Mach mal Hall!
Das Highlight des E-MU RFX-32 Effektboards ist das Reverb. Bitte jetzt keine Fragen wie: „Klingt der wie Lexicon?“ oder „Scheppert der nach 10 Sekunden Reverb-Time?“. Der Hall klingt sauber und dicht, ohne unangenehm metallisch zu wirken. Er erreicht „nicht ganz“ Lexicon 960L-Qualität, das dürfte aber innerhalb einer Mischung kaum auffallen. Es gibt über 50 Hallalgorithmen, da dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
EQ mit IQ
Neben den Standard-EQ Effekttypen gibt es einen hervorragenden 10-Band EQ, der auch die letzte Frequenz aus dem Audiosignal herauskitzelt. Hier wäre eine Modulation der Parameter dringend nötig. Bitte, bitte, lieber Herr EMU!
Das Delay, das Delay, das Delay….
Rhythmische Figuren werden durch Synchronisation zum Song-Tempo per MIDI-Clock ermöglicht, ebenso Panoramaänderungen des verzögerten Signals oder bestimmte Betonungen einzelner Delays. Die Delayzeiten könnten insgesamt etwas länger sein.
Was noch?
Chorus, Flanger und Distortion klingen mit dem E-MU RFX-32 Effektboard, wie sie es sollen. Nicht mehr und nicht weniger.
Raumpflege
Die momentane Effektauswahl ist zwar grundsolide, weißt aber noch einige Defizite auf. Die komplette LoFi-Riege fehlt und auch viele andere Effekte wie zum Beispiel Phaser, WahWah und RotarySpeaker. Hier hat EMU aber schon Abhilfe in Form eines kostenlosen Updates versprochen, welches massenhaft neue Effektalgorithmen und auch zusätzliche Features wie Modulationsmöglichkeiten der Parameter bringen soll. Man darf gespannt sein, da die gute Produktpflege von EMU ja hinreichend bekannt ist.
Rein in die gute Stube
Eines der Highlights des RFX-32-Boards habe ich mir bis zum Schluß aufgehoben. Damit sich nicht nur interne Samples an den neuen Effekten erfreuen können, lassen sich auch externe Audiosignale in den Syntheseweg der Ultra-Sampler einspeisen.
Das kann entweder über die normalen Stereo-Inputs, die optionalen Eingänge der Input-Expander-Karte oder gar bequem über die digitale ADAT-Schiene geschehen. Dabei passiert das Signal zuerst die mehr als zurecht gelobten EMU-Z-Plane-Filter, um dann in den Genuß der neuen Effekte zu kommen. Übrigens: Das externe Signal kann auf die gleichen Routingmöglichkeiten wie die oben beschriebene Voice zurückgreifen. Man überlege bloß einmal kurz: Bei Verwendung aller vier Stereo-ADAT-Inputs kann man gleichzeitig vier Effekte nutzen. Das erinnert mich an alte Ensoniq DP4-Zeiten, wobei die Effektqualität des E-MU RFX-32 Effektboard weitaus besser ist.
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Randgruppen
Neben all den beschriebenen Features hat sich auch auf der Bedienebene einiges getan.
Die Effekteinstellungen und Setups lassen sich vielfältig kopieren und speichern.
Zusätzlich gibt es endlich eine Speichermöglichkeit für Multi-Setups. Hier sichert man alle Einstellungen von Presets, Volumes, Master Tempo bis hin zu allen Effektroutings, so dass man nicht mehr auf die Suche nach verschollenen Einstellungen gehen muß.
Optionsscheine
E-MU bietet noch eine besondere Upgrademöglichkeit für Besitzer älterer Samplermodelle an.
E4X, E4XT, E-Synth Rack und e-6400 lassen sich mit einem preiswerten Bundle bestehend aus Ultra-Erweiterung und einer RFX-32-Karte nachrüsten.
Verfügbare Ein- und Ausgangskarten für das E-MU RFX-32 Effektboard:
RFX ADAT Karte: 24 Bit 16 ADAT Outputs/8 ADAT Inputs
RFX 8 Output Expander: 24 Bit 8 symmetrische Audioausgänge
RFX 4 Input Expander: 24 Bit 4 symmetrische Audioeingänge
https://www.youtube.com/watch?v=EOYL35i-HSc
Hey Tsching, dieser Artikel war für mich außerordentlich hilfreich! Ich überlege mir gerade eine evtl. Erweiterung mit der RFX32 und Dein Review hat mich dabei bestens unterstützt! Vielen Dank! drdel