonitore und Subwoofer

Dänische Delikatessen

5. Februar 2018
dynaudio lyd48 18s test

Dynaudio LYD48, 18S, Studiomonitore und Subwoofer

Dynaudio LYD48 und 18S sind die neusten aktiven Studiomonitore bzw. Subwoofer des dänischen Lautsprecherherstellers. Bei den LYD48 handelt es sich um zwei Drei-Wege-Boxen in Bassreflexbauweise, die durch den 18S Subwoofer in den tiefen Frequenzen ergänzt werden können. Dank DSP-basierter Steuerung ist eine komfortable Anpassung der Lautsprecher untereinander wie auch an die Räumlichkeiten und Abhörposition möglich.

Auf den ersten Blick

Als neues Flaggschiff der LYD-Serie können die Dynaudio LYD48 sowohl für den Nahfeldbereich als auch als Midfield-Monitore verwendet werden. Wie der Name schon zum Teil verrät, verfügt die LYD48 über einen 4 Zoll Mitteltöner und einen 8 Zoll Woofer, deren Membranen aus Magnesium-Silikat-Polymer bestehen, das bereits Anfang der 1980er Jahre von Dynaudio entwickelt wurde. Für die oberen Frequenzen kommt ein 1 Zoll großer Gewebehochtöner zum Einsatz.

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Die Hoch- und Mitteltöner liegen übereinander und befinden sich aus Sicht der Anhörposition an den äußeren Rändern, während die Bass-Woofer jeweils zu den Innenseiten ausgerichtet sind.

Dynaudio lyd48

Dynaudio LYD48 und 18S

 

Somit setzt sich ein Stereo-Paar immer aus einer linken und rechten Version der LYD48 zusammen, da sie für eine horizontale Aufstellung entwickelt wurde.

Das schwarze Gehäuse hat die Maße 36,9 cm x 23,4 cm x 32,8 cm und ist wahlweise mit weißer oder schwarzer Frontplatte erhältlich, insgesamt beträgt das Gewicht jeder Box 10,55 kg.

Die Rückseite bietet einen symmetrischen XLR- und unsymmetrischen Cinch-Eingang sowie den Anschluss für einen Kaltgerätestecker. An dieser Stelle sind auch sämtliche Einstellmöglichkeiten für die Klang- und Raumanpassung untergebracht – hier zu aber später mehr.

Dynaudio LYD48 mit weißer Frontplatte

Mit dem Dynaudio 18S Subwoofer wird aus den zwei LYD48 ein Vier-Wege-System. Darüber hinaus lässt sich mit seiner DSP-Steuerung nicht nur sein eigenes Klangverhalten justieren, sondern auch das der zwei verbundenen Monitore. Der 18S wiegt stattliche 21,5 kg und hat ebenfalls ein schwarzes, längliches Gehäuse mit 47 cm Breite, 33,3 cm Höhe und 26,8 cm Tiefe.

Als Lautsprecher wurden zwei Long-Throw-Tieftöner mit 9,5 Zoll Durchmesser eingebaut. Die sogenannten MSP+ Hybrid Chassis bestehen aus Aluminium, um eine höhere Festigkeit zu erlangen. Nur die Staubkappe auf der Vorderseite ist aus dem hauseigenen MSP-Material gefertigt.

Auch seine Stereoein- und Ausgänge sind im XLR- und Cinch Format ausgelegt, wobei die Ausgänge zur Weiterleitung des Signals an die Hauptmonitore dienen. Sowohl bei den LYD48 als auch dem 18S wurden auf digitale Audioanschlüsse verzichtet. Lediglich ein USB-Port dient für die Installation von Updates.

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Mittels eines 12 V Trigger-Inputs kann der Subwoofer per Fernbedienung in den Standby-Modus versetzt werden, direkt darüber befindet das zweizeilige Display des DSP-Menüs, das sich mit einem Encoder mit Klickfunktion steuern lässt.

dynaudio lyd48

Technik

Sowohl für die Dynaudio LYD48 als auch den 18S werden Class-D Endstufen verwendet, die mit 96 kHz und 24 Bit arbeiten. Bei dem 18S beträgt die Leistung 500 Watt, während die drei Chassis der LYD48 jeweils einen eigenen Verstärker besitzen. Für den Hoch- und Mitteltöner wird eine Leistung von je 50 Watt aufgebracht und für den Bass-Woofer 80 Watt.

Anschlüsse und Klangregelung des LYD48

Das Frequenzspektrum der LYD48 Studiomonitore reicht laut Hersteller von 32 Hz bis 21 kHz, die Übergange der drei Lautsprecher liegen bei 490 Hz und 5600 Hz. Beim 18S Subwoofer ist der Wiedergabebereich auf 16 bis 230 Hz begrenzt, die variable
Übergangsfrequenz seines Lowpass-Filters erstreckt sich von 50 bis 150 Hz.

Beide Boxen-Typen sind mit einem automatischen Energiesparmodus versehen, der die Endstufen ausschaltet, wenn sie nicht verwendet werden. Sobald wieder ein Signal anliegt, werden die Lautsprecher mit leichter Verzögerung aktiviert. Selbstverständlich ist der Auto-Standby-Modus auch abschaltbar, so dass alles im Dauerbetrieb läuft.

