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Test: EastWest Ghostwriter, Score-Soundlibrary

(ID: 75133)

Genau hier setzt EastWest mit seiner 62 GB umfangreichen Library Ghostwriter an. Wer aber nun denkt, er bekäme mit Ghostwriter eine weitere Library mit ausgefallenen Soundeffekten, der irrt. Ghostwriter besteht in erster Linie aus tonal spielbaren, aber stark verfremdeten Klängen der folgenden Kategorien:

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Die Mengenverteilung entspricht in etwa der o.g. Speicherplatz-Reihenfolge. Den Löwenanteil an Sounds nehmen verfremdete E-Gitarren und Akustik-Gitarren ein, während es z.B. nur ein Multisample eines hauchigen Chors gibt.

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Kann man im Bereich Gitarren noch sehr gut den Ursprung der Klangquelle heraushören, so wird das mit Bässen und Keys immer schwieriger. So werkelt im „Death Piano“ sicher ein gefilterter Sägezahn, während das „Pin Piano Forte“ auch schon mal an ein Preset des Kurzweil K250 erinnert.

EastWest Ghostwriter

Die GUI des EastWest Ghostwriter

Wie bei allen EastWest-Instrumenten wird auch hier die hauseigene Sample-Playback-Engine „Play“ für die Wiedergabe und Anpassung verwendet. MultiSamples und RoundRobin sind ja mittlerweile Usus – und auch bei der Verfeinerung durch resonanzfähige Filter, Hüllkurven und Modulatoren geben sich die Wettbewerber wie Kontakt Player oder Best Service Engine, kaum mehr etwas.

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Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Peter,

    sehr guter Artikel, ich für mich persönlich widerspreche vehement, was die John Carpenter Scores angeht, ich hab mir grade mal wieder Das Ding… angesehen und bin immer noch wohlig gegruselt :-) The Fog steht für sich und ist für mich ein Benchmark. Der Hans Zimmer verwöhnte Konsument würde sicher noch nicht mal Nuancen im Werk mitbekommen, geschweige obs eine Solokomposition war, oder eine Kolloboration. Allenfalls wenn der Abspann langsam läuft. :-)

  2. Profilbild
    MidiDino AHU

    Eine solche Library kann dazu dienen, einige Sekunden in eine bestehende Komposition einzumischen, als Effektklang, mehr jedoch nicht.
    Ich habe einige Probleme mit dem, was man seit einiger Zeit Sounddesign nennt: Mir sind in dieser Library die Drums überkompromiert. Zum Glück wird der Faltungshall relativ vorsichtig eingesetzt, sieht man von manchen Drumssequenzen ab. Relativ oft klingt er durchweg nach einer Plastikscheibe, hinter der sich die Musik tummeln darf. Ich kenne bislang keine neuere Library, die ich anschaffen würde. ‚Voices of Passion‘ und ‚Diva‘, lang ist es her, das war noch was. Oder, dafür wird man mich wahrscheinlich steinigen, die uralten Emu-Streicher, die weiterhin erstaunlich nach Streicher klingen können.

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Am Produkt selbt habe ich nichts zu kritisieren.
    Aber, auch wenn ich mich bereits an anderer stelle dazu geäussert habe: diese Instand Dramatik führt letztendlich zu einer weiteren Verflachung und Abstumpfung der Hör- und Sehgewohnheiten.
    Bin derzeit durch Krankheit ans Bett gefesselt, und was macht man, man schaut relativ viel TV.
    Das Ergebnis ist niederschmetternd und kopfschmerz erregend:
    Flache 0815 Themen werden durch schrille Sounddramatik versucht, dem Zuschauer noch das letzte verbliebene Quäntchen Aufmerksamkeit zu wecken, bevor er völlig entgleitet.
    Bei jedem Furz ein Downshifter, kaum blinzelt der Arzt besorniserregend über der Diagnose Nagelpilz, vermelden tremolierende Geigencluster die Hiobsbotschaft. das vom Teller gefallene Stück Zwiebelkuchen in Rachs Restaurant Tester muss auch auf jeden Fall mit einem Triple Strike bejaht werden.
    In jeder 5 Minuten Doku werden mittlerweile mindesten 50 Musikthemen in inflatrorischem Aussmaß verheizt, weil aber auch zu jedem Scheiss irgendwas drauf gesetzt werden muss.
    Ich halte das Rummelbudennivau nicht mehr aus, der Gipfel der Belanglosigkeit ist nahe
    Das Filme Vertonen ist mittlerweile Aufgabe von DJs geworden, die nebenbei noch nen Kontakt Player bedienen können.

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @vssmnn Da hat der vssmnn mal verdammt Recht. Dauernd dreht man den Ton leiser, weil der Soundscore nervt, um beim nächsten Dialog nichts zu verstehen und man macht wieder lauter.
      Wahrscheinlich einer der Hauptgründe, dass ich vorzugsweise englische und schwedische (Krimi-)Serien schaue, die haben´s einfach drauf.

      • Profilbild
        Tarause

        @Armin Bauer Na ja, jede Uhrzeit hat in der Filmfernsehbranche eigene Gesetze, das wird hier schnell mal vergessen.

        Zum Beispiel ist das Film-Vorabendprogramm in der Regel mit sehr viel Musik untermalt. Musik hat im Film ja die Funktion, emotionale und dramatische Ebenen zu transportieren.

        Da aber gerade im Vorabendprogramm wenige Menschen Zeit zum „Schauen“ haben, wird die Musik gerade da für jegliche Handlung eingesetzt.

        Es ist halt Branchenspezifisch. Ein Tatort wiederum hat eigene, andere „Gesetze“.

        Schwedische Krimis Beispielsweise sind für ein ganz anderes, viel konzentrierteres Publikum gemacht.

        Ich hoffe, ich konnte ein wenig aufklären.

  4. Profilbild
    WOK

    Den Satz „Wo in den 80ern Carpenter … nur ein paar Moogs benötigte, verlangt der Hans Zimmer verwöhnte Konsument heute eine deutliche breitere Palette an Klängen“ könnte man umschreiben in „heute muss (will??) der Konsument zugedröhnt werden“.
    Immer bombastischer, lauter, aber keineswegs besser – dieser Gedanke kommt mir auch bei den Demos dieser Library. Die einzigen zwei Sounds die im Kopf hängenbleiben sind die Veteranen „E-Piano durch Leslie“ und „Mellotron“ – und das kann ich auch mit Freeware hinbekommen, dafür braucht’s keine 60GB für 400€.
    „The Fog“ oder „Der Exorzist“ wären mit diesen überkomprimierten Loops wohl nicht so ein Erfolg geworden. Als Arbeitsgerät für termingeplagte Fernsehfilmmusiker mag sowas seine Berechtigung haben. Innovativ und „ohne Wettbewerber“ ist es nicht, und einen Oskar für den Soundtrack wird man damit (hoffentlich) auch nicht bekommen.

  5. Profilbild
    TobyB RED

    vssmn,

    der Dj kann nichts dazu. Der Produzent heuert ihn an, weil er sich davon einen Kostenvorteil erhofft. Auf der anderen Seite sitzt ein Produzent der wiederum die Vorgabe hat das Bugdet nicht zu überschreiten. Hintendran sitzt ein Sender, der an diesem Downsizing noch prächtig verdient. Das ist keine Fiktion sondern real. Auf der einen Seite braucht es die Musik, um den Nagelfurz melodramatisch aufzupushen, auf der anderen Seite darf es nichts kosten. Aber hier kann auch die beste Software nicht helfen, weil Ideenreichtum, Musikalitãt und Kreativität unbezahlbar sind.

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