Die platzsparende Alternative
Wenn es um innovative und kultige Effektpedale geht, gehört Electro Harmonix (EHX) seit Jahrzehnten zur ersten Liga. Mit dem neuen Electro Harmonix Pico 360+ Looper bringt EHX eine kompakte Variante des beliebten Nano Looper 360 auf den Markt – perfekt für Gitarristen, die trotz minimaler Größe nicht auf essenzielle Loop-Funktionen verzichten wollen. Doch lohnt sich das Upgrade? Welche Features bringt der Pico 360+ mit sich und wie schlägt er sich im Vergleich zur Konkurrenz? In diesem Testbericht erfährst du alles über Design, Bedienung, Sound und ob sich der Kauf für dich lohnt.
Inhaltsverzeichnis
Viele Jahre lang war der Nano Looper 360 von ehx einer der beliebtesten Looper-Pedale auf dem Markt. Im Zuge des verständlichen Trends, Pedale noch kleiner zu bauen, wurde diesem nun ein kleiner Bruder zur Seite gestellt. Der Pico 360+ Looper reiht sich in eine lange Reihe Pico-Pedale von Electro Harmonix ein. Im Gegensatz zu seinem „Vorgänger“ hat man aber nur marginal an Verbesserungen gearbeitet. Abgesehen vom gleichen Konzept in kleinerem Maßstab wurden nun zwei weitere Regler hinzugefügt.
Electro Harmonix Pico 360+ Looper – Facts & Features
Die Abmessungen des Pedals hat ehx nun auf kleine 51 x 93 x 51 mm (B x T x H) geschrumpft. Das Gewicht des kleinen Gnoms beträgt 454 g. Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck, wie man dies bereits von Produkten dieses Herstellers her kennt.
Die Loop-Zeit (6 Minuten) und Speicherplätze (11 Slots) blieben verglichen mit dem Vorgängermodell unverändert, unbegrenztes Overdubbing und eine Undo/Redo-Funktion waren schon beim Vorgänger an vorhanden. Dazu können nun die Lautstärken der Loops und des Dry-Signals mit zwei Reglern separat eingestellt werden. Dazu legt man mit dem OVERDUB-Regler die Lautstärke der bereits eingespielten Phrasen im Verhältnis zum neu eingespielten Loop fest. Das Pedal arbeitet weiterhin nur in Mono. Interessant ist sicherlich auch das neue Feature, mit dem sich die Fade-out-Zeit eines Loops einstellen lässt, nachdem der Loop gestoppt wurde.
Die Stromversorgung erfolgt mittels des mitgelieferten 9 V, DC Netzadapters (2,1 x 5,5 mm Hohlstecker, Minuspol innen), der Betrieb mittels eines 9-V-Blocks ist nicht vorgesehen, da digitale Pedale gerne mal etwas mehr Strom ziehen und ein 9-V-Block zu schnell ausgesaugt wäre. Abgesehen davon wäre in dem kleinen Pedal auch kaum Platz für eine Batterie.
Ein Looper ist beim Aufnehmen und Üben natürlich stets am Ende der Effektkette (des Signalflusses zu platzieren, um von allen klanglichen Möglichkeiten der vorangestellten Effektpedale zu profitieren.
Bedienelemente des Loopers
Der Fußschalter erfüllt mehrere Funktionen. Betätigt man ihn einmal, wird die entsprechende Loop gestartet. Zweimaliges Treten kurz hintereinander löscht den zuletzt eingespielten Loop. Mit den vier schwarzen Knöpfen (LOOP LVL, LOOP, DRY LVL und OVERDUB) lassen sich die Lautstärke der Loop bzw. der Overdubs individuell einstellen, was beim Einspielen von „Soundscapes“ sicherlich ein willkommenes Feature ist. Die Status-LED oben leuchtet beim Abspielen grün und bei der Aufnahme rot, so ist man auch optisch im Bilde, was gerade passiert.
Handling des Electro Harmonix Mini Loopers
Das Electro Harmonix Pico 360+ Looper Pedal ist leicht und intuitiv zu bedienen. Man wählt einen beliebigen der 11 Slots an und startet die Aufnahme durch Betätigen des Schalters. Dieser leistet einen gewissen Widerstand beim Treten. Nimmt man auf, bzw. spielt man einen Overdub, leuchtet die LED rot. Bei nochmaligen Betätigen springt man automatisch in den Play-Modus. Dann kann man den nächsten Overdub dazuspielen. Gefällt er, betätigt man wieder den Fußschalter und der Overdub startet erneut. Macht man einen Fehler, kann man durch zweimaliges Betätigen des Fußschalters die letzte Aufnahme wieder löschen und anschließend wieder neu einspielen.
Möchte man beispielsweise einen der bereits eingespielten und abgespeicherten Loops „abfahren“, muss man sich aufgrund der fehlenden Beschriftung des Drehschalterserst mühsam bis zum gewünschten Loop durchklicken, was auf der Bühne definitiv zu umständlich ist.
Die zusätzlichen Bedienelemente DRY LVL und OVERDUB bieten nur kleine Vorteile gegenüber dem Vorgänger, da man die Levels des Einspielers auch an der Gitarre bzw. am sich davor positionierten Verzerrer regeln könnte.
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Sound des Electro Harmonix Pico 360+ Looper
Da ein Looper nur wiedergibt, womit man ihn „füttert“, sei ein Klangbeispiel für diesen Bereich ausreichend. Vor dem Looper befanden sich ein Delay und ein modertat zerrendes Pedal (Analogman Prince of Tone-Klon). Das Signal wurde meinem Peavey Classic 20 MH zugeführt, der noch etwas Hall zum Gesamtklang beisteuert. Hier könnt ihr hören, wie der komplette Loop entsteht:
Auch zum Üben ist ein Looper bekanntermaßen ein ideales Werkzeug. Um befriedigende Ergebnisse zu erzielen, sollte man das Betätigen des Schalters üben, damit die eingespielte Loop dann nicht „eiert“ bzw. rundläuft. Die 11 Slots mit den insgesamt 6 min. Aufnahmezeit reichen locker, um sich eine Akkordfolge zum Improvisieren oder eine II-V-I-Verbindung in den Speicher zu schaffen.
Verglichen mit den Looper-Pedalen der Mitbewerber, die teilweise auch deutlich mehr Funktionen bei gderingerem Preis bieten, ist der Preis für das Electro Harmonix Pico 360+ Looper Pedal möglicherweise zu hoch. Für Musiker, die aus Platzgründen einen sehr kleinen Looper bevorzugen, ist er sicherlich die richtige Wahl.
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Suhr Classic Stratocaster – Electro Harmonix Pico 360+ Looper – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Sennheiser e 609 – MOTU M4 – Mac Studio mit Logic.