Metal Muff Distortion jetzt auch in Klein
Der allseits bekannte und bewährte Big Muff zeigt sich nun auch in einem kleineren Gehäuse und wurde zudem mit einem Noise-Gate ausgestattet, um die teilweise beträchtlichen Nebengeräusche zu bändigen. Das Pedal liefert dem harten Rocker druckvolle Metalsounds mit Verzerrung „bis der Arzt kommt“. Ein sehr effektiver 3-Band-EQ ist gleichfalls an Bord, so lassen sich problemlos auch die gerne angestrebten „scooped Sounds“ problemlos herstellen.
Nano Metal Muff Distortion – Facts & Features
Die Farbe Schwarz ist für einen Metal-Gitarrist stets willkommen, andere Versionen dieses Pedals (Metal Muff Top Boost, Metall Muff Pocket etc.) wurden ja auch bereits in Schwarz gehalten, so ist es auch bei der Nano-Version. Sechs Regler inklusive eines eingebauten Noise-Gates gestatten eine weitreichende Kontrolle über den Sound. Besonders wichtig bei einem Metal-Verzerrer ist ein Mittenregler, da die Mitten gerne einmal extrem „gescooped“ werden, um einen typischen Metal-Klang zu erzeugen.
Das Pedal kann wahlweise mit Batterie oder Netzteil (Hohlsteckerbuchse 5,5 x 2,1 mm, Minuspol innen) betrieben werden. Eine Batterie ist ab Werk bereits eingelegt, sodass der Spielspaß gleich beginnen kann.
Die Verarbeitung des Metal Muff Nano ist ausgezeichnet. Die mattschwarze Lackierung inklusive des weißen aufgedruckten Logos wurde perfekt ausgeführt. Die Potis besitzen einen angenehmen Widerstand beim „Schrauben“, die Buchsen und der Fußschalter sitzen fest. Alles andere wäre auch enttäuschend gewesen, Electro-Harmonix zählt ja bereits seit vielen Jahrzehnten zu den Pionieren bzw. Top-Marken im Pedal-Business. Auf die Bodenplatte wurden vier kleine Gummifüßchen aufgeklebt, die sich bei Bedarf leicht entfernen lassen, sollte man den Gehäuseboden z. B. mit Velcroband bestücken, um das Pedal auf einem Board zu befestigen. Der Gehäuseboden ließe sich natürlich auch abschrauben, um einen 9-Volt-Block im Effekt unterzubringen, wollte man das Pedal tatsächlich mit Batterien betreiben.
Anbei ein kleiner Tipp aus meiner persönlichen Trickkiste, der euch möglicherweise noch nicht bekannt ist. Nehme ich einmal ein Pedal zum Gig, welches nur kurzzeitig für einen speziellen Song benötigt wird, bestücke ich dieses nicht mit einem 9-Volt-Block, sondern schließe einfach meinen selbstgelöteten Adapter an. Dann brauche ich das Pedal nicht zu öffnen:
Solche Adapter sind bei Bedarf selbstverständlich auch käuflich zu erwerben.
Die Regler des Metal Muff Nano
Neben den obligatorischen Reglern für Gain (hier DISTORTION genannt) und Volume (Ausgangslautstärke) befinden sich eine dreibandige Klangregelung (Bässe, Mitten, Höhen) und der GATE-Regler an Bord. Dieser justiert die Empfindlichkeit des Noise-Gates, was für angenehme Ruhe in den Spielpausen sorgt.
Die drei Regler der Klangregelung rasten jeweils auf der 12 h Stellung ein, was sich gut anfühlt.
Die rote Leuchtdiode signalisiert, dass der Effekt aktiv ist. Das Pedal wurde mit True-Bypass ausgestattet, sodass im Bypass kein Klangverlust entsteht. Die grüne kleine Leuchtdiode signalisiert, wenn das Gate arbeitet. Mit etwas Ausprobieren findet man schnell den „Sweet Spot“, sodass der Sound erst abgeschnitten wird, wenn das Signal (fast) ausgeklungen ist. Natürlich kann man den GATE-Regler jederzeit der Spielweise anpassen. Spielt man beispielsweise eine Passage mit vielen Staccato-Noten, kann man den GATE-Regler natürlich auch so justieren, dass es deutlich schneller zuschnappt.
Hier ein Link mit einem guten Demo der Möglichkeiten des Pedals:
https://www.youtube.com/watch?v=LZ-v6AunkQs
Electro Harmonix Nano Metal Muff Distortion – Sound
Der ehx Nano Metal Muff produziert erhebliche Mengen an Gain, aufgrund dessen muss der Gain-Regler (DIST) gar nicht einmal weit aufgerissen werden, um eine bereits satte Verzerrung zu erhalten. Starten wir mit einem Klangbeispiel mit Gain auf 9 h und neutraler Klangregelung (EQ flat, alle Regler auf der 12 h Stellung). Der GATE-Regler stand auf 10 h und kappt das Signal erst, wenn der Sound bereits länger ausklingt:
Man hört sofort den „typischen Big Muff Charakter“, der sich seit Generationen in unser Ohr gebohrt hat.
Nun erhöhen wir die Verzerrung noch etwas und spielen moderat mit der Klangregelung. Die Bässe und Höhen wurden leicht angehoben und die Mitten leicht abgesenkt, was einen leicht „gescoopten Sound“ erzeugt. Die Regler der Klangregelung arbeiten sehr effektiv, kleine Veränderungen der Reglerstellungen spiegeln sich bereits sehr schnell im Klangergebnis wider:
Bei gleicher Gain-Einstellung wurden nun die Bässe und Höhen leicht angehoben (auf jeweils 3 h). In den folgenden zwei Klangbeispielen wurde die tiefe E-Saite auf D „gedropped“:
Bei minimal angehobener Gain-Einstellung erhöhen wir die Bässe auf 3 h und die Höhen auf 4 h. Die Klangregelung arbeitet außerordentlich effektiv und greift erfreulicherweise dort ein, wo man es sich wünscht. Bereits kleinste Veränderungen der Reglerstellung sind augenblicklich auch hörbar.
Abschließend hören wir eine Lead-Passage mit nochmals angehobenen Gain (hier wurde ein moderates Delay in Logic hinzugefügt. Die Mitten befinden sich wieder in der eingerasteten 12 h Stellung:
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Gibson ES335 – Nano Metal Muff Distortion – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall bzw. Delay hinzugefügt).