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Test: EastWest Symphonic Choirs Gold

Symphonic Choirs

16. Dezember 2014

Passend zur EastWest Symphonic Orchestra Library, die jeweils in Platinum-, Gold- und Silber-Versionen vorliegt, wurden die Symphonic Choirs aufgezeichnet – und zwar an dem selben Ort, unter den selben Bedingungen und von den selben Leuten. Damit soll ein weiterer Bestandteil klassischer und eben symphonischer Klänge in großzügiger Auswahl und Vielfalt angeboten werden können. Das Besondere an dieser Bibliothek ist allerdings das Mitliefern einer Wordbuilder Uitility, die die Grenzen einfacher Sample-Wiedergabe sprengen soll, indem man Laute und Worte formulieren können soll, die den einzelnen Chören eine gewisse User Individualität gibt. So werden einige Dinge während des Sample Vortrags zur Sprache kommen.

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Grundsätzlicher Aufbau der Klangbibliothek

Ich bringe es lieber gleich zur Sprache: geübter Chorleiter bin ich nicht! Aber die haben ja meistens ihre Chöre aus Fleisch und Blut, und wir Nicht-Chorleiter sollen jetzt eben etwas Adäquates erhalten. Das Symphonic Orchestra wird ja auch nicht nur von Dirigenten verwendet! Ich möchte zuerst auf einige technische Aspekte der einzelnen Multisamples eingehen, denn auch hier haben sich die Ersteller einige Gedanken gemacht.
Zum einen wurden die Aufnahmen der einzelnen Chorarten immer aus drei verschiedenen Raumpositionen durchgeführt, und zwar gleichzeitig.
Die Close-Position direkt vor den Chören, die Full-Position, quasi der beste Platz des Hauses mit etwas Abstand zu unseren Sängern/Sängerinnen und die Surround-Position, durch die mehr an Reflexionen des Hauses eingefangen wurde. Im Namen der Instrumente oder Multis werden diese Positionen durch C, F und S kenntlich gemacht.
Natürlich lassen sich diese Instrumente in Multis kombinieren, so dass der Anwender auch den mit aufgenommenen natürlichen Raumhall nutzen kann.

Erst zu den Chören…

…und dazu gehören die einzelnen Sektionen unseres Gesamtchors, die selbstverständlich unabhängig voneinander einsetzbar sind. Und das wären die Sopranos (nicht zu verwechseln mit der beliebten Mafia-Familie), Altos, Tenors (ohne unsere drei, das muß auch mal ohne gehen), Basses und Boys.
Daraus lassen sich dann komplette Männer- und ebenso Frauenchöre zusammenstellen, allerdings nötigt diese Zusammenstellung dem Rechner schon einiges ab, nicht umsonst erwähnte ich eingangs die u.a. empfohlene Konfiguration des Rechners.
Am Beispiel unserer Sopranos erläutere ich einmal kurz die Zusammenstellungen der Multis, alle in diesem Beispielfall mit F SOPR WB beginnend. Grundsätzlich gilt auch hier, dass es alles für die unterschiedlichen Mikrofonpositionen gibt. Das einfachste Multi ist hier das F SOPR WB NV, übersetzt als Full Position Soprano Wordbuilder Non Vibrato. Hier gibt es noch VBM und VBF für Vibrato Medium und Vibrato Forte. Folgende Kombinationen werden jetzt noch angeboten:

  • DYN MOD alle drei (NV, VBM, VBF) über Mod Wheel auswählbar
  • DYN MOD N, wie oben aber nur in Artikulation ATTACKE
  • HRD MOD nur VBM, VBF über Mod Wheel
  • HRD MOD R wie vorher, aber begrenzt im Umfang für Women’s Choir
  • SFT MOD nur NV, VBM über Mod Wheel
  • SFT MOD R wie vorher, aber begrenzt im Umfang für Women’s Choir

Dazu gibt es noch jeweils die Möglichkeit, mittels bestimmter Tasten noch die Artikulationsart aus NORMAL, LEGATO, STACCATO und SLURRED, SLIDING auszuwählen. Nur beim Boys Choir gibt es sowohl bei der Auswahl der Multis/Instrumente wie auch bei den Artikulationen Einschränkungen. Die Multis, versehen mit dem Zusatz WB, wurden für den Einsatz mit der WordBuilder Utility optimiert. Um Chöre direkt im Sequencer über die Standalone Applikation anzusprechen, wurden eigene, etwas sparsamere Instrumente erstellt. Aber nur sparsam in der Masse, nicht in der grundlegenden Qualität.

Zu diesen Instrumenten oder Multisamples gehören Vowel Effekte, Sprach- und Gesangseffekte, stimmhafte/-lose Konsonanten und Fullchorus Instruments. Darüber hinaus werden die Chor Instrumente noch durch Solostimmen im Sopran-, Alt- und Boy-Bereich ergänzt. Auch hier sind wieder spezielle Artikulationen wählbar. Aus Gründen der (Speicher-) Sparsamkeit gibt es Instruments mit oder ohne Release Samples. Bei den speziell für KONTAKT erstellten Multis fällt mir in diesem Zusammenhang eine etwas zu starke Betonung der Release-Samples auf. Doch scheint dieses Problem nicht auf die Programmierer bei EASTWEST zurückzuführen zu sein, sondern auf die Tatsache, dass diese Multis unter KONTAKT V 1.5.x erstellt wurden, ich aber bereits mit V 2.0.x arbeite. In der KOMPAKT GUI tritt dieses Manko bei Verwendung der zu diesen Multis gehörenden Instruments nicht auf, unter Kontakt V 1.5.x laut Nick Phoenix, dem Mitersteller dieser Library, auch nicht. Ich denke, auch das wird ein Update richten.

