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Test: Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz Driver, Effektpedal

Richtig Dirt für Gitarre, Bass und Synthesizer

20. Oktober 2024
Das Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz Driver im Test

Test: Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz Driver, Effektpedal

Der Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz Driver ist ein Silizium-Fuzz-Pedal mit Tone-Poti und Bias-Regler. Für Gitarristen, die Stoner-, Doom- und Sludge-Metal oder Rock machen, das ideale Distortion- und Verzerrer-Pedal. Wir haben es uns ausführlich angesehen.

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Earthquaker Devices sind bekannt für ihre abgefahrenen Fuzz-Effekte und so dürfte dieses Pedal auch ein wilder Kandidat sein. Das Design ist – wie bei allen Earthquaker Devices Pedalen – liebevoll gestaltet und macht neugierig. Dabei ist das Dirt Transmitter ja im Grunde kein Neuling auf dem Effektmarkt, denn es handelt sich um das zweite Fuzz-Pedal, das Earthquaker Devices 2007 herausgebracht hat. 2018 wurde die Produktion dann eingestellt, aber jetzt ist dieses Pedal, das wohl zu den legendärsten Pedalen dieser Effekt-Schmiede zählt, zurück. Mal schauen, was dieses Fuzz alles zu bieten hat.

Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz-Pedal – Gehäuse & Potis

Das Fuzz ist in einem – in der Boutique-Welt wohl bekannten – etwas höheren Aluminiumgehäuse untergebracht und glänzend schwarz lackiert. Die Lackierung, beziehungsweise die Grundierung, ist an der einen oder anderen Stelle nicht ganz perfekt, aber diese Kleinigkeit verbreitet Boutique-Charme und ihr wohnt die Anmutung eines von Garagenschraubern selbst lackierten Pedals inne. Der giftgrüne Aufdruck ist dafür umso perfekter und die Integration der weißen LED in das Design gefällt mir.

Regler des EQD Dirt Transmitter Effektpedal

Die Potis sind leider ein wenig dicht angeordnet, so dass die Regelung ein bisschen Fingerspitzengefühl erfordert

Mit einem lautlosen Fußtaster, der mit dem Gehäuse verschraubt ist, wird das Effektgerät geschaltet. Die vier Potis, die der Einstellung des Sounds dienen, sind relativ eng beieinander angeordnet, so dass man sich doch ein wenig wünscht, dass ihnen auf der Gehäuseoberfläche mehr Platz zugestanden worden wäre. Alle vier Potis haben einen Metallschaft und sind mit dem Gehäuse verschraubt.

Die angeschraubten schwarzen Potiknöpfe haben mit ihrer Hutform einen guten Griff und eine weiße Markierung zeigt die Einstellung auch auf schlecht beleuchteten Bühnen. Alle Potis laufen butterweich.

Die Anordnung der Potis ist etwas ungewöhnlich. Erwartet hätte ich, dass Level und Fuzz die beiden oberen Plätze bekommt. Aber die Platzierung an der rechten Seite könnte einer Regelung per Fuß zugutekommen. Tone und Bias sind daneben angeordnet, wobei das Bias-Poti relativ nahe am Fußschalter, so dass man diesen eher mit der Schuhspitze schalten sollte.

Ich weiß nicht, ob es nur bei dem Demogerät so ist, aber der „CE Importer“-Aufkleber an der Frontseite hätte ruhig auf der Unterseite angebracht werden können. Ich möchte ihn jetzt nicht entfernen und hoffe einfach für alle Nutzer, die so etwas ebenfalls stört, dass man ihn ohne Rückstände ablösen und anderweitig aufkleben kann.

An der Stirnseite sind die 6,3 mm Input- und Output-Buchsen angebracht. Beide sind im Amp-Style ausgeführt und dank des breiteren Gehäuses haben sie einen größeren Abstand zum Netzstecker. Die Buchsen greifen die Klinkenstecker gut und machen einen soliden Eindruck. Klinkenbuchsen und DC-Buchse sind an der Gehäuseoberseite mit Symbolen gekennzeichnet.
Anschlüsse des Earthquaker Devices Dirt Transmitter

Die DC-Netzteilbuchse schaut durch eine Aussparung im Gehäuse und ist lediglich auf der Platine befestigt. Das ist insbesondere für Effektgeräte, die man live spielen möchte, nicht optimal, da Bewegungen am Netzstecker die Lötstellen brechen kann. Dann entsteht ein unnötiger Defekt, der vermieden werden könne, indem man die Buchse verschraubt. Zumindest wurde eine Buchse gewählt, die durchkontaktiert ist.

