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Test: Earthquaker Devices Swiss Things, Looper Pedal

Das Schweizer Taschenmesser aus Ohio!

22. Oktober 2019

Earthquaker Devices Swiss Things

Zwei Firmen dominieren in Sachen Output ganz klar den Markt: Die einen sind Electro-Harmonix, die immer wieder mit neuen Ideen aufwarten und neue, umfassende Formate auf den Markt werfen – und die anderen sind zweifelsohne Earthquaker Devices. Wir testen immer wieder, wenn wirklich ein Highlight ansteht und mussten zuletzt feststellen, dass eins der bodenständigsten Produkte der Firma am besten funktionierte: Das Plumes, ein etwas eigensinniger, aber toll klingender Tube Screamer. Andere Male scheiterten Earthquaker Devices (in meinen Augen) daran, dass ihre Pedale oft mit einer Ausdünnung des Signals zu kämpfen haben, was durchaus ins Gewicht fallen kann. Doch darüber hinaus scheinen EQD das erkannt und ihre letzten Pedale mit einem ordentlichen Signalweg ausgestattet zu haben. Schielen die Jungs gerne zu Electro-Harmonix? Die Frage ist nicht ganz unberechtigt, wenn man sich klar macht, dass ungefähr gleichzeitig zum Swiss Things der Tri Parallel Mixer erschien. Vielleicht funktionierte die Inspiration auch andersrum? Wie dem auch sei: Wir wollen euch das Swiss Things vorstellen, das wir auch im Zuge eines Gewinnspiels verlosen und das dem Pedal-Nerd oder Board-Entusiasten das Leben erleichtern dürfte. Also – Butter bei die Fische: Was kann das Swiss Things?

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Earthquaker Devices Swiss Things – das Konzept

Worum handelt es sich bei dem Swiss Things von Earthquaker Devices? Um einen Looper, eine Schaltstation für eure Pedale oder Signalwege. Es ist ein kreativer, kleiner Helfer, der das Leben um ein Vielfaches erleichtert – wenn man sich denn drauf einlässt.

Earthquaker Devices Swiss Things

Die Idee hinter Looper am Pedalboard ist relativ alt und liegt nahe: Wer fließend zwischen mehreren Pedalen schalten möchte, muss auf der Bühne oder im Proberaum durchaus den einen oder anderen Stepptanz aufführen. Wenn die Looper also das Leben so erleichtern können, warum sind sie dann verhältnismäßig selten auf den Pedalboards anzutreffen? Nun – die guten Dinger sind oft äußerst teuer, fressen unheimlich viel Raum und sind mit seltsamen Features ausgestattet. Viele gehen dann doch den preisgünstigeren Weg über MIDI. Doch das Swiss Things ist verhältnismäßig preisgünstig und klug konstruiert. Wie genau?

Earthquaker Devices Swiss Things – die Anschlüsse

Die Verarbeitung? Stimmt soweit. Stabiles Gehäuse, mattschwarz, insgesamt ca. ein halbes Kilogramm schwer. Die Anschlüsse sind zahlreich und wollen verstanden werden – wir schauen uns das Schweizer Taschenmesser aus Ohio mal genauer an.

Gleich vorweg: Zwei Loops besitzt das Earthquaker Devices Swiss Things, beide arbeiten mit der von EQD patentierten Flexi-Switch-Technologie. Loop 1 arbeitet ohne Puffer und eignet sich entsprechend für Pedale, die nicht modulieren oder auf Zeit basieren – das heißt konkret: Fuzz, Boost-, Overdrive- und Distortion-Pedale passen hier hin. Loop 2 ist gepuffert und eignet sich entsprechend für Delay, Reverb, Phaser, Flanger und alles, was es in der Hinsicht gibt.

Earthquaker Devices Swiss Things

Grundsätzlich sind sämtliche Fußschalter des Earthquaker Devices Swiss Things mit besagter Flexi-Switch Technologie ausgestattet – eine einfache, aber coole Sache: Entweder der Effekt, Loop oder Boost rastet ein, wenn man ihn tätigt oder man wechselt in den Tastbetrieb, wo der Effekt oder Loop nur so lange aktiviert sind, solange man den Fußschalter gedrückt hält – die Wahl zwischen momentary und latching ist also gegeben.