DSP-Steuerung

Losgelöst von der Verbindung zum 18S verfügen die Dynaudio LYD48 alleine schon über mehrere kombinierbare Klangeinstellungen:

Zunächst einmal kann die Lautstärke in drei 6 dB Schritten an die Beschaffenheit der Klangquelle angepasst werden. Mittels des Bass-Extension-Schalters lässt sich die Grenzfrequenz im Low-End um +/-10 Hz verschieben. Bei einer stärkeren Basswiedergabe reduziert sich die Ausgangsleistung um 5 dB während sie bei einem verringerten Bass um 5 dB zunimmt.

Die Soundbalance-Schaltung besteht aus einem Tilt-Filter, das entweder bei 20 Hz eine Absenkung von 1,5 dB und bei 20 kHz eine Anhebung von 1,5 dB erzeugt, oder – genau umgekehrt – die Höhen herabsetzt und die Bässe betont.

Mit dem Positionsschalter wird das Grenzflächeneffekt-Filter aktiviert, das Reflexionen im Bassbereich reduziert, wenn die LYD48 in einem Abstand von unter einem halben Meter zur Wand aufgestellt werden.

Anschlüsse und DSP-Menü des 18S

Das DSP-Menü des Dynaudio 18S bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Tonjustierung.
Neben der Regelung der Eingangs- und Gesamtlautstärke lässt sich die Frequenzweiche, wie bereits erwähnt, manuell einstellen. Zusätzlich gibt es optimierte Filter-Presets für alle aktuellen Dynaudio Studiomonitore – natürlich auch für die LYD48. Neben dem Lowpass-Filter lässt sich das Signal des 18S mit einem integrierten parametrischen Dreiband-Equalizer bearbeiten.

Äußerst interessant ist auch die Time-Alignment-Funktion zur Anpassung an die Abhörposition. Mit ihr lassen sich Signalverzögerungen zwischen den Monitoren und dem Subwoofer kompensieren, unter Berücksichtigung der Entfernung des Zuhörers.
Zu guter Letzt gibt es noch die Master- und Slave-Option zur Verknüpfung mehrerer Subwoofer, um zum Beispiel ein Surround-System zu betreiben.

Praxis

Die Bedienungsanleitungen der Monitore und des Subwoofers geben insbesondere Einsteigern nützliche Tipps für die Aufstellung und Ausrichtung der Boxen. Auch Fortgeschrittene werden um diese nicht herum kommen, da die zahlreichen Möglichkeiten der DSP-Menüs – insbesondere die des 18S – erst einmal erfasst werden müssen.

Die Dynaudio LYD 48 geben bereits als reines Stereo-Paar ohne Subwoofer ein sehr gutes Bild ab. Sie haben ein klar aufgeteiltes Klangspektrum, in dem jeder Frequenzbereich analytisch wiedergegeben wird. So wie es für gute Drei-Wege-Boxen üblich ist, werden die unterschiedlichen Bereiche der Mitten differenziert dargestellt. Die unteren Mitten wirken aufgeräumt und kräftig, während die oberen Mitten eine deutliche Präsenz haben, ohne dabei schneidend oder beißend zu wirken.

Das fällt insbesondere bei hoher Lautstärke auf, bei der die LYD48 stets sehr ausgewogen bleiben. Gleiches gilt für die hell und sauber erklingenden Höhen, die gerade bei langem Hören nicht ermüdend sind.

Äußerst druckvoll ertönen die oberen Bässe, wogegen das Low-End dezenter ausfällt. Beide Bereiche wirken sauber getrennt und lassen sich bei einer Tonmischung differenziert einschätzen, was vor allen Dingen im Tiefbassbereich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase gut gelingt.

Dynaudio LYD48

Auch die Auflösung in der Tiefenstaffelung ist passabel, wenn auch das Panorama etwas begrenzt wirkt. Gerade an diesem Punkt müssen natürlich, angesichts des Preises, Abstriche gemacht werden. Die plastische Darstellung und Dreidimensionalität wird im Vergleich zu teureren Modellen dieser Gattung nicht erreicht.

Die Einstellmöglichkeiten der LYD48, die sich in erster Linie auf die Höhen und Bässe konzentrieren, können je nach Geschmack oder Raumbedingungen sinnvoll sein. Während des Tests wirkte jedoch eine lineare Ausrichtung am ehrlichsten und somit am überzeugendsten.

Wenn nun der Dynaudio 18s Subwoofer hinzukommt, muss erst einmal einiges neu eingestellt werden. Zunächst gilt es die Frequenzweiche anzupassen, was auf manuellem Wege gemacht werden kann oder mit Hilfe des entsprechenden Presets. Letztgenanntes führt zu einem äußerst brauchbaren Ergebnis, da gerade der Übergang zwischen den oberen Bässen und unteren Mitten sehr aufgeräumt wirkt.

