ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Elysia Museq, Plug-in Version

(ID: 63771)

Bedienung

Die Parameterwerte der Bedienoberfläche des Museq lassen sich beim Überfahren mit dem Mauszeiger per Mausrad verändern oder mit einem Mausklick anzeigen. Mit dem Mausrad ist die Werteauswahl auf bestimmte Werte festgelegt, die leicht logarithmisch angelegt sind, d.h. die Wertesprünge sind in den unteren Bereiche kleiner als in den oberen Bereichen. Mit Halten der Shift-Tasten und Ziehen mit der Maus oder Rollen mit dem Mausrad lassen sich aber immer noch ca. sechsmal mehr Zwischenwerte einstellen.
Ein numerische Eingabe gibt es leider nicht. Aber es gibt einen „virtuellen Band-Bypass‟, der mit der Tastenkombination Ctrl/Cmd + Click oder Alt + Click, je nach Host-Software, realisiert ist.

ANZEIGE

GUI

Die Oberfläche des Museq ist einmal mehr ein typisches Beispiel für die Fragwürdigkeit von skeuomorphistischen Benutzeroberflächen und 1:1 Hardwarenachbildungen am Bildschirm. Bei 1280×800 kann man Einstellungen noch ablesen, weil das Plug-in so riesig ist, dass es die gesamte Bildschirmbreite belegt. Ab einem 1080p Bildschirm wird die Beschriftung jedoch zum Folterinstrument. Selbst die Overlay-Anzeige bei Mauseinsatz ist dann nicht mehr wirklich augenfreundlich. Wie das auf einem 4K-Bildschirm aussieht, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.
Vektor-basierte Oberflächen sind die State-Of-The-Art und Firmen wie Audio Damage, Fabfilter, DDMF, FLUX oder Izotope zeigen in welche Richtung es geht – es zu gehen hat – auch wenn Izotope mit der Vektorisierung erst mit Insight begonnen hat, funktioniert die Benutzerführung am Bildschirm schon sehr gut. Wäre die Bedienung des Museq nicht so einfach und effektiv, würde das zu einem drastischen Wertungsabzug führen, denn vom GUI-Design her ist das Plug-in schlichtweg veraltet. Was als Hardware sehr gut funktioniert, läuft als Plug-in oft ins Leere.
Außerdem: Das Eylsia-Logo ist zwar sehr schön, aber nimmt unmotiviert viel Platz auf dem Bildschirm weg. Ein Viertel so groß oder kleiner hätte es auch allemal getan. Dafür hätte die Beschriftung etwas größer sein dürfen, oder man hätte den Platz mit etwas Sinnvollem wie einem Mix-Regler belegen können.

ANZEIGE

Klang

Jedoch klingt der Museq in meinen Ohren einfach zu musikalisch und ist zu praktisch, als dass ich ihn „nur‟ wegen dem GUI links liegen lassen würde. Obwohl Software, hat das Plug-in genug an allen Vorzügen, die Elysia anzubieten hat: Klarheit im Verbund mit Tightening, Sweetenting und einem schönen Punch, ohne auf die Vintage-Trommel hauen zu müssen und ungefärbt zu sein, ohne langweilig zu wirken. Die Mid/Side-Option macht die Sache dann vollständig rund. Für technische Aufräumarbeiten ist der Museq, wie der Name schon andeutet, weniger geeignet. Jedoch ist das Plug-in eines der wenigen, die bei den Höhen nicht abschwächeln und spröde, harsch oder digital scharf werden. Die Filterintegration des LowPass verwischt aber etwas den Klang, was jedoch auch an den Abhörmonitoren liegen kann, ist aber definitiv nicht bauchig und immer musikalisch. Auch auf dem Mixbus macht der Equalizer eine hervorragende Figur.
Um eine gleichbleibende Qualität beim Equalizen zu erreichen, wenden der Museq vierfaches Oversampling an für Projekte mit Sampleraten unter 50 kHz an. Bei Sampleraten über 100 kHz findet kein Oversampling mehr statt. Sampleaten dazwischen erhalten zweifaches Oversampling.

Zu den Audiodemos: Die ersten 10 Sekunden ist der Museq auf Bypass, danach wird das Plug-in aktiviert mit dem Gain auf Maximum gefahren und die Frequenzbänder werden von oben nach unten durchfahren. Dann wird der Gain auf Minimum umgeschaltet und das Frequenzband wieder aufsteigend durchfahren. Zum Schluss wird der Museq direkt wieder aus dem Signalweg genommen. Dieser Vorgang wird für jedes Frequenzband wiederholt. Die reine Warm-Option wird in ihrer Wirkweise bei 0 dB Gain ohne andere Einwirkungen dokumentiert.