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Die Platine ist mit SMD-Bauteilen bestückt, lediglich die beiden Silizium-Transistoren, die aussehen wie Vintage-Exemplare, sind ganz „Old School“ durch die Platine gelötet.

Interessanterweise kann das Fuzz nicht mit einer Batterie betrieben werden, es benötigt lediglich 3 mA. Da vor allem bei Fuzz-Pedalen der Sound durch die Nutzung einer Batterie beeinflusst wird, werde ich das Pedal natürlich mit einem Batterie-DC-Adapter testen. Für die Umwelt ist es selbstverständlich von Vorteil, dass Batterien hier nicht angedacht wurden.

Der Fußtaster ist mit einem Stecker mit der Platine verbunden, das erleichtert mögliche Reparaturen. Sehr sympathisch ist der grinsende Smiley, der neben die Seriennummer und die Gehäusesignatur gemalt wurde.

Die Bodenplatte wird mit vier Schrauben gehalten und bietet genügend Platz, um hier Klettband anzubringen und das Fuzz-Pedal so auf dem Pedalboard zu befestigen. Weder Klettband noch Klebefüße sind jedoch im Lieferumfang enthalten. Solche Dinge sollte man als Gitarrist aber ohnehin immer auf Lager haben.

Geliefert wird das Pedal im Jutesäckchen und dem bekannten Earthquaker Devices Pappkarton. Neben Aufkleber und Garantiekarte, die dem Pedal eine 4-jährige Garantie bescheinigt, liegt noch die Gebrauchsanweisung in Form eines kleinen Heftchens bei. Diese ist, wie immer bei EQD, absolut lesenswert. Generell steht EQD für konstante Qualität, wie ein Blick auf jüngste Reviews ihrer Produkte verrät:

Der Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz Driver in der Praxis

Earthquaker Devices Dirt Transmitter im Studio

Mit dem Namen Dirt Transmitter Fuzz Driver weckt das Pedal bereits gewisse Erwartungen. Und auch die Gebrauchsanleitung verrät, dass die Entwickler genug davon hatten, „sauber zu bleiben“, Geschirr und Auto zu waschen und an nichts Schmutziges zu denken. Hier möchte man es dreckig haben.

Das Fuzz ist einfach zu bedienen. Mit Fuzz und Level stellt man die Lautstärke und den Grad der Verzerrung ein. Wie traditionell bei Fuzz-Effekten üblich, drehe ich das Fuzz-Poti voll auf und versuche, Gain mit dem Volume-Poti der Gitarre zu regeln.

Das Fuzz wird nie ganz clean, auch wenn ich den Bias-Regler voll aufdrehe und das Gitarren-Volume herunterregle, bleibt immer noch etwas Schmutz im Signal.

Auf einen Blick: Der Dirt Transmitter Fuzz Driver

Mit dem Level-Poti lässt sich das Signal ordentlich boosten. In den meisten Settings ist das Signal ungefähr in der 12-Uhr-Stellung so laut wie das Bypass-Signal.

Wie es sich für Silizium-Fuzz-Pedale gehört, ist die Verzerrung etwas höhenreicher und giftiger als beispielsweise bei einem samtigen Germanium-Fuzz. Dafür kann es aber auch mehr Gain erzeugen. Insbesondere mit angezerrten Verstärkern ist dieses Mehr an Höhen auch absolut sinnvoll, da der zerrende Amp bisweilen einen Teil der Höhen schluckt. Durch die geboosteten Höhen wird er etwas klarer und durchsetzungsfähiger.

Die Potis des Effektpedals in der Praxis

Die Ansprache ist direkter, was für ein gutes Spielgefühl sorgt. Mit dem Tone-Poti können die Höhen aber auch herausgenommen werden, so dass der Sound etwas dunkler und weicher wird. Er erinnert dann schon fast an den Klang eines Germanium-Fuzz-Effekts.

