Praxis & Sounds
Kaum an den Stromkreislauf angeschlossen, erstrahlen die zahlreichen LEDs auf der Bedienoberfläche, die ein optisches Feedback über alle erwähnten Funktionen bieten.
Eine leicht abgerundete Reihe dieser Lämpchen stellt das visuelle Äquivalent zur gewählten Schwingungsform dar. Wird der Sound also vom Effekt beeinflusst, so sieht man anhand dessen ganz genau, wann die Welle zurückläuft oder ob und wie etwa eine rhythmische Wiederholung auftritt.
Im Betrieb stehen erst einmal zwei grundlegende Modi zur Verfügung, der Normal- sowie der Preset-Mode. Wird Letzterer ausgewählt, ist es möglich, zwischen acht verschiedenen Werks-Presets zu wählen, die an einige bekannte Tremolos aus der Vergangenheit erinnern. Ein Vertreter dieser Reihe ist das bekannte Vintage Bias Tremolo, das in vielen früheren Fender-Amps seine Dienste verrichtete und somit einigen berühmten Stücken seinen persönlichen Stempel aufdrücken durfte.
Und siehe, beziehungsweise höre da, die 60s mit der berüchtigten Surf-Rock-Welle lassen grüßen! Das Bias wird sehr detailgetreu nachgestellt und macht beinahe schon Lust darauf, einige Beach Boys Songs zu performen. Und da wir uns schon in der Epoche befinden – der beliebte VOX Repeat Percussion V809 befindet sich ebenfalls mit an Bord und ist nicht weniger glaubwürdig nachgebildet worden.
Dank der Schwingung-Umkehrfunktion erzielt man einen Klang, der sich sehr gut für Fade-ins oder atmosphärische Akkordpassagen eignet. Doch damit ist dem Electro Harmonix Super Pulsar noch lange nicht Genüge getan, denn mit ein wenig Verzerrung sind der blauen Kiste auch die typischen Sounds der 80er Jahre zu entlocken. Rhythmisch und klanglich präzise werden auch Akkorde oder Riffs mit reichlich Verzerrung wiedergegeben.
In den vollen Genuss des Super Pulsar kommt man jedoch erst, wenn das Stereosignal aufgeteilt und an zwei verschiedene Amps oder Boxen weitergeleitet wird. Von 0 bis 360° kann man – immer im Bezug zur linken Seite – die Töne abrupt von links nach rechts wandern lassen und somit eindrucksvolle Pingpong-Effekte erzielen. Fließende Übergänge sind natürlich genauso möglich und erlauben das Kreieren von sphärischen Klangflächen mit wunderbarer, räumlicher Fülle.
‚Die amerikanische Firma Electro Harmonix verbaute bereits Anfang der 50er Jahre firmeneigene Tremolos in verschiedenen Verstärkern namhafter Hersteller (beispielsweise für Fender oder VOX)‘
Da ist wohl bei der Recherche etwas schief gelaufen:)
Electro Harmonix wurde erst 1968 gegründet.
@harrymudd Danke für den Hinweis, wurde so eben korrigiert :)
Hallo Stephan,
vorzüglicher Bericht, die EHX Pedale eignen sich z.T auch sehr gut für die Tastenfaktion. Ich habe etliche für Synthbässe und Lead oder Padssounds. Oft setze ich diese in Verbindung mit dem Eight Step und dem Eight Step Foot Controller ein. Damit kann man via EXP.IN/CV die Dinger Steuern und via MIDI syncen. Was ich auch geil finde das ich diese FX in Modulare Synths einbinden kann oder via Korg SQ 1 und CV ansteuern kann. Ich hatte da mal ein Video auf Youtube gesehen und dann hats klick gemacht.
https://www.youtube.com/watch?v=U04vnUvaTgo