ANZEIGE
Fazit

Laut PlugIn Alliance ist die Emulation so geglückt, dass Unterschiede zwischen Hardware und Software auf die Bauteiltoleranzen der Hardware zurückzuführen sind und dass außerhalb eines höroptimierten Studios die Unterschiede nicht wahrnehmbar sind. Eine Aussage, die auch von diversen Benutzern, die sowohl die Hardware als auch die Software besitzen, nicht dementiert wird. Sowohl Brainworx und insbesondere auch Elysia, die hier eher ihren Ruf zu verlieren hätten bzw. mit einem mittelmäßigen Plug-in nichts gewinnen könnten, stehen voll hinter dem Produkt, was die Nähe zur HighEnd Hardware angeht.
Der Museq darf sich also auch von unserer Seite, ob Hardware nah oder nicht, auf einem Spitzenplatz unter den Software-EQs einreihen, unter denen es mittlerweile ja für fast jeden Mixgeschmack ein passendes Plug-in gibt. Dem Museq kann insgesamt genug Eigenständigkeit, einhergehend mit dem daraus resultierenden Nutzen attestiert werden, um einen Kauf zu rechtfertigen.

Plus

  • Klang
  • Praxistauglichkeit

Minus

  • GUI Schriftgröße
  • keine numerische Eingabe der Parameterwerte
  • kein Mix-Regler

Preis

  • $ 249
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AQ AHU

    Mit der „Fragwürdigkeit von skeuomorphistischen Benutzeroberflächen“ habe ich sprachlich wieder mal was dazu gelernt. Man kann sich jetzt aber Fragen wie den eine nicht skeuomorphistische Benutzeroberfläche aussehen sollte. Die meisten Beispiele ähneln dann eher einer Excel Tabelle. Da sind mir Layouts wie das vorliegende dann doch wesentlich lieber. Auch über die Genauigkeit von Eingaben lässt sich streiten, wer schafft es denn schon einige Drehköpfe absolut exakt zu positionieren. Bei aller Begeisterung für grafische Darstellung von Tonsignalen sollte man immer bedenken, dass man mit geschlossenen Augen Dinge hören kann, welche sonst im der graphischen Darstellung eher untergehen. Dies bedingt dann allerdings, dass man die einzelnen Parameter des verwendeten Effektes auch auf einem Controller mit Drehknöpfen bedienen kann. Fazit für mich, das Teil gehört auf jeden Fall in mein Setup.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @AQ Hi AQ,

      ich kann Dir nur vollauf zustimmen, auch was das Hören betrifft. Wer nicht hören kann dem nützt die beste graphische Darstellung der Welt nichts.

      Ich möchte nur folgendes noch anmerken: Das genaue Einstellen von Hardwareknöpfen unterliegt technischen Limitierungen und Bauteilkosten. Das genaue Einstellen von Softwareparametern ist lediglich eine Wahl bei der Programmierung.

      Es geht ja letzten Endes nicht um photorealisitische Darstellung oder nicht, sondern ob die Umsetzung den Limitierungen und Vorzügen der Arbeit am Bildschirm und dem Computer (controllernunterstützt oder nicht) gerecht wird oder nicht. Auch Hardware muss ja gewisse Anforderungen erfüllen um gut bedienbar zu sein und da können z.B. LCDs auch sehr suboptimal für die Haptik sein.
      Es bleibt auf jeden Fall weiterhin ein diskussionsfreudiges Thema.

      Grüße :)

  2. Profilbild
    IUnknown

    Hi!

    Ich bin von den Elysia Produkten so begeistert, dass ich mir das ganze Bundle inkl. Alpha Compressor, MPressor, Museq und Niveau Filter besorgt habe. Die Dinger sind auf so hohem Niveau, sie können alles von seidig transparent, bis abgefahren pumpend und bleiben dabei aber immer musikalisch und unaufdringlich.

    Mein Fave ist klar der MPressor. Das ist die Dynamik & Eq-Maschine schlecht hin. Es macht einfach unglaublich viel Spass damit meine Sounds zum Atmen zu bringen. Hammer!

    In den einschlägigen Foren herrscht die Meinung, dass die Elysia Plugins wirklich sehr sehr nah an die Hardware rankommen, was mich dann auch zum Kauf bewogen hat.

    Ich kann jedem nur empfehlen selbst mal die Demos auszuprobieren – aber nur wenn das nötige Kleingeld vor das potentielle Investment bereits vorrätig ist ;-)

    Sehr schade finde ich, dass der Test erst jetzt hier erscheint. Das ist vom Timing sehr ungünstig, denn am Black Friday standen alle Elysia Produkte für 99$ zum Kauf. Da habe ich dann auch zugeschlagen.
    Zusätzlich stand auch jedes einzelne Produkt nohmal im Laufe der Christmas Aktion für 89$ bis 99$ zum Kauf.

    Vielleicht habe ich eins übersehen und es kommt noch in den verbleibenden Tagen. Das kann man bei Plugin Alliance täglich im X-MAS Kalender checken, was sie da anbieten.

    Alex

    • Profilbild
      Tobi

      @IUnknown Hallo,

      das Timing ist gar nicht so ungünstig.
      Man bekommt die Plugin Alliance Tools derzeit bei AudioDeluxe und PluginDiscounts für 99 $.
      Außerdem öffnet Plugin Alliance alle Kalender-Türchen zum 24. Dez (war jedenfalls 2012 so).

      Ich bin auch schon am Überlegen, ob ich mir den Museq zu Weihnachten gönnen soll.

      In diesem Sinne – musikalisch-besinnliche Weihnachten an alle Member und die Redaktion

      Gruß,
      Tobi

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

X
ANZEIGE X