Die Regelbereiche der Potis ist sehr gut abgestimmt und das Gain reicht von einem dreckigen und rotzigen Overdrive bis zum singenden Fuzz-Sound. Während ich bei vielen anderen Fuzz-Pedalen das Fuzz-Poti fast immer ganz aufgedreht lasse, ergeben hier alle Settings Sinn, da die Mitten nicht verloren gehen und ein rauer Drive-Sound erzeugt wird. Dadurch ist das Earthquaker Devices Dirt Transmitter sehr viel flexibler als das Standard Fuzz-Face.

Mit dem Bias-Poti wird die Spannung der Transistoren geregelt. Bei Fuzz-Effekten kann hiermit der Grundklang enorm verändert werden. Vom Gate-Fuzz bis zum rotzigen Gain-Monster – das Poti ist wirklich eine Bereicherung für das Fuzz-Pedal. Es gibt kein Setting des Potis, in dem der Sound nicht interessant oder musikalisch klingt. Ganz aufgedreht ist übrigens die optimale Position des Bias-Potis für die Transistoren. Dreht man das Bias-Poti zurück, setzt nach und nach der Gate-Effekt ein, der bis zu einem abgerissenen Fuzz führt.

Der Tone-Regler ist bei Fuzz-Pedalen eher selten zu finden und man darf getrost den gesamten Regelweg nutzen. Voll aufgedreht erhält man die klaren Höhen, weiter nach links geregelt wird der Sound dunkler. Die Mitten bleiben immer erhalten, was für eine Durchsetzungsfähigkeit des Earthquaker Devices Dirt Transmitter sorgt.

EQD Effektpedal Gitarre

Der Earthquaker Dirt Transmitter Fuzz Driver ist nicht nur für die Gitarre konzipiert, auch Bassisten können ihren Sound mit dem Effektpedal bearbeiten

Wie vom Hersteller ausdrücklich empfohlen, eignet sich der Earthquaker Devices Dirt Transmitter Fuzz Driver auch für den Bass, der ja ebenfalls nicht immer ein Saubermann bleiben möchte. Hier gefällt mir der schmutzige Overdrive-Sound sehr gut. Aber auch das saftige High-Gain-Fuzz ist für die richtige Musikrichtung absolut verlockend. Ich denke hier an Indie- und Garage-Rock.

Und natürlich eignet sich das Pedal auf für Synthesizer-Sounds.

Das Besondere des Fußtasters dieses Pedals ist die Flexi-Switch-Technologie, die das Pedal per Relais in den True-Bypass schaltet und entweder das Pedal dauerhaft oder auch nur kurzzeitig für Nuancen im Song aktivieren kann. Beim Betätigen des Schalters wird das Pedal aktiviert, tritt man nochmals auf den Schalter, so deaktiviert man den Effekt wieder. Hält man den Taster länger gedrückt, wird es als Momentary aktiviert und beim Loslassen des Tasters wieder deaktiviert. Das ist wirklich klasse und ermöglicht schnelle Wechsel zwischen cleanem und verzerrtem Sound.

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Fazit

Das Earthquaker Devices Dirt Transmitter ist mehr als ein Fuzz-Pedal. Vom rotzigen Overdrive, bis zum singenden Fuzz, sind hier viele Nuancen einstellbar. Und das „Gated Fuzz“ ist ein wirklich abgefahrener Effekt. Da die Mitten immer erhalten bleiben, ist das Pedal sehr flexibel und durchsetzungsfähig. Insbesondere die rotzigen Drive-Sounds gefallen mir richtig gut. Und das Signal kann natürlich auch ordentlich geboostet werden.

Nur wer ein traditionelles Cleanup per Volume-Poti der Gitarre wünscht, sollte ein anderes Fuzz ausprobieren. Aber im Garage-Rock-Bereich fühlt sich der Dirt Transmitter richtig wohl und liefert eine rauchige und dreckige Attitüde, ohne den typischen Fuzz-Face-Sound nachzuäffen. Ein wirklich spannender Verzerrer für mittlere bis höhere Gain-Sounds.