Zum Devices Swiss Things gehören auch zwei Outputs: Output A und Output B, die entweder getrennt oder gleichzeitig eingeschaltet werden können. Für einen Stereo-Betrieb also bestens geeignet oder wer in seinem Live Rig zwei unterschiedlich eingestellte Amps arbeitet, denen er dann Loop 1 oder Loop 2 zuweisen kann, wie er möchte. Rechts oben kann zwischen den Outputs gewechselt werden, links oben werden beide gleichzeitig aktiviert. Die Unterschiede zwischen beiden Outputs sind überschaubar, das heißt konkret: Output 2 kann die Phase drehen (kleiner, weißer Button neben dem Boost).

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Ein einziger Regler befindet sich in der Mitte des Earthquaker Devices Swiss Things: Der Boost. Keine Sorge, hier wird nichts verwischt und verzerrt: Es handelt sich lediglich um einen klaren Boost von 20 dB, der in bestimmten Situationen hervorragend zum Einsatz kommen kann und hinter beiden Loops greift. Der dazugehörige Fußschalter befindet sich direkt darunter. Der einzige Input des Swiss Things ist wahrscheinlich sein größtes Manko und befindet sich auf der rechten Seite des Pedals. Direkt darunter jedoch gibt es einen Eingang für ein Stimmgerät – ein integriertes wie einige andere Looper besitzt das Swiss Things nicht, aber das ist zu verschmerzen, denn direkt darunter gibt es eine EXP-Buchse. Nein, hier wird nicht wild in Echtzeit moduliert (wobei das sicher etwas für sich hätte) – die gepufferte Buchse ist für ein Volume-Pedal gedacht, das direkt hinter Loop 1 geschaltet ist.

Die Loops 1 und 2 sitzen auf der linken Seite. Wie auch sonst kommt der Eingang des ersten Pedals eurer Kette in Send rein, während der Ausgang des letzten Pedals eurer Kette in Return rein muss. Die prinzipielle Einteilung in den „dreckigen“ und „sauberen“ Loop gefällt mir – vereinfacht die Anordnung erheblich.

Earthquaker Devices Swiss Things

Ich nahm den Anlass, baute mir aus ein paar Pedalen ein Board zusammen und setzte das Swiss Things für einen Tag in die Mitte. Tatsächlich erfordert es – wie die meisten Looper – ein kurzes Umdenken, aber wenn man das erst einmal verinnerlicht hat, erweist sich der Earthquaker Devices Swiss Things als verdammt nützliches Teil. Das auf dem Foto war nur Work in Progress – nicht drauf zu sehen sind der spätere Moment, als ich das Expression-Pedal integrierte und einen zweiten Verstärker anschloss. Da sich Klangbeispiele erübrigen, kann der Eindruck der Praxis nur so beschrieben werden: Er zwingt zum Umdenken, erleichtert einiges und öffnet zudem viele neue Spielräume. Für jeden, der mit einem Stereo-Rig arbeitet, ein echter Kandidat für eine Anschaffung. Wünschenswert wären zweifelsohne mehr Loops und mehr als ein Input gewesen, aber das hätte aller Wahrscheinlichkeit nach den kompakten Rahmen des Earthquaker Devices Swiss Army gesprengt.

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Fazit

Praktisch, einfach, gut, preiswert: Wer mehr als vier Pedals und eine lückenlose Signalkette auf seinem Pedalboard hat, mit den klobigen Looper der Vergangenheit bislang nichts anfangen konnte, sollte einen Blick auf das Earthquaker Devices Swiss Things werfen. Vereinfacht die Organisation erheblich, opfert aber für den kompakten Charakter einen eigentlich unverzichtbaren zweiten Input und mehr Sends und Returns.

Plus

  • praktisches Konzept
  • einfach zu verstehen

Minus

  • könnte mehr Anschlüsse vertragen

Preis

  • 279,- Euro
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