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Test: Elgato Stream Deck Plus, USB-Controller

Jetzt auch mit Drehreglern

23. Dezember 2022
elgato stream deck plus test

Elgato Stream Deck Plus, USB-Controller

Bis vor wenigen Jahren kannte man zwar möglicherweise die Firma Elgato, doch in Musik- und Produktionskreisen war es doch eher die Ausnahme, dass man ein spezifisches Produkt des Herstellers kannte. Mit dem Stream Deck hat sich das schnell geändert und auf einmal sah man in allerhand Tonstudios dieser Welt die kleinen, kompakten Elgato Controller zwischen Tastatur und Computerbildschirm stehen. Mittlerweile nutzen viele die Möglichkeit, Tastaturkommandos (Shortcuts) auf die beleuchteten und sogar mit Bildern ausstattbaren Buttons zu programmieren und den Workflow im Tonstudio dadurch deutlich entspannter und schneller vonstatten gehen zu lassen. Mit dem Stream Deck Plus gibt es seit Kurzem eine weitere Variante des Controllers. Und diese haben wir uns für euch näher angeschaut.

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Das Stream Deck Konzept

Das Konzept des Stream Decks ist so simpel wie zielführend. Tastaturkommandos, die jeder von seiner DAW oder anderer Software kennt (Kopieren, Einfügen, Löschen sind da noch die einfachsten Shortcuts), lassen sich bei einem Stream Deck auf beleuchtete Buttons legen. Hierfür wird ein Software-Editor genutzt, in dem sich für unterschiedliche Software unterschiedliche Setups einrichten lassen. Der Komplexität der Setups sind zunächst einmal keine Grenzen gesetzt und die Anzahl der Controller-Tasten ist nicht gleichzusetzen mit der Anzahl der maximalen Shortcut-Befehle. Denn die Setups lassen sich individuell organisieren und einrichten, so dass man beispielsweise mehrere Ordner erstellen kann, in denen wiederum einzelne Befehle einer Gruppe abgelegt sind.

elgato stream deck plus test

Im Musik-/Produktionsbereich wäre es beispielsweise denkbar für die DAW-Arbeitsvorgänge, Mixer, Arrangement, Effekte, Sends, Inserts einzelne Ordner auf dem Stream Deck zu erstellen, in denen sich mehrere spezifische Shortcut-Befehle der Gruppe befinden. Einen guten Überblick über die bisherigen Stream Deck Controller findet ihr in den folgenden Artikeln:

Stream Deck Plus

Die bisherigen Stream Decks von Elgato hatten eines gemeinsam: Sie waren alle lediglich mit drückbaren Buttons ausgestattet. Mit dem Stream Deck Plus ändert sich dies, so dass dieser Controller neben Buttons auch mit vier Drehreglern samt Push-Funktion ausgestattet ist. Hinzu kommt ein 11,5 x 1,5 cm großes LC-Displaystreifen, auf dem Informationen wie Lautstärken, Parameterwerte o. ä. angezeigt werden können. Das Tolle ist, dass es sich hierbei um einen Touchscreen handelt, d. h. man kann darauf wischen, schieben, blättern, so dass dieser bei Weitem nicht nur als Anzeige dient, sondern auch fester Bestandteil der Bedienung und Steuerung ist. Oberhalb des Displays befinden sich acht der klassischen Buttons, die man bereits von den bisherigen Stream Decks kennt.

elgato stream deck plus test

Grundsätzlich muss man festhalten, dass die Stream Decks nicht exklusiv für den Musik- und Produktionsbereich entwickelt wurde, aber das macht den Controller natürlich auch über den Einsatz im Musikbereich hinaus interessant. Denn die Stream Decks wechseln die zuvor festgelegten Setups automatisch mit der aktiven Software auf dem Computer. Nutzt man beispielsweise eine DAW und arbeitet zwischen durch immer mal in einem Grafik- oder Videoprogramm, wechselt das Stream Deck automatisch die Belegung – je nach gerade aktiver Software. Unnötiges Umschalten oder wechseln von Setups ist entsprechend nicht notwendig, das geschieht beim Stream Deck ganz von alleine. Im Großen und Ganzen handelt es sich bei den Stream Decks also um universell einsetzbare Controller, die in Verbindung mit unterschiedlicher Software zum Einsatz kommen können.

