Sound/Praxis
Holla, wer hätte das vermutet? Schon trocken angespielt besitzt die Airline ’59 Custom einen überraschend kräftigen, bassigen Grundsound mit einer gehörigen Portion Sustain und einem schönen, ausgeprägtem Mittenbild. Aufgrund der Resonanzkammern im Innern des Mahagoni-Bodys ist sie zudem sehr laut und kann so ohne Probleme in Zimmerlautstärke gespielt werden. Das Werks-Setting sollte alle Fans von 60’s-Gitarren, die überwiegend Akkorde spielen, zufrieden stellen; damals waren ja Sachen wie Tapping, Sweeping oder Hammer On/Pull Offs noch gar nicht erfunden. Für moderne Spielarten allerdings ist die Saitenlage deutlich zu hoch und bedarf auf jeden Fall der Nachjustierung. Dann lässt sich der gut zu spielende Hals auch im oberen Bereich nutzen, das tief geschnittene, untere Cutaway bietet auf jeden Fall beste Vorraussetzungen dafür.
Der positive Ersteindruck setzt sich auch beim Anschluss der Gitarre an einen Amp fort. Die Alnico-Pickups bieten eine erstaunlich breite Klangpalette und verleihen der Airline ’59 Custom eine hohe klangliche Flexibilität. Neben den typischen 60’s Twang-Sounds ist es hier auch ohne weiteres möglich, dem Instrument klassische Strat-Sounds im Stile von Knopfler, Clapton&Co zu entlocken, wenn man auch nicht verschweigen sollte, dass diese von einem leichten Grundbrummen der Pickups in bestimmten Schalterpositionen begleitet werden. Das ist im Studio bei Aufnahmen vielleicht ärgerlich, live oder im Proberaum sollte das aber kaum wahrzunehmen sein.
Tja, und was ist nun mit dem Bigsby-Vibrato? Ein Tipp: Besser nur anschauen oder ganz sachte und mit viel Liebe und Gefühl benutzen. Denn nur dann hat man auch die Gewähr, dass die Eastwood Airline ’59 Custom 3P die Stimmung bis zum Ende des Songs durchhält.