Fazit
Ich gehörte sicherlich zu den Leuten, die sich eher scheuen, solch ein komplexes Gebilde wie die East West Quantum Leap Symphonic Library zum Einsatz in der eigenen Musik zu verwenden, eben weil es vielleicht eine Welt von Instrumenten ist, an die man nicht so leichtfertig herangeht wie an einen normal ausgestatteten Synthesizer, der schon durch einfaches Umpp-Umpp-Umpp-Umpp Weltstars formen kann.*
Dennoch kann ich dieses Symphonieorchester gerade in dem von mir in der Einleitung erwähnten Rahmen nur wärmstens empfehlen. Es ist nicht nur den geschulten Komponisten vorbehalten, klassisches Instrumentarium einzusetzen, es macht auch im Rahmen des Homerecordings Spaß, konventionelle Klangkörper eine wichtige Rolle spielen zu lassen, sei es auch nur als gesampeltes Instrument. Die Klangqualität und auch die Programmierung der einzelnen Instrumente haben mir wirklich gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, diese Instrumente auch mal in Ruhe einzeln spielen und damit noch bewusster als im Rahmen einer Sinfonie hören zu können. Man macht sich dann auch klar, wie oft man eigentlich mit diesen klassischen Klängen in modernen Produktionen konfrontiert wird. Und auch das Modifizieren führt zu überraschenden Ergebnissen, je nachdem, wie drastisch Sie das tun. Bei subtil verfremdeten Klängen ist das Ausgangsmaterial schon nicht ganz unwichtig! Der Soundtrackfrickler, der ambitionierte Instrumentalmusiker mit Hang zu atmosphärischen Klängen, aber auch der Songwriter finden in diesem Klangpool mit Sicherheit viele Nuancen, um die eigene Musik zu bereichern! Man muss sich halt nur die Frage stellen, in welcher Größenordnung man solch ein Orchester benötigt, es ist ja auch eine Frage des Geldes und der Hardware. Aber genau da setzt eben die Option an, mit einer Silver Edition anzufangen und je nach Bedarf per Upgrade aufzustocken! Auch eine gute Maßnahme des Herstellers und garantiert keine Bauernfängerei. Gedanken machen muss man sich dann, wenn man wirklich den Volleinsatz des Orchesters zum großen Tusch plant, da kann der Bedarf an Hardware schon einmal zum Problem werden, aber nach meinen Erfahrungen mit meinem Rechner und dem gezielten Einsatz einzelner Instrumentengruppen aus dem Gold-Paket hält sich alles in natürlichen Grenzen!
Bei den Audiobeispielen wurde in jedem Track ein zusätzlicher Software Synthesizer eingesetzt (1 – Minimonsta, 2 – FM8, 3 – Pro53, 4 – Absynth 4). Der Mix wurde unterstützt durch freundliche Mithilfe (es waren dezente Eingríffe) von UAD Cambridge EQ, UAD Fairchild 670 und UAD Dreamverb!
Plus
++++ unterschiedliche Editionen für jeden Geldbeutel und Anspruch
+++ gute Klangqualität
+++ übersichtliche Dokumentation
++ relativ einfache Handhabung
++ Orchesterbedingt breite Palette an Instrumenten
Minus
– Hardwareansprüche bei Orchestergroßeinsatz
Hersteller
www.soundsonline.com
Vertrieb
www.bestservice.de
Systemvoraussetzungen
Platinum/Gold
68/15 GB freier Speicherplatz, DVD-Laufwerk
Windows XP/ME/98, Pentium III/Athlon 500 Mhz, 256 MB RAM
Mac OS ab 9.2, G3 500 Mhz, 256 MB RAM
empfohlen werden
Windows XP/ME/98, Pentium III/Athlon 700 Mhz, 512 MB RAM
Mac OS ab 9.2, G4 733 Mhz, 512 MB RAM
kompatibel mit Windows (VST 2.0, Dxi2, ASIO, MME, Direct Sound, RTAS),
beim Mac (VST 2.0, ASIO, Soundmanager, OMS, Audio Units, Core Audio, RTAS)
Preise
Platinum 1.399 €, Gold 459 €, Silver 145 €
* Nehmen Sie diesen Satz nicht soooo Ernst, aber es soll schon im Zusammenspiel mit Rumbrüllen geklappt haben! Hyper,Hyper. O Graus!!!
Nur ein kleiner Korrekturbeitrag: Die unterschiedlichen Mikrofonierungen sind nur in der Platinum-Ausgabe vorhanden. Die Gold-Variante beschränkt sich auf die "far"-Mokrofonierung.
Hallo Jochen, kleine Gegenkorrektur: es ist so, wie ich es im letzten Satz oberhalb des GUI-Bildes geschrieben habe: Die Aufnahmen der Gold-Edition sind HAUPTSÄCHLICH der FULL (F) – nicht FAR – Position entnommen, es gibt aber auch einen kleinen Anteil an CLOSE (C)- und SURROUND (S)-Multisamples in dieser Edition!
Also mich persöhnlich würde der enthaltene Hall (der meiner Meinung nach doch recht stark ist und die Gestaltung des eigenen Sounds sehr einschränkt) stören. Ich habe mir dieses Orchester zumindest mal bei einem Bekannten angeschaut und angetestet, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass man mit den VSL samples weit besser bedient ist, wenn es um die Symbiose von elektronischer Musik mit orchestralen Elementen geht.
Opus1 ist gerademal 100€ teurer (wobei mir da gerade einfällt, dass man eventuell noch was drauflegen muss für einen Sampler, falls man einen solchen noch nicht besitzt), kommt allerdings mit absolut trockenen Samples, die man dann nach eigenem Belieben mit Hall versehen kann.
Da möchte ich auch meinen Senf dazugeben :-)). Das mit dem Hall ist ein Argument, allerdings verfechte ich die Meinung, dass keine auf dem Markt befindliche Library alleinstehend ein 100%ig "Wohlgefühl" aufkommen lässt. Das EW Gold Orchestra ist ideal für Leute, die schnell und ohne grossen Aufwand nach "Hollywood" Orchester klingen müssen. Da beisst die Maus keinen Faden ab… das Ding klingt einfach fett – auch bei spielerischen Grobmotorikern wie mir. Die VSL Sachen sind akribisch gesampelt, aber wenn's schnell gehen muss ist's auch nicht wirklich zufriedenstellend, weil man zu viel "basteln" muss, bis es "voll" klingt. Mein Fazit: ich habe hier das Gold Orchester, einige VSL Sachen, dazu aber noch den guten, alten Siedlaczek, M. Vitous und das MotU Orchestra… erst der Mix aus allem hat mich irgendwann einigermassen befriedigt, weil jede Library irgendwo ihre Stärken und Schwächen hat.
Hallo Axel,da ich demnächst Neoklassische Stücke aufnehmen möchte, dachte ich mir, dass Symphonic Orchestra Platinum, wegen dem sehr guten Grundklang, genau das Richtige für mich wäre. Nur eine Sache. Ist Close trocken genug, um noch eigenen Hall drüberzulegen?Das was ich erreichen möchte, geht so in diese Richtung!http://de......W3iws7jm-s Lg Maik
Guten Morgen Maik, ich bin mittlerweile auf die PLAY-Edition Gold übergegangen, die darin enthaltenen Samples entsprechen aber den hier getesteten. Das Video habe ich mir angeschaut, Dein Vorhaben sollte klappen. Ich habe nur wenige Close-Samples in der Gold Edition, aber diese haben nur einen ganz geringen Anteil an Raumhall in der Aufnahme. Ganz trocken gibt es z.B. bei VSL.
Viele Grüße Axel