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Test: Elemental Audio Neodynium

(ID: 3744)

Eine besondere Möglichkeit bieten Kompressoren mit gegensätzlichen Ratios, wie sie oben beschrieben sind. Wählt man eine Ratio von 0,5 zu 1, so besitzt das Ausgangssignal die doppelte Dynamik des Eingehenden. Das kann sehr sinnvoll sein, will man kein Noisegate benutzen, was ab und an das Signal unschön schneidet. Diese Form der Kompression nennt man Expander. Leise Audioanteile, wie das Rauschen am Anfang eines Songs, werden noch leiser und damit unhörbar.

Hilfreich ist ebenfalls ein Side-Chain-Eingang, wie ihn auch Neondynium. Neodynium schaltet dazu sinnigerweise gleich einen EQ in den Side-Chain. Besonders schön ist diese Möglichkeit beim Drum-Mix-down: eine Snare wird zwar mit einem einzelnen Mic abgenommen, hat aber auch Übersprechen von anderen Signalen. Nun kann z.B. die Resonanzfrequenz der Snare mit diesem EQ besonders herausgearbeitet werden, da sie mit Abstand am lautesten ist und damit am deutlichsten das Triggerverhalten steuern kann. Natürlich wird dabei nur das Signal zum Triggern mit dem EQ behandelt und nicht das Ausgangsignal.

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Fazit aus der Theorie oder die Praxis
Für die tägliche Arbeit mit einem Kompressor bedeutet die Theorie: weiche Kompression erhält man bei geringen Ratios bis 2,5 zu 1, recht tiefen Thresholds und langen Regelzeiten. Eine harte Kompression oder sogar Limiting erreicht man mit hohen Ratios, geringen Thresholds und kurzen Regelzeiten. Die Daumenregel!

Ratio

Threshold

Attack

Decay

Weiche Summenkommpression max. 2 zu 1 -20 bis –8 dB 50 bis 250 ms 500 ms bis 2 sek.
Pop-Stimmenkompression zwischen 2 bis 4 zu 1 ca. -8 bis -20 dB ca. 50ms ca. 200 bis 500 ms
E-Bass-Kompression zwischen 2 bis 8 zu 1 ca. -5 bis -15 dB 35 bis 80 ms 200 bis 800 ms
Drum-Kompression ohne Gate: ca. -5 bis -10 dB, mit Gate auch darunter ca. 20 bis 30 ms ca. 20bis 30ms ca. 40 bis 200 ms
Limiting von 8 bis Unendlich zu 1 -5 bis –1,5 dB 0,5 bis 2 ms 4 bis 12 ms

– Tabelle 1 Vorschläge zur Parameterwahl bei verschiedenen Anwendungen –

Neodynium im Speziellen
Neodynium besitzt bis zu vier Kompressoren/Expander, die über den Threshold nacheinander geschaltet werden. Es bietet sich an, eine Expandereinstellung für sehr niedrige Thresholds zu wählen, darauf einen weichen Kompressor folgen zu lassen und am Ende zum Übersteuerungsschutz einen Limiter einzubauen. Neodynium bietet dazu alles: getrennt regelbare Attack- und Release-Zeiten, differenzierte Thresholds und Ratios für jeden Kompressor und dazu einen ausgefuchsten Side-Chain-Eingang. Das Ganze ist sehr ansprechend in der Bedienung und Neodynium färbt das Signal nicht wirklich ein. Damit prädestiniert es sich als Tool für jeden Tag.

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Die Gefahr besteht natürlich bei so vielen Möglichkeiten, zu viel des Guten tun zu wollen. Viele der Multiband-Kompressoren werden von den Usern überstrapaziert, die jedes ihrer Audiosignale mit Höchstgeschwindigkeit gegen die Mauer fahren. Das schafft man mit Neodynium auch. Alle male beim automatisiertem Aufholen des Pegels, bzw. der Gain-Reduciton mit Limiter dazu. Man kann ebenso mittels der verschieden Kompressoren sehr viele Fehler machen und sich seine Signale so zerstören. Aber genauso gut lassen sich damit musikalisch interessante und unorthodoxe Kompressionen erzeugen.

Das Konzept hinter Neodynium ist kreativen Liebhabern von Kompressoren schon seit vielen Jahrzehnten geläufig. Gerade in der PugIn-Welt von heute kann man sich auch auf andere Weise eine Reihenschaltung von Kompressoren zusammenstellen. Aber Neodynium macht das sehr übersichtlich in nur einem PlugIn. Und dabei wirkt der Side-Chain auf das gesamte PlugIn. Interessant ist das Konzept insofern, als dass man sich seinen eignen Soft-Knee-Kompressor baut, wobei die verschiedenen Abschnitte unterschiedliche Regelzeiten aufweisen. Oder man baut sich den ultimativen Brickwall-Limiter mit Neodynium. Das alles und noch viel mehr geht mit Neodynium.

Fazit
Neodynium ist ein solider Kompressor mit guter Bedienung und neutralem Klangverhalten. Also ein Audio-Tool für jeden Tag. Sicherlich bekommt man gleiche Konzepte auch anders hin – aber das ist dann nicht so praktisch. Obwohl Neodynium kein Multibandkompressor ist, kann man das Signal dicht machen bis der Arzt kommt – ob das aber Ziel der Übung ist? Feinfühlig eingesetzt kann man mit Neodynium Stimmen sehr schön nach vorne holen. Auch in der Summe oder auf einzelnen Bussen macht das Konzept viel Sinn. Und was an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben soll: der Support war mal wieder vorbildlich! Sicherlich stellt Neodynium besondere Anforderungen an den User, und ist demnach nicht so einfach zu bedienen, wie ein Waves RenVox.

PLUS
+++++ Neutraler Klang
++++ leichte Handhabung
++++ Flexible Ausstattung

Preise
Straßenpreis: kein Vertrieb in Deutschland und nicht im Handel
Herstellerpreis: US $ 159,-

Link zum Hersteller:
http://www.elementalaudio.com/

 

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