Plus

  • Vielseitigkeit durch Bias-Poti und Tone-Poti
  • Gated-Fuzz-Sounds
  • Momentary-Switch
  • gute Verarbeitung
  • mittiger, durchsetzungsfähiger Fuzz-Sound mit Charakter

Minus

  • Cleanup per Gitarren-Volume-Poti nicht optimal

Preis

  • 179,- Euro
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EarthQuaker Devices Dirt Transmitter Fuzz LTD
EarthQuaker Devices Dirt Transmitter Fuzz LTD
Kundenbewertung:
(4)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    harrymudd AHU

    ‚Minus

    Cleanup per Gitarren-Volume-Poti nicht optimal‘

    In dieser Disziplin versagen aber die meisten Fuzz.
    Erläuter doch mal, wie ein Fuzz sich deiner Meinung nach verhalten soll, da du dich im Test nicht dazu geäußert hast.

  2. Profilbild
    DelayDude RED

    Vielen Dank für deinen Hinweis, ich habe den Link geändert. 😎
    Ja, die Pegelanpassung von Synthesizern und Effektgeräten kann immer wieder problematisch sein. Manche Synthesizer haben neben dem Line Level Ausgang manchmal noch Ausgänge mit einem Instrument Level. Moderne Effektgeräte können sogar manchmal Line Level Signale vertragen. Ein Runterregeln der Lautstärke des Synthesizers könnte eine Lösung sein, aber dann könnte im Verhältnis das Eigenrauschen stärker durchkommen. Die praktischste Lösung ist sicherlich die von dir erwähnte Reamp Box. Vor allem, wenn man einen cleanen Sound haben möchte. Bei Fuzz Pedalen wäre es dann Geschmackssache. Wobei man wahrscheinlich selten nur ein Effektgerät nutzt. Und dann ist man mit der Reamp Box auf der sicheren Seite. Da gebe ich dir absolut Recht.

  3. Profilbild
    ollo AHU

    „EQD Dirt Transmitter Bias 8h Fuzz 13h Tone 11-14h“

    Das Beispiel klingt ja mal richtig geil, so herrlich zerbröselt. Was ist da als Ausgangsbasis der Sound, klingt ja auch eher nach Synhtesizer oder?

    • Profilbild
      DelayDude RED

      @ollo Das habe ich tatsächlich auch mit der Gitarre eingespielt! 🎸Durch den niedrigen Bias bekommt man diesen abgefahrenen „Gated Fuzz“ Sound hin. Toll, dass du dieses Beispiel erwähnst. 🤩Das war nämlich beim Spielen auch wirklich interessant. Es fühlte sich tatsächlich so an, als würde der Sound irgendwie festkleben und man müsse dagegen ankämpfen. 😁

  4. Profilbild
    harrymudd AHU

    Das mit der Eingangsimpedanz von 500k stimmt leider nicht, auch wenn der Hersteller es so angibt.
    Bei der Grundschaltung handelt es sich um ein FuzzFace auf Silizium Basis mit ein paar kleinen Modifikationen. Die Transitorwahl fiel hier auf 2 aktuelle Si Modelle mit relativ geringer Stromverstärkung, was in einem Fuzz von Vorteil ist. Das Tone-Stack ist in seiner Funktion dem BigMuff angelehnt.
    Damit auch Line-Pegel Geräte angeschlossen werden können, ist das Gain-Poti als Spannungsteiler an den Eingang gewandert und die sonst übliche Fuzzintensitätsregelung wurde intern auf einen festen Wert eingestellt. Dadurch funktioniert das kontinurirliche Regeln des Zerrgrades von clean bis max Zerre hier leider nicht optimal. Dafür fällt es aber leichter Line-Pegel-Geräte hier anzupassen. Bei einem Synth oder aktiven Saiteninstrument sollte der Zerrgrad also nicht pauschal auf max gedreht werden, da es dadurch zu einer ungünstigen Anpassung zwischen den beiden Geräten kommt, was sich z.B. in einem erhöhten Rauschpegel äußert.
    Mit diesem Wissen sollte dieser Fuzz auch ohne ReAmp-Box beim Betrieb mit Synths problemlos funktionieren.

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