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Test: EarthQuaker Devices GARY, Fuzz-Pedal

Boutique-Fuzz-Pedal mit breiter Klangpalette

15. April 2025
EQD GARY im Test

Test: EarthQuaker Devices GARY, Fuzz-Pedal

Das EarthQuaker Devices GARY ist ein Signature-Fuzz-Pedal für E-Gitarre, das Overdrive-Elemente mit Fuzz-Sounds kombiniert, eine EXPR-Buchse hat und auf den Präferenzen des Gitarristen der amerikanischen Post-Punk-Band IDLES basiert. Wir haben den Test gemacht!

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Die Geschichte des EQD Gary Fuzz-Pedals

Der Boutique-Pedal-Hersteller EarthQuaker Devices aus Ohio hat mittlerweile eine erstaunlich große Auswahl an Effektpedalen auf dem Markt. So sind bis dato ca. 40 Pedale im Programm, welche die komplette Effektpalette von Distortion, Fuzz, Delay, Hall, Modulation, Switcher etc. abdecken.

Was auf den ersten Blick wirkt wie ein Haufen Freaks, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als fleißig arbeitende innovative Truppe, die teilweise tatsächlich innovative Produkte entwickeln. Immer wenn ich ein Pedal des Herstellers EarthQuaker Devices zum Testen bekomme und mich über das Produkt nochmals explizit sachkundig mache, fällt mir die außergewöhnlich blumige Beschreibung des jeweiligen Produkts auf, zumindest wenn man die Seite des Herstellers anschaut.

Man bekommt hier das Gefühl vermittelt, es handele sich bei diesen Produkten um die Erfindung des Rades, obwohl es sich meist, ist man mal ehrlich, um mit geringfügigen Modifikationen ausgestattete, bereits hinreichend bekannte Technik handelt. Hier werden vermarktungsmäßig alle Register gezogen, was für Produkte eines Boutique-Herstellers möglicherweise vonnöten ist, bei der riesigen Konkurrenz aus China, die natürlich weitaus günstiger produzieren kann. Das Design der Pedale ist allerdings stets individuell und gelungen, auch die Verarbeitung stimmt, aber wäre eine etwas weniger vollmundige Beschreibung nicht ausreichend?

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EarthQuaker Devices Gary Fuzz/ Overdrive
EarthQuaker Devices Gary Fuzz/ Overdrive
Kundenbewertung:
(1)

Das heutiger Testobjekt GARY wurde speziell auf die Wünsche des mir bis dato unbekannten Gitarristen Lee Kiernan (von der Band IDLES) zugeschnitten. Es ist die kompakte Version des nicht mehr hergestellten Gray Channel®, das hauptsächliche Werkzeug seines verzerrten Sounds. Da Lee aber noch ein „bisschen böser“ klingen wollte, flossen noch einige Modifikation ein und das Ganze resultierte dann im Pedal GARY. Im Kaufpreis inbegriffen ist erfreulicherweise eine limitierte lebenslange Garantie.

Welchen Job macht nun das Pedal? Die Beschreibung auf der Website und im Netz klingt gewohnt vollmundig: GARY ist ein
 „Automatic Pulse Width Modulation Fuzz and Dynamic Natural Overdrive“. Sagen wir einfach ein Fuzz-Pedal mit zwei verschiedenen Sounds. Diese lassen sich jedoch mittels der relaisgesteuerten Fußtaster „mittelfristig“ oder auch „kurzfristig“ aktivieren, dazu später mehr.

EarthQuaker Devices GARY, Seite

Die Expressionpedal-Buchse auf der rechten Seite

EarthQuaker Devices GARY – Facts & Features

Das Pedal ist mit seinen Abmessungen von 121 x 64 x 57 mm mit Knöpfen etwas größer als der „Standard“. Der Stromverbrauch ist mit lediglich 20 mA (typisch für analoge Fuzz-Pedale) extrem gering. Die Klinkenbuchsen für den Ein- bzw. Ausgang wurden stirnseitig positioniert. Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck, das Design fällt aufgrund der großen Knöpfe und der speziellen Beschriftung der Potis „boutiquemäßig“ aus und wirkt damit etwas „cooler“ bzw. „stylisher“ als viele Konkurrenzprodukte.