Leider geht aus den Presets nicht hervor, an welcher Stelle die Frequenzweiche zum Einsatz kommt. Natürlich muss beim Einstellen der Boxen das Gehör über den Klang entscheiden, dennoch wäre diese Information zum Verständnis und für das weitere Justieren mit dem 3-Band-Equalizer ganz hilfreich. Durch diese Bearbeitungsmöglichkeiten lässt sich der Subwoofer unglaublich präzise an die vorhandenen Räumlichkeiten anpassen.

Das Ergebnis ist ein schöner, vollmundiger Subbass, der sehr differenziert ertönt. Auch die Frequenzen unterhalb von 40 Hz werden gut hörbar und spürbar wiedergegeben. Selbst bei hoher Lautstärke bleibt der Klang des 18S druckvoll und präzise, wodurch sich der Unterschied zu günstigen Subwoofern zeigt: Es entstehen keine störenden Resonanzen, das Signal ist nicht matschig oder verwaschen und auch die leistungsstarke Endstufe verhindert jegliche Formen von Verzerrung.

Dynaudio 18S Subwoofer

Grundsätzlich trennen sich beim Einsatz von Subwoofern im Tonstudio die Meinungen der Produzenten und Tontechniker. Für Clubmusik und Filmtonmischungen sind sie durchaus sinnvoll, gerade wenn das Low-End physisch spürbar sein soll. Manche Tontechniker schalten den Subwoofer aber auch pauschal aus, da ihnen ein dezenter, aber präsenter Tiefbass – so wie ihn die LYD48 erzeugen – ausreicht und ein sichereres und schnelleres Einschätzen des gesamten Bassbereichs ermöglicht.

Beeindruckend waren während des Tests auch die Resultate der Time-Alignment-Funktion. Nach genauem Ausmessen der Abstände von den Monitoren und des Subwoofers zur Hörposition, kann dieses spezielle Feature zum Verzögerungs- und Phasenausgleich aktiviert werden. Im Vergleich zu vorher wirkte das kompensierte Klangbild etwas druckvoller und präziser.

Leider ist diese Anpassungsoption natürlich nur in einem Setup sinnvoll, in dem das Signal für die Monitore den 18S durchläuft. Das ist in dem Augenblick hinfällig, wenn ein Monitorcontroller mit separatem Subwoofer-Ausgang genutzt werden soll.

Dynaudio LYD48 und 18S

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Fazit

Die Dynaudio LYD48 und 18S Studiomonitore ergeben in Kombination ein gut klingendes Vier-Wege-System. Durch die zahlreichen Optionen der DSP-Systeme zur Frequenzanpassung können auch in akustisch nicht optimalen Räumlichkeiten passable Ergebnisse erzielt werden.

Gerade die LYD48 haben auf Grund der Drei-Wege Bauart ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es bedarf keiner langen Eingewöhnungsphase, um mit ihnen arbeiten zu können, denn das Klangbild ist ausgewogen und alle Frequenzbereiche werden gleichberechtigt und differenziert wiedergegeben. Die transparente Darstellung der einzelnen Instrumente eines Songs verleiht viel Sicherheit bei der Tonmischung, so dass Details schön hervorgehoben werden können und man schnell zu brauchbaren Ergebnissen kommt.

Der Dynaudio 18S Subwoofer empfiehlt sich nicht nur im Zusammenhang mit den LYD48, sondern kann auch genauso mit Lautsprechern anderer Hersteller wunderbar interagieren. Abermals sind es die vielseitigen Möglichkeiten zur Klangkorrektur, die ein gezieltes Einbinden des Subwoofers ermöglichen. Sein druckvoller und äußerst präziser Ton erleichtert das Beurteilen von Sub-Bässen und deren Nachbearbeitung. Das Arbeiten mit dem 18S macht einfach Spaß!

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Klang

Preis

  • Dynaudio LYD48 (pro Stück): 1.099,- Euro
  • Dynaudio 18S: 1.599,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    swellkoerper AHU

    Wow, die Teile sind eine echte Ansage – 3 Wege-DSP Midfield für knapp über 1k€, und dann auch noch gut. Auf die Aussage, die Class-D Endstufen würden mit 24bit/96kHz arbeiten, wird es sicher von der einen oder anderen Seite Einspruch geben, wie bei anderen Monitor-Tests auch. Die Samplerate und Auflösung beziehen sich bestimmt auf den DSP. Vielleicht kann uns noch mal jemand aufklären, wie das mit Digitalendstufen und PWM genau ist.

  2. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Mal ganz ab voon der Frage, was man wirklich akustisch wahrnimmt, würde bei 24 Bit und 96 KHz je Kanal in Summe ein Signal von 192 KHz (Stereo) abgebildet werden können. Was mir irgendwie nicht ganz gefällt, ist die ständige Wandlung von Analog nach Digital. In den Subwoofer geht das Signal analog rein, durchläuft dann digital den DSP, zurück zu analog und weiter an die LYD, dann durch einen weiteren DSP und analog aus der Schallwand. Das kann im Prinzip nicht verlust- und latenzfrei funktionieren und wenn ich einen DAC vorschalte, wäre mir ein diskret analoger Aufbau sympatischer. Oder dann digital oder analog in den 18S, dann jedoch bitte digital bis zur Schallwand bleiben.

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