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Test: Endstufe Crown XLS5000

Endstufe mit Power

3. April 2009

Crown, eine Marke des US-Audiogiganten Harman International, steht seit vielen Jahren für gute Verstärker mit charismatischem Sound und stabilen Leistungsreserven zu moderaten Preisen. Ein noch junger Spross der Produktpalette ist die hier getestete Endstufe mit der Typenbezeichnung XLS5000 – ein wahrlich imposanter Brocken mit zwei Kanälen auf drei Höheneinheiten. Das Verstärker-Rack sollte grundsolide – der Installations-Techniker kräftig sein