Egnater Rebel 30
Egnater? Wahrscheinlich geht es den meisten Lesern so wie dem Autor dieses Artikels: bis dato doch eher unbekannt. Lösen wir also auf: Namensgeber und Hersteller dieser Verstärkerlinie ist der US-Amerikaner Bruce Egnater, der bereits seit 1975 in seinem Shop im kalifornischen Örtchen Huntington Park Verstärker und Gitarren repariert bzw. nach Kundenwünschen modifiziert.
Da Mr. Egnater auch selbst aktiver Musiker ist (Gitarre, was sonst), sollte er also bestens darüber Bescheid wissen, wie ein Vollröhrencombo der gehobenen Preisklasse klingen sollte. Über dreißig Jahre Erfahrung in der Verstärkerelektronik sowie einen noch längeren musikalischen Background am Instrument lassen also auf einen Ohrenschmaus hoffen. Und: Was lange währt, wird endlich gut, meint ja ein altes Sprichwort. Ob dies auf unseren Testkandidaten, den Egnater Rebel 30 zutrifft, sollte ein Check auf AMAZONA.de zeigen.
Verarbeitung/Aufbau
Der Amp erscheint bestens geschützt in einem edlen Stoffüberzug, in welchem der Egnater-Schriftzug eingestickt wurde. Das Gehäuse des Rebel 30 ist sauber mit einem schwarzen bzw. cremefarbenen Kunstleder überzogen, und eine solide Frontbespannung sorgt für den Schutz des Elite 80– 12″- Speakers, der von Celestion für Egnater hergestellt wird. Mit den Maßen von (LxBxH) 483 x 330 x 381 mm und einem Gewicht von stattlichen 18,1 kg ist es zwar alles andere, was man üblicherweise von einem 30 Watt-Combo erwartet. Allerdings erfordert ein kraftvoller Ton nun mal Gehäusevolumen, und die analoge Röhrentechnik mit ihren Trafos lässt sich auch nicht mal eben auf Chip-Größe zusammenpressen. Damit man das Ganze aber möglichst unfallfrei transportieren kann, ist auf der Oberseite des Rebel 30 ein stabiler Tragegriff angebracht. Und weiterhin sorgt ein Gitter für die Abluft der entstehenden Wärme im Innern des Gerätes.
Ein Blick auf die Rückseite zeigt die Lüftungsgitter für die Röhren sowohl im oberen Bereich des Rebel 30 für die fünf Vorstufenröhren des Typs 12AX7A, als auch am Boden des Amps für die 6V6– bzw. EL84-Paare. Ja genau, ihr habt euch nicht verlesen, denn im Innern des Egnater-Amps werkeln tatsächlich beide Gattungen dieser Endstufenröhrentypen, die sich mit Hilfe eines Reglers sogar ineinander überblenden lassen können! Doch dazu später mehr.
Freuen darf man sich weiterhin über einen Effektweg, einen Recording-Out (der allerdings im SPEAKON-Format ausgeführt wurde) sowie über einen Anschluss für den im Lieferumfang enthaltenen Fußschalter, mit dem man die beiden Kanäle und den integrierten Reverb betätigen kann. Und zum Leben erweckt wird der kleine hübsche Kerl ebenfalls hier und zwar mit dem Power ON/OFF-Schalter.
Etwas deplatziert wirken hier an der Rückwand allerdings die beiden Regler für den integrierten Digital-Reverb. Im Bedienpanel war wohl kein Platz mehr vorhanden, so dass die Einstellung für den Reverb-Effekt hier etwas mühsam justiert werden muß. Und auch an den Anschluss von Zusatz-Speakern wurde gedacht, sie dürfen über eine Impedanz von 4, 8 oder 16 Ohm verfügen und werden auch auf Wunsch von Egnater bereitgestellt.
Achtung, Begriffsverwirrung!
Der Recording Line-Out ist NICHT im Speakon-Format, sondern als kombinierte XLR-/Klinken-Buchse ausgeführt.
Auf den Bildern sieht es zumindest stark danach aus, und bei Thomann steht es in der Produktbeschreibung.
Vergleich:
XLR/Klinke
http://www.thomann.de/de/neutrik_ncj_9_fis.htm
Speakon
http://www.thomann.de/de/neutrik_nl4mp_dtyp.htm
Hallo,
kann das Autor-Fazit von Stephan voll und ganz bestätigen.
Habe den Rebel 30 mit Rebel Zusatzbox mit Vinztage 30 und bin sehr zufrieden.
Warmer 7ender Cleansound der auch auf Anschlage rauher werden kann wenn gewollt. Crunch bei zurück genommenem Volume Poti an Gitarre einfach klasse und bei Volumen hochdrehen tatsächlich Santana Lead Sound.
Für mich so perfekt als erweiterter Covermucker !
Einziges Minus für mich das angebliche Power soak 1-30W ist leider nicht auf Lautstärke bezogen !
Ansonsten wirft dieses stimmige Komplettpaket viele bereits angespielte Boutique Amps bis 2.500€ klar aus dem Rennen.
Einzig paar US-Badcats, paar Bogner Amps waren in Einzelsound besser und ein alter 7ender Tweed 57 schossen den Rebel inkl. Zusatzbox ab.
Gruß
Javier
Ergänzung: Mein Kommentar bezieht sich auf den komplett in USA gefertigten Mark 1 !
Nicht auf das Mark 2 Problemkind !
Was macht den MkII dennn zum „Problemkind“? Wo sind die qualitativen Unterschiede?
Auf dem Papier bietet der ja einige deutliche Verbesserungen, vor allem mehr Headroom dank dickerem Übertrager und mehr Gain im zweiten Kanal.