Verarbeitung und Inbetriebnahme

Das Stream Deck Plus wird in einem schicken bedruckten Kartonwürfel ausgeliefert, in dem das Stream Deck transportsicher verpackt ist. Der erste haptische Eindruck ist sehr gut, optisch ist der Controller schön gestaltet. Die Maße des Controllers belaufen sich auf 140 x 138 x 110 mm, wobei die Form des Stream Decks entscheidend ist. Von der Seite betrachtet bilden Frontseite (mit den Bedienelementen) und Fuß des Controllers ein offenes Dreieck.

elgato stream deck plus test

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Die Konstruktion ist sehr stabil, so dass man keine Angst haben muss, dem Controller in irgendeiner Art und Weise Schaden zuzufügen, wenn man auf die oberen Buttons drückt. Auffällig gut verharrt der Controller auch auf seinem Platz, denn auf der Unterseite hat Elgato ein großes Anti-Rutsch-Gummi angebracht, mit dessen Hilfe sich der Controller sicher auf der Arbeitsfläche hält. Insgesamt liegt die Verarbeitungsqualität auf hohem Niveau.

Gegenüber dem ersten Stream Deck hat Elgato den Unterbau deutlich stabiler konstruiert, allerdings bringt dies auch einen Nachteil mit sich: Der Neigungswinkel des Controllers lässt sich nicht verstellen. Gab es beim ersten Stream Deck noch die Möglichkeit, bis zu acht unterschiedliche Neigungswinkel einzustellen, änderte Elgato dies mit den Versionen XL und MINI. Und auch beim Stream Deck Plus ist der Neigungswinkel festeingestellt.

Die Buttons lösen sauber aus und die Drehregler lassen sich gut greifen. Ausreichend Platz zu den benachbarten Bedienelementen ist ebenfalls gegeben. Das Gewicht des Stream Deck Plus liegt bei 465 g.

Der Anschluss des Stream Deck Plus an den Computer erfolgt über ein USB-C-Port. Dem Controller selbst liegt ein ausreichend langes USB-C auf USB-A-Kabel bei. Ebenfalls mit dabei ist ein gedruckter mehrsprachiger Quick-Start-Guide.

elgato stream deck plus test

Einsetzbar ist der Controller unter macOS und Windows. Als Systemvoraussetzungen gibt Elgato macOS 10.15 Catalina (oder neuer) bzw. Windows 10 64 Bit (oder neuer) an. Bei der Konfigurations-Software handelt es sich um die Gleiche wie bei den anderen Stream Decks. Die Software erkennt automatisch die angeschlossene Hardware und stellt die dazu passenden Bedienelemente zur Programmierung bereit. Ggf. muss man zunächst ein Update auf die aktuelle Version durchführen, damit die Software das Stream Deck Plus erkennt.

Im Gegensatz zu den anderen Stream Decks ist die Plus-Version zusätzlich auch zur aktuellen Version der Software Wave Link 1.6.1 kompatibel. Diese fast schon als eine Art Podcast-Studio zu bezeichnende Software erlaubt es, Einzelsignale des Computers, also Musik, Games, Chats etc. zu mixen, auch Ein- und Ausgänge weiterer Audiogeräte lassen sich einbinden. Nur aufnehmen kann direkt in der Software nicht.

Im folgenden Video stellt Elgato die Software Wave Link vor:

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Mehr Informationen

Einsatz des Stream Deck Plus im Tonstudio

Hat man die Stream Deck Software von der Elgato Website heruntergeladen und installiert sowie den Controller angeschlossen, erscheint die Hauptseite der Software, die die Bedienelemente des Controllers zeigt. In der rechten Leiste sind einige standardisierte Befehle aufgeführt. Diese lassen sich per Drag’n’Drop auf die Buttons und Regler ziehen, können daraufhin weitergehend eingestellt werden und sind im gleichen Moment auch über die Hardware steuerbar.