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Die Wordbuilder Utility

Wer jetzt die Erwartung hat, die dafür vorgesehenen Multis zwanglos zum verständlichen Sprechen bringen zu können, legt die Latte sicherlich ein wenig hoch an. Das kann noch nicht einmal ein lebender Chor in Perfektion. Doch sind mit Sicherheit wesentlich interessantere Sachen mit dieser Utility möglich als bisher.
Der „Ihr Hund kann gar nicht sprechen“ – Fall von Loriot wäre das andere Extrem und da hat die Software schon mehr als „Hohoohoo HoHoHoHooHoo“ zu bieten. Aber selbst dieses Beispiel würde funktionieren.
Eingebunden wird diese Software immer zwischen MIDI Auslöser und dem GUI. Standalone muss eine interne Verbindung MIDI Out Keyboard => MIDI In Word Builder und MIDI Out Word Builder => MIDI In KOMPAKT/KONTAKT GUI hergestellt werden.

Bei meinem Test habe ich die Utility als MIDI Effekt in den INSERT des entsprechenden MIDI Tracks in Cubase SX3 eingebunden. Für alle wichtigen Sequencer ist eine entsprechende Nutzungsanleitung vorhanden. Ohne mich jetzt all zu sehr in die Einzelheiten der Software zu verlieren, erwähne ich noch einmal, daß es für diese Utility Multis und eben nur diese Multis gibt, die hierfür erstellt wurden.
Die Instruments sind nicht dafür geeignet. Eine weitere Voraussetzung muss geschaffen werden, indem man, sofern ein Tenor Multi geladen wurde, diesen Typ Tenor auch im WordBuilder angebe. Die phonetischen Elemente sind innerhalb der Software auf die jeweiligen Typen optimiert worden. Der Text kann in den drei Modi English, Phonetics und Votox erfasst werden, wobei der letztere der genaueste sein soll. Entsprechende Möglichkeiten der Erfassung sind aus einem kleinen Hilfsmenü ersichtlich. Bei Phonetics und Votox handelt es sich um phonetische Alphabete, und die Ersteller der Software befürworten das Verwenden des Votox Alphabets zur Erzeugung nahezu verständlicher Texte. Eine erzeugte Silbe kann zusätzlich über einen Time Editor nachbearbeitet werden, sowohl was den On- als auch den Off-Bereich betrifft.

MIDI

MIDI-Funktionen wie Controller 7 und 10 können optional Volume und Pan zugewiesen werden bzw. sind den einzelnen Klangprogrammen schon zugeordnet. Darüber hinaus bieten einige Klangprogramme die Möglichkeit, mittels Modulation Wheel per Crossfade das Instrument zu wechseln, beispielsweise von Non Vibrato in Medium Vibrato.

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Fazit

Die wesentliche Neuerung von EastWest Symphonic Choirs Gold ist nun einmal die WordBuilder Utility. Und sie ist wirklich als sehr brauchbar zu bezeichnen, auch wenn sie mit Sicherheit einer Menge Übung bedarf, um sie wirkungsvoll einsetzen zu können. Nicht wirklich jedes Wort ist in aller Deutlichkeit hinzukriegen, aber der Background Chor oder die Unterstützung mit stimmhaften oder stimmlosen Lauten ist gut programmierbar. Auch ich bin in der Kürze der Zeit garantiert nicht auf alle Möglichkeiten gestoßen, aber das Potential ist mit Sicherheit erkennbar und der eine oder andere Anwender wird es begrüßen, mal etwas anders mit Chorsamples arbeiten zu können. Auf jeden Fall geht diese Library mit dieser Utility neue Wege. Leider ist das Paket nicht ganz billig, so dass der Erwerb gerade für den semiprofessionellen Bereich oder für den Hobbymusiker wohl überlegt sein will, aber es lässt sich schon Erstaunliches damit erzeugen. Voraussetzung ist natürlich der Wille, sich mit der WordBuilder Utility wirklich intensiv auseinander zu setzen.

Plus

  • gute Dokumentation, allerdings bisher nur in englischer Sprache
  • breite Palette an Chorklängen
  • brauchbare Ergebnisse mittels WordBuilder, allerdings Übung erforderlich

Minus

  • Geringe Eingriffsmöglichkeit über MIDI-Controller

Preis

  • 209€ (Stand 12/2018)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    wäre nett zu erfahren, ob das programm in Logic pro 7 OSX
    funktioniert. Danke für Antwort

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo H MZ, ich habe die Symphonic Choirs „damals“ Standalone und mit Cubase SX/NI Kompakt GUI und Kontakt GUI getestet. Wenn Sie sich bitte mal nach http://www.....SC_FAQ.pdf verlinken, wird Ihnen Einiges preisgegeben. In Wesentlichen ist hier die Wordbuilder-Software von Bedeutung, da die „normalen“ Chorgeschichten ja unter Kompakt bzw. Kontakt laufen. Erst vor kurzem ist eine neue MAC-Version (1.1.3) dieser Software veröffentlicht worden. Es gibt bei EastWest auch ein gut besuchtes, von erfahrenen Leuten angereichertes Forum, dass sicherlich auch den einen oder anderen Logic-User bedient. Mehr kann ich leider nicht zum Thema Logic/OSX sagen.
    Viele Grüße
    Axel Jungkunst

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