E-Bow Plus
Seit 1976 hat der E-Bow den Sound zahlreicher Gitarristen und Bands geprägt und auch so mancher Welthit ist mit seiner Hilfe zustande gekommen. Trotzdem ist der kleine, Batterie betriebene Magnet, der eine Gitarrensaite in endlose Schwingung versetzt, mäßig bekannt. Ein Grund mehr für AMAZONA.de diesen kleinen, faszinierenden elektronischen Bogen vorzustellen.
Auf den ersten Blick
Äußerst liebevoll ist der E-Bow Plus in einem kleinen Karton verpackt. In einem zuziehbaren Samtbeutel befindet sich der Testkandidat, dem neben einer ausführlichen Bedienungsanleitung auch eine Play-Along-Cassette beigefügt wurde. Ja, Ihr habt richtig gelesen, ein Übungs-Tonband! Das ist zwar mächtig old school, wurde aber von keinem anderen als dem E-Bow– Guru Lenny Walker erstellt und bietet eine ausführliche Einleitung über die Möglichkeiten des elektronischen Bogens. Dem Zeitgeist der Cassetten entsprechend wurde noch als nettes Gimmick ein Ansteckbutton mit durchgestrichenem Plektrum beigelegt!
Verarbeitung und Technik
Grundsätzlich ist die Technik dieses kleinen Kästchens sehr simpel und einfach zu erklären – denn sein eigentliches Potential entwickelt es nur durch die Art der Bedienung.
Das graue Plastikgehäuse des E-Bow Plus wirkt zunächst recht robust und stabil. Für den Betrieb muss ein 9-Volt Block eingelegt werden, wobei man feststellt, dass die Abdeckung des Batteriefachs einen Sturz auf festeren Boden wahrscheinlich nicht überstehen würde. Also, immer schön festhalten!
Prinzipiell ist der E-Bow Plus zur monophonen Klangerzeugung ausgelegt, heißt er kann maximal eine Saite zum schwingen bringen.
Zwei Führungsschienen auf der Unterseite des E-Bows sind für die parallel laufenden Saiten gedacht und dienen als Justierungshilfen, um den elektronischen Bogen sauber hin und her zu schieben. Da die Position des E-Bows über dem Tonabnehmer enorm wichtig ist und schon kleinste Abweichungen den Ton modulieren, ist an der Front eine blaue Diode eingelassen, deren Lichtstrahl bei der Orientierung hilft.
Zu guter Letzt verfügt der E-Bow noch über zwei Betriebsarten, zum einen die klassische Standard Einstellung, die eine Saite in normale Schwingung versetzt. Zum anderen der Harmonic-Modus der zu dem normalen Ton noch einen Flageolett-ähnlichen Klang erzeugt.
In der Praxis
Vor der Anschaffung eines E-Bows muss klar sein, dass man sich nicht einen Modulationseffekt mit großem Eigenleben kauft, den man anschaltet und der dann alles von alleine macht.
Der E-Bow klingt immer nur so gut, wie er auch bedient wird – genau wie bei einem Geigenbogen. Das heißt man benötigt schon ein wenig Übung, um den elektronischen Bogen in seinen verschiedenen Spielarten zu beherrschen.
Am Anfang muss erstmal ein grundsätzliches Gefühl für den E-Bow entwickelt werden, sprich es gilt herausfinden wie laut und leise er sein kann, wann eine Saite anfängt zu schnarren und wie viel Drive der Ton an welcher Stelle entwickelt. Je nach Spielart kann der Effekt nämlich entweder enorm laut- oder sehr leise sein.
Hierfür empfiehlt es sich zu Beginn den Volume- und Tonregler der Gitarre nicht ganz aufzudrehen. Hier nun einige Spielarten:
Eine der leichtesten Techniken ist es erst einmal ein endloses Sustain zu erzeugen, in dem man den E-Bow an einer geeigneten Stelle an den Tonabnehmer hält und die Saite ununterbrochen in Schwingung versetzt. Stunden lange Bending-Soli sind somit bequem umzusetzen und auch Taping-Gefrickel ist selbst für den faulsten Gitarristen kein großer Aufwand mehr.
Aktiviert man nun den Harmonic-Mode, werden je nach Tonhöhe Flageolett-Klänge erzeugt. Der Sound wirkt dann deutlich moderner und verleitet einen schnell beim Spielen zu New-Metall-Gepiepse à la Korn.
Hallo, danke für den Informativen Artikel, aber hier kommt der Erbsenzähler: "Cello" bitte ohne "h" schreiben, dann würde es nämlich "Kello" ausgesprochen, mit freundlichem Gruß, Frank Valet
hi, schöner bericht.
funktioniert das den auch an einer bassgitarre?
Danke, martin
Ja, mit dem E-Bow kann man auch eine Bassgitarre spielen, allerdings wohl mit Einschränkungen. Hier ist ein Link zu diesem Thema:
http://www.ebow.com/ebow/faq.htm#top
hallo, der ebow ist wirklich ein hervorragendes gerät, das die möglichkeiten auf einem zupfinstrument besonders erweitert.
ich würde gerne wissen welche technik im ebow verbaut ist.werden elektromechanische gitarren-tonabnehmer verwendet,oder wird ein anderer effekt, wie der piezoelektrische effekt, zur resonanzerzeugung ausgenutzt?
über ideen und anregungen wäre ich dankbar!
gruß, jo
Ein wirklich geniales Utensil, dass einem die Möglichkeiten auf der Gitarre enorm erweitert.
Zu den Streicher-Imitationen empfehle ich einen Bottle-Neck zu benutzen, so werden Übergänge sauberer und das Ganze klingt noch etwas Originalgetreuer. Mit den richtigen Effekten zur Unterstützung kann man noch mal einiges aus dem Dingen rausholen.
Für alle, die gerne experimentieren ein MUSS!!!
… nicht ganz billig, macht aber wirklich Spaß!