GARYs linke Abteilung zerrt eher moderat, wie man dies von vielen Fuzz-Pedalen kennt. Hier wurde ein schlichter, natürlich klingender Overdrive verbaut. Dieser basiert auf dem grünen Kanal des Gray Channels desselben Herstellers, einer Version des klassischen kleinen gelben Overdrives, mit dem EarthQuaker Devides ins Geschäft kam. Die rechte Abteilung klingt dann deutlich aggressiver.

Bedienelemente des Fuzz Pedals

Die Fußtaster des EarthQuaker Devices Gary sind relaisgesteuert (Flexi-Switch® Technology) und erlauben zwei unterschiedliche Arbeitsweisen (Schalten bzw. momentanes Betätigen). Betätigt man den Fußtaster kurz, schaltet dieser den Effekt ein bzw. aus. Für die sogenannte „momentary operation“ lässt man den Fuß nach dem Betätigen auf den Schalter und hält diesen gedrückt, solange man den Effekt hören möchte. Dieses Feature erweist sich für kurzzeitige Effekte als sehr nützlich.

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Zwei relaisgesteuerte Fußtaster gestatten es, beide Abteilungen Overdrive und Fuzz unabhängig voneinander zu aktivieren. Der linke Fußtaster steuert die Overdrive-Abteilung, die sehr moderate bis Verzerrungsgrade im Classic-Rock-Bereich ermöglicht. Der rechte Fußschalter schaltet den Fuzz ein, der sehr brutale Verzerrungen mit einer Gate Funktion, die man als zusätzlichen Effekt bezeichnen könnte, bereitstellt.

GO stellt das Gain bzw. den Grad der Verzerrung des Overdrives ein und kann vom einfachen Clean-Boost bis hin zu einer rockigen Verzerrung reichen. Der Regler „That’s It“ stellt die Ausgangslautstärke für die Overdrive-Seite ein.

EarthQuaker Devices GARY, Stirn

Die Stirnseite des GARY, Klinkenbuchsen und Stromversorgung

YES! regelt die Empfindlichkeit für die Hüllkurve ein, die das Tastverhältnis für den Rechteckschwingungen-Fuzz steuert. Die Hüllkurve hängt in hohem Maße vom Pegel des Eingangssignals ab, der durch ein Gain-Pedal vor dem EarthQuaker Devices GARY, die Auslegung des Pickups, das verwendete Instrument usw. beeinflusst werden kann. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man das Pedal am Anfang der Signalkette platziert, damit die Hüllkurve besonders dynamisch zur Anwendung kommt. Wenn Sie diesen Regler in die Nähe der Mittelposition („12 Uhr“) bringen, wird die Pulsbreite so schmal, dass das Signal verschwindet. Das ist laut Hersteller völlig normal.

OOSH regelt die Gesamtlautstärke der rechten Abteilung (Fuzz). Da einige spezielle Sounds, die vom GARY erzeugt werden können, sich mit Worten nur ungenau beschreiben lassen, kann man in folgendem Video etwas genauer hinhören.