Elgato Stream Deck Plus Software

Möchte man DAW- oder AUDIO-bezogene Kommandos mit dem Stream Deck steuern, müssen diese Befehle eigenständig angelegt werden. Zwar bietet Elgato auch vorgefertigte Presets/Mappings, doch diese beziehen sich fast ausschließlich auf Nicht-Musik-Anwendungen. Eine Ausnahme bilden drei Mappings: Für Cubase, Nuendo sowie ein MIDI-Template für DAWs oder MIDI-Software. Diese lassen sich per Knopfdruck aus der Plug-ins-Liste von Elgato auswählen und installieren. Schön ist, dass Elgato teils sogar dazu passende YouTube-Videos verlinkt.

Bei den Presets/Mappings handelt es sich aber keineswegs um vorgefertigte Setups, sondern sie bieten im Falle des Cubase Mappings lediglich den Vorteil, dass sich innerhalb der Stream Deck Software alle Tastatur-Shortcuts für Cubase aus einer Dropdown-Liste bzw. über eine Stichwortsuche auswählen lassen. Die langwierige Suche nach den gewünschten Shortcuts (sofern man sie nicht im Kopf hat) entfällt also bzw. wird deutlich verkürzt. Die Kommandos auf die passenden Buttons und Drehregler legen muss man trotzdem selbst.

elgato stream deck plus setup test

Ein kleines, innerhalb weniger Minuten erstelltes Setup für Cubase

Ansonsten mag sich die Einstellungsarbeit zu Beginn etwas ziehen, was aber vor allem daran liegt, dass man wie gesagt zunächst alle Shortcut-Befehle ausfindig machen und passend zuordnen muss, doch meiner Meinung nach lohnt sich diese zeitliche Investition. Denn langfristig gesehen erleichtert das Stream Deck die Arbeit doch erheblich. Für Besitzer älterer Stream Decks ist der Übergang vergleichsweise leicht, denn der Stream Deck Editor kann bestehende Setups auf Wunsch übernehmen.

elgato stream deck plus test

Neben einfachen On/Off-Kommandos erlaubt das Stream Deck auch Hotkey-Wechsel. Beispielsweise wird aus dem Kommando „DAW START“ nach dem Aktivieren auf Wunsch ein „DAW STOP“, natürlich mit jeweils passenden Hintergrundbildern. Auch Multi-Aktionen sind möglich, wodurch sich mehrere Kommandos (gleichzeitig oder zeitlich versetzt) kombinieren und einsetzen lassen.

Im folgenden Video könnt ihr sehen, was mit dem Stream Deck Plus in Verbindung mit der DAW Cubase möglich ist. Sowohl die Buttons, der Touchscreen als auch die Regler können individuell mit Funktionen belegt werden, mehrere Buttons können zu einer Funktion zusammengefasst werden (ca. 8:03, Steuerung der Kanallautstärke in Form von Plus/Minus-Buttons), so dass die tägliche Arbeit mit der DAW deutlich entspannter und komfortabler vonstatten geht.

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Mehr Informationen

Das Einsatzgebiet des Stream Deck Plus ist aufgrund der individuellen Anpassungen sehr groß. Als Alternative zu den Stream Decks könnten u. a. Tablets dienen (vielleicht liegt zu Hause noch ein bereits ausgemustertes herum) auf denen mit der passenden Software ähnliche Setups erstellt werden können. Mit einem Preis von 229,- Euro ist die Plus-Variante des Controllers sicherlich kein No-Brainer, aber ich persönlich ziehe echte Hardware-Bedienelemente einem Touchscreen vor.

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Fazit

Mit dem Stream Deck Plus bringt Elgato eine neue Variante seines USB-Controllers auf den Markt, der durch vier Drehregler plus Touchscreen eine neue Arbeitsweise ermöglicht. Das Einsatzgebiet des Controllers ist hierdurch deutlich größer, die Arbeitsweise flexibler gestaltbar. Dazu bietet die Plus-Version mit acht Buttons weiterhin ausreichend viel Steuerungspotenzial, so wie man es von den bisherigen Modellen kennt.

