Unsere Messungen konnten den Höreindruck unterstützen: Der Tracker Pre klingt für diesen Preisbereich wirklich erstklassig und auch die technischen Werte sind für ein Gerät zum Preis von 150 Euro überragend und lassen die Konkurrenz weit hinter sich. Auch die Mikrofonvorstufen sind gelungen, auch wenn die XLR-Kombistecker den Steckerkontakt für die Klinkenbuchsen nicht optimal halten, es kann also sein, dass man nach dem Einstecken einer Klinke erst durch Drehen einen richtigen Kontakt bekommt. Bei 192 kHz stellt sich ein etwas seltsames Messergebnis ein, was möglichweise ein Messfehler ist.
Mitbewerber
Gegenüber dem Tapco Link.USB, dem Alesis IO2 und Tascam US-122, die alle in diesem Preisbereich liegen kann der Tracker Pre am meisten überzeugen. Vor allem Audioqualität und Treiber können hier eher überzeugen als die Mitbewerber. Bleiben noch die günstigen Firewire Interfaces, die in diesem Preisbereich meist aber nicht die Audioqualiät des Tracker Pre erreichen.
Fazit
Zu einem Preis von 150 Euro leistet der Tracker Pre erstaunliches und das bei sehr guten Audiowerten. Für den Einsteiger oder als zweit-Interface kann man nur eine Kaufempfehlung aussprechen. Ambitionierten Anwendern dürften MIDI und digitale Anschlüsse fehlen. Glücklicherweise stellt sich nach der holprigen Installation auf unserem System nach zweimaligem Booten Stabilität ein und die Performanz des Tracker Pre ist absolut befriedigend. Dennoch erkennt man, dass es sich um ein USB 2.0 Gerät handelt, da Firewire und vor allem PCI und PCIe im Grunde genommen die besseren Schnittstellen für Audio sind. Dennoch kann man mit dem Tracker Pre auch bei recht niedrigen Latenzen von unter 10 ms sehr gut arbeiten.
PLUS
++++ sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
++++ sehr gute Audiowerte
++ Inserts
+ Softwarepaket
MINUS
– Line Out nicht mit dem Poti regelbar (Aktivmonitore)
– Holprige Installation
– falsche Latenzangaben im Control Panel
PREIS
UVP: 199 Euro
Straßenpreis: ~150 Euro
HERSTELLER
www.emu.com
Auf der Webseite AudioFanzine gibt es einen Test der dem Tracker nur gute Werte bei geringen Preamp Gain bescheinigt. Bei 12 Uhr Stellung sind die Werte bereits katastrophal. Wie habt ihr das gemessen?
Grüße,
Niklas
Das sind selbstverständlich die Messwerte über Line-Out zu Line-In. Jedoch konnten wir keine Katastrophen beim PreAmp feststellen, jedenfalls nicht zu diesem günstigen Preis. Vielleicht hatte Audio-Fanzine ein defektes Gerät?
leider trübt die qualität der preamps den ansonsten sehr ordentlichen eindruck.
eine sinnvolle verstärkung eines guten großmembranmics bginnt leider erst ab ca 1 uhr bis halb-2 uhr. dann aber zu lasten eines sehr großen rausch signals. die erhöhung auf ca 2uhr wird mit einem riesen- sprung in der verstärkung quitiert. die preamps sind unter dem strich für gescheite aufnahmen leider nicht nutzbar. dünnes verrauschtes signal…
einzige ausnahme: man verwendet ein extrem ausgangsspannungsstarkes mic mit sehr geringem eigenrauschen wies neuman tlm103…nur da stimmt das verhältnis dann doch nicht mehr. notebook-usb-bus-strom war auch nicht frei von problemen. reaper wollte erst gar nicht anlaufen bei der verwendung von 2 48v-phantom-kondensatormics. erst das netz lief rund. also portable netzunabhängige geschichten dringend vorher mit dem notebook vor dem kauf testen.
Das Preamp-Problem kann man lösen, indem man sich vor dem Micro ne gescheite externe Phantomspeisung schaltet. Die Qualität der Phantomspeisung ist bei den meisten Audiointerfaces und auch Mischpulten für Kondensatoren einfach nicht ausreichend und viel zu instabil –> Das Micro ist leise und muss extrem verstärkt werden –> Rauschen und andere Dilemmas.
Und dabei macht eine 30€-teure Phantomspeisung kein allzu großes Loch in der Geldbörse.
Es lohnt sich allemal.
Habe übrigens selber den Tracker Pre mit einem NT1a und einer billigen Behringer Spannungsversorgung. Funktioniert bestens – mit geringem Gain ;)
Gruß Dennis
Habe auch das probleme das ich den Gain zu hoch drehen muss :-(
Welche externe Phantomspeisung kannst du denn genau empfehlen?
gruß