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Mehr Informationen

 

Dieser Effekt (Einstellung der Pulsbreite) könnte bei Bedarf auch mit einem Expression-Pedal gesteuert werden, indem man die auf der rechten Seite positionierten Klinkenbuchse nutzt. Dadurch wird die interne Hüllkurve ausgeschaltet und man kann das Tastverhältnis in Echtzeit einstellen. In diesem Fall stellt man die gewünschte Impulsbreite einmal händisch ein. Mit dem YES!-Regler und dem Expression-Pedal wird der Scheitelpunkt des Sweeps definiert. Dieser bleibt auch aktiv, wenn ein Expression-Pedal verwendet wird. Er gibt den Spitzenwert des Sweeps vor, sodass man den Arbeitsbereich des Effekts genau abstimmen kann. Im Test war die „Abschaltung“ nicht wirklich exakt einzustellen, man muss also ein wenig experimentieren, bis das Pedal in dieser Disziplin genau das tut, was man sich vorstellt.

Sound des EarthQuaker Devices Gary

EarthQuaker Devices GARY neben Marshall Bluesbreaker und Boss Equalizer Pedal

Macht sich ziemlich gut in der Signalkette: Das EarthQuaker Devices GARY Fuzz-Pedal

Hören wir den Earthquaker Devices GARY zunächst bei moderater Verzerrung und nur mit der linken „Abteilung“. Um einen Vergleich zu haben, was GARY macht, hören wir zunächst einige Sekunden den klaren Sound meines Peaveys, dann wird die linke Seite des Pedals aktiviert. Der Sound ist rockig und schön bissig. Hört man genau hin, kann man im oberen Frequenzbereich ein leichtes „Fisseln“ hören ist, was typisch für Fuzz-Pedale ist. Das Frequenzspektrum der Verzerrung ist sehr ausgewogen. Das ist natürlich wichtig, da GARY überhaupt keine Klangregelung bzw. einen Tone-Regler hat.

Dreht man den GO-Regler voll auf (fcw, fully clockwise), lassen sich Sounds im Stil von Jimi Hendrix erreichen. Wir hören zunächst den Hals-Pickup meiner Stratocaster, später wird auf den Steg-Humbucker umgeschaltet, was natürlich für mehr Druck und Aggressivität sorgt:

Steht der GO-Regler linksseitig der 12-h-Marke, könnte man das Pedal auch als Clean-Boost nutzen, da sich der Verzerrungsgrad in Grenzen hält. Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Earthquaker Devices GARY zuzulegen, hat aber vermutlich andere Ziele, nämlich die totale Fuzz-Ekstase, aber eine gute Option wäre es dennoch.

Jetzt die Paradedisziplin, brutale Fuzz-Klänge mit endlosem Sustain, das schafft dieses Pedal sehr überzeugend:

Hier ein weiteres Beispiel für heftige Zerrung, das Klangbeispiel wurde inspiriert von einem Klassiker, den wir alle kennen. Man kann hier den Gate-Effekt gut hören, der hier nach Ausprobieren auf den Rhythmus des Spiels abgestimmt wurde:

Leider ist das Pedal auch mit seinen speziellen Features nicht ganz billig und somit vermutlich nur für User, die genau diesen Sound suchen, um jenseits des Mainstreams zu glänzen.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Suhr Classic Stratocaster (SSH) – EarthQuaker Devices GARY – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1x 1″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Sennheiser e906 – MOTU M4 – Mac Studio mit Logic.

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Fazit

Der EarthQuaker Devices GARY zeigt sich klanglich flexibel und ermöglicht eine breite Palette an Sounds. Von Clean-Boost über „rockige Verzerrung“ bis zu“ richtig bösen Verzerrung“ ist alles möglich. Die rechte Abteilung fügt speziellere Zerrsounds hinzu, beide Abteilungen lassen sich unabhängig, also einzeln oder im Verbund spielen. Wer auf der Suche nach einem flexiblen Fuzz-Pedal mit speziellen Klangmöglichkeiten und individuellen Design ist, ist hier richtig.

Plus

  • Sound
  • relaisgesteuerte Fußtaster mit Momentary-Funktion
  • Verarbeitung
  • Design

Minus

  • Preis

Preis

  • 249,- Euro
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EarthQuaker Devices Gary Fuzz/ Overdrive
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Klangbeispiele
Forum

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