Der Übergang zum klassischen, rein auf den Studionutzer bezogenen DAW-Controller ist fließend, so dass man das Stream Deck Plus auf alle Fälle in die engere Produktauswahl miteinbeziehen sollte. Nicht zu vergessen: Das Stream Deck hat den Vorteil, auch andere Software damit zu steuern.

Plus

  • Einsatzgebiet
  • Verarbeitung
  • einfache Installation/Inbetriebnahme

Minus

  • Neigungswinkel nicht verstellbar

Preis

  • 229,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Holk

    Vielen Dank für den interessanten Test. Kurze Frage:
    Sind die 4 Endlosregler mechanisch stufenlos oder gerastert?

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Leider habe ich damit keine Praxiserfahrung aber für bestimmte Anwendungen interessant. Ich würde mir für den Fabfilter EQ ein Preset mit 4 Bändern und die Buttons mit Q, Flankensteilheit und Filtertyp vollpacken. Auch wenn andere dafür ein iPad mit Sidecar und Pen dafür empfehlen. Geht ja auch nur mit Macs.

  3. Profilbild
    MartinZull

    Eines vorneweg: ich besitze das 1. Streamdeck und finde es sehr gut. Das Wichtigste wurde bei dem „Test“ hier aber vergessen! Die Drehregler können NOCH keine Mididaten übermitteln. Was bei den Tastern möglich ist, fehlt hier. Damit ist die DAW-Steuerung nur sehr eingeschränkt möglich. Ich hatte das Teil getestet und beim Drücken auf die Drehregler, was weitere Befehle abrufen kann, rutschte das gesamte Teil auf meinem Sessiondesk immer weiter nach hinten. Dazu ist der Winkel sehr ungünstig. Ich weiß nicht mehr genau, ob das Gerät auch flach betreibbar ist. Das könnte zumindest dieses Problem beheben. Ich frage mich, ob der Tester überhaupt mit einer DAW, was ja für einen Amazona Test relevant ist, gearbeitet hat. So ist das reine Werbung und kein echter Test. Cubase scheint hier mittels entsprechender extra Programmierung eine Ausnahme zu sein. Das kostet aber extra. Wenn die Drehregler Midikontrollerdaten übertragen können, wird das ansonsten sehr gute Konzept Anklang finden. Bis dahin ist man mit den herkömmlichen Streamdecks in Verbindung mit DAWs noch besser bedient.

    • Profilbild
      HOLODECK Sven

      @MartinZull Verdammt, da bin ich wohl auch auf diesen dünnen „Testbericht“ reingefallen. heute 15 Uhr bestellt und eben gelesen, dass Midi auf den Knobs nicht geht. WTF!

      Dann wird es wohl eine Rücksendung und ein Loupedeck Live dafür geben.

    • Profilbild
      HOLODECK Sven

      @MartinZull Muss revidieren!

      Ich bekam heute das Stream Deck+ und MIDI auf den Knobs funzt! Es muss lediglich ein Generic Midi Plugin installiert und ein internes Routing im System erstellt werden.
      Habe mir zur „Beschriftung“ der Knobs jeweils die vier darüberliegende Buttons als Labes genutzt (Cutoff, Res, Filt-Env, etc)

      Den einzigen Nachteil den ich hierbei sehe, sind die Parametersprünge, weil keine Abholfunktion vorhanden ist, aber das wäre wohl nur nativ möglich.

      So kann man jedoch bis zu 10 pages a 4 Controller belegen, das is doch schon was!

      • Profilbild
        MartinZull

        @HOLODECK Sven Dann hat man das mittlerweile geändert. Das freut mich sehr. So wird das Gerät sicher gut ankommen. Ich revidiere dann selbstverständlich mein vorheriges Urteil und überlege mir selber wieder den Kauf. Immerhin scheint man bei Elgato schnell auf Kritik zu reagieren, was sehr für diesen Hersteller spricht. Das war der Sinn. Viel Spaß mit dem Teil.

  4. Mehr anzeigen
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