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Test: Ecler HAK 320 Battle-Mixer

Für Scratcher UND Mixer

7. Februar 2002

Modell Ecler HAK 300

Ich war im letzten Herbst zwei Wochen in Barcelona. Seitdem bin ich davon überzeugt, dass wirklich ALLES, was aus der Metropole stammt, schön ist. Die Architektur, die Frauen und die DJ-Mixer.
DJ-Mixer? Jau, denn die Mixer-Edelschmiede ECLER residiert am Meer! Allein deshalb geht einen fast jedes mal die Sonne in der Brust auf, wenn man einen ECLER Mixer unter den Fingern hat. OK, da gibt’s noch DJ’s, die engstirnig genug sind und nur auf „ihre“ Marke schwören.

Fakt bleibt, das ECLER seit Jahren hochqualitative, innovative und sehr nett designte Mixer auf den Markt bringt, die ein Preis-Leistungsverhältnis bieten, das die Konkurrenz blass werden lässt.

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Einen solchen Schönling wirft ECLER mit dem HAK320 auf dem Markt. Mit vornehmen lila Anstrich und mit aufgeräumter Oberfläche, die größtenteils in Silber und Chrom gehalten ist, hebt man sich angenehm von den „Alien-Warp-Super-Dooper-Design“ anderer Hersteller ab. Sorry für das Wortspiel, muss aber sein:

Der HAK ist keine HAKfresse!

Mit den beiden Kanalzügen, einen zusätzlichen Session-Mix und einen regelbaren Mikro-Eingang ist schon rein konzeptionell die Zielgruppe festgelegt: DJs, die gerne mit zwei Plattenspielern die Vinylrille zum kochen bringen – Scratcher!

Den geneigten HipHopper (oder wer auch immer scratchen möchte…) stehen dann auch einen Menge Features zur Verfügung, die den HAK zum ernsthaften Konkurrent auf dem Marktplatz werden lässt.
Allen voran scheinen die Fader nahezu magische Bedeutung für den Plattenkratzenden zu haben. Da ist es durchaus von Vorteil, wenn wie beim HAK die Charakteristik des Überblendverhaltens vom Crossfader stufenlos regelbar ist. Nicht verstanden? Macht nix, ich erkläre es nochmal: Der Crossfader blendet zwischen Kanalzug A und B über. In der Regel ist der Übergang linear – Kanal A nimmt im gleichen Maß ab, wie Kanal B zunimmt und umgekehrt. Beim HAK kann man aber die Charakteristik stufenlos regeln, also zum Beispiel schon nach einen Regelweg von wenigen Millimetern das ganze neue Signal hörbar machen. Das ist für diverse Scratchtechniken (Alles, was da stakkato und transformartig mit den Crossfader geschafft werden soll) unumgänglich und arbeitet zuverlässig und definitiv sauber beim vorliegenden Spanier. Und vor allem bezieht sich das Feature auch noch auf die Kanalfader – Schick!

Grundsätzlich machen die Fader einen robusten Eindruck, sind äußerst leichtgängig und überzeugen. Speziell der Crossfader hat aber noch viel mehr auf den Kasten: Mit einen einfachen Kippschalter wird die Kanalbelegung umgedreht: Kanal A ist plötzlich B, B plötzlich A. Das hat jetzt nichts mit dem neuen Disco-ABBA-Scratch zu tun, sondern ist schlicht und einfach der Hamster-Switch, der für „negative-Transform-Scratches“ nötig ist. Zum Transformen hat der HAK leider die von der SMAC und PRO Serie bekannten Punch und Cut Tasten nicht spendiert bekommen. Schade, da hatte sich schon die halbe DJ-Zunft dran gewöhnt. Den hektischen Stakkato-DJ steht aber zum zerstückeln des Kanalsignals ein Transformswitch zur Verfügung, der Ok arbeitet, aber nur ein weiteres Spielfeature ist, da der geneigte DJ eher den Crossfader für solche Moves ranziehen wird. Einen Transformswitich zu haben, ist aber „nice-to-have“. Toll.

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Der Sound wird durch einen horizontal angeordneten 3-Band EQ geschickt. Mich hat das verwirrt: Als DJ und Gewohnheitstier sucht man den Bass EQ unten, den Höhen-EQ oben. Bei einer horizontalen Anordnung und meiner Konstitution nach 5 Litern Bier kommt man da schon mal ins Grübeln und lässt den frischen EQ-Move, um sich nicht zu blamieren… Die EQs sind sehr musikalisch, senken also den Bass ab, ohne die Signallautstärke drastisch zu verändern (ein negatives Feature, das der SMAC Serie nachhängt). Absenkungen in „Kill-Switch“ Tiefen sind möglich – Bänder werden also nahezu eliminiert! Durch den echt brauchbaren EQ wird der HAK auch urplötzlich interessant für House und/oder Techno DJs, die sich auch mal scratchend beweisen wollen („Gibt’s nicht!“ schreien die Puristen? Denkt mal an Mr. X & Mr. Y alias Westbam und Africa Islam!).

Pro Kanal gibt’s zur Soundauffrischung auch eine Effektschleife, die aber nur aktiviert oder aus ist – zumischbar ist da ein Effekt nur über Bedienung des Effektgeräts, nicht über den HAK selbst. Besonders schick dagegen ist die Kanal-Balance-Abteilung geworden: Einen Fader für links/rechts Spiele – das ist fast schon dekadent! Sporadisch und funktionell dafür die Mastersektion: Master 1 +2 und der Session Input sind in der Lautstärke regelbar – nicht mehr, nicht weniger. Mehr wäre aber auch schon wieder Kür. Apropos Kür: Es hat sich ja mittlerweile rumgesprochen, dass scratchen zu zweit auch ‚ne Tolle Sache ist. Wird nur immer äußerst unübersichtlich, wenn vier Hände an einen Mixer rumzappeln. Deshalb werden solche Sessions gerne mit zwei Mixern und drei/vier Plattenspielern bestritten. Der Submixer muss ja dann irgendwie sein Signal in den Mastermixer schicken und dazu eignet sich der serienmäßige Session-Mix bestens: Ein ordinärer, zusätzlicher Eingang!

Zusätzlich? Ordinär? OK, wir haben noch einen vergessen: Der MC! Wer HipHop auflegt, kann das meist nicht in Ruhe machen. Schneller Plattenwechsel und Spielereien mit Instrumentals und Acapellas gehören zum guten Ton. Das reicht aber noch nicht für wahre Hektik, da muss auch noch immer ein Typ mit Mikro dazwischen: Der Master of Ceremony oder auch MC. ECLER hat die Wortakrobaten gerne und spendiert eine gut ausgestattete Mic Section mit beschriebenen 3-Band-EQ und regelbarer Eingangslautstärke. Fast selbsterklärend, dass der Eingang in XLR Norm vorliegt. Richtig cool wird es aber erst, wenn man mal auf die Rückfront schaut: Da gibt es für das Mikro einen Insertweg, mit dem man das Mikrosignal durch eine externes Gerät (Channel Strip, Voice Prozessor, Limiter, Effekt, …) schicken kann. Habe ich so an noch keinen Battle-Mixer gesehen!
Ich habe den HAK in mehreren Situationen getestet: Zu Hause beim scratchen, in der Großraumdisse mit Technoprogramm und im Club mit Techno/House Set.

Eingänge: 6 (2x Phono, 2x Line/CD, Micro und Session)
Ausgänge: 3 (Rec, Master 1+2 (1 dabei in XLR)
Tone Control 3 Band EQ (Bass -30/+10, Mid -25/+10, High -30/+10dB)
Gewicht: 4,8 kg

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Fazit

Was soll ich sagen? Der HAK hat echt in allen drei Set-Up’s eine schmale Figur gemacht! Alle Scratchtechniken sind easy zu bewerkstelligen, Wünsche bleiben nicht offen, Kritik läßt sich an den gebotenen Komponenten nicht finden. Ein Langzeittest war nicht möglich, weshalb ich leider keine Aussage über die Haltbarkeit von Fadern und vor allem der Transformswitches treffen kann. Rein subjektiv betrachtet denke ich mir aber, diewerden wohl einiges aushalten! In der Großraumdisco ging auch alles glatt, aber mir waren dann plötzlich die Kanalfader zu wenig, für gleichzeitigen CD Einsatz. Aber rein von der Klangqualität, der feinnuancierten Bedienung und der Vorhörmöglichkeit war ein Einsatz möglich – was man ja von vielen anderen „Platzhirschen“ nicht behaupten kann. Fragt mal einen Beschaller, was er von den beliebten Battlemixern hält (haltet euch aber die Ohren zu, wenn er zu laut wird J). Im Club wiederum war der Funktionsumfang vollkommen ausreichend. Der Unterschied zwischen zuvor installierten ECLER Pro3 und HAK 320 war klanglich nicht ausmachbar. Einzig das „Bedieninterface“ ist den HipHopper angepaßt.

Eine wahre, spanische Perle mit Pfeffer und Samba im Blut, tollen Features und echten Gesicht: Der HAK320. Ein Mixer, der für beide DJ Lager (Mixer und Scratcher) taugt und der im Preis-Leistungsverhältnis zu überzeugen weiß. Und der an Urlaub in Barcelona erinnert…

Preis

  • 675,-€
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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    superedles teil!
    sehr durchdachtes design, stabile bedienelemente mit hoher lebenszeit, einzig der ‚kopfhörer-fader‘ machte nach 5jährigem (!!!) einsatz schlapp (rechte seite taub..)!!
    absolute empfehlung!!!!
    hasee*

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