Mit grünem und beigefarbenem Tolexüberzug hinterlässt der Echolette MK1 einen sehr guten Eindruck. Hier ist keinerlei Verarbeitungsmangel zu entdecken. Und auch wenn ich ein Fan von Eckschonern bin, würden sie beim MK1 nur den Augen schmeichelnden Vintagecharme zerstören. Na ja, einen Tod muss man ja bekanntlich immer sterben. Aber hier hätte ich mir bei dem Preis eine Schutzhülle inklusive gewünscht, zumal höchstwahrscheinlich keine Standardware passt. Also beim Transport etwas aufpassen. Entschleunigung schadet heutzutage ja auch nicht. Apropos Transport, das Gewicht ist durch die im Innenleben sitzenden Komponenten gleichmäßig verteilt und der Amp hängt beim Umhertragen gut ausbalanciert am Arm.
Die Chickenhead-Potiknöpfe und die drei soliden Kippschalter sind ausreichend im Chassis versenkt und somit auch bestmöglich geschützt.
Die Vorderseite des Bedienpanels beginnt wie so oft links mit der Input-Buchse. Danach kommt direkt der Gain-Regler des F-Channels. Das F, würde ich jetzt mal behaupten, bezieht sich auf einen Fender Cleansound. Der Rest folgt ohne große Auffälligkeiten: Höhen, Mitten, Bässe und Vorstufen-Lautstärke. Der D-Channel steht wohl nicht für Marshall, was jetzt die erste natürliche Selektion wäre, sondern soll wohl eher Bezug zu einem Dumble Verstärker nehmen. Gute Idee, sind doch hier die Originale nur noch schwer (und wenn zu Preisen fern der Realität) zu bekommen.
Der Drive-Channel also charakterlich „angedumbled“, mit den gleichen Reglern wie sein unverzerrter Kollege. Gain, Treble, Middle, Bass und Volume.
Der Presence-Regler, der für die über die Endstufe erzeugten Höhen zuständig ist, sitzt rechts neben dem Kanalumschalter und funktioniert für beide Kanäle. Ein einfaches bzw. übliches Bild eines im Grunde klassischen Röhrenverstärker-Setups.
Echolette, hatte fast jeder End 60er Anfang 70er, wollte aber keiner wirklich haben.
Diese hier sehen besser aus. Der Name war damals schon seltsam, ich glaube das ist der Kultanteil ;)
Der Preis ist mal ne Ansage, selbstbewusst oder frech
@Tai Das Einzige was hier von Echolette übrig ist, ist der Name. Der Verstärker kann sich qualitativ locker mit anderen Amps in dieser Preisklasse messen, somit ist der Preis auch, meiner Meinung nach, gerechtfertigt bzw. vertretbar.
Stimmt, mit dem Namen Echolette konnte man damals nicht angeben. Ich erinnere mich noch genau daran. Sicher hat das mit heute garnix gemeinsam. Der Preis ist eine sehr selbstbewusste Behauptung die jeder Gitarrist im Laden kritisch begutachten muss, egal was ein Testbericht schreibt, für die Kohle wird der in der Regel überwiegend chronisch pleite gegangene Gitarrist den natürlich angebohrenen Instinkt auf höchste Sensitivitätsstufe stellen und auch wirklich namhafte Legenden vergleichen können. Da wirds dann interessant ob die Echolette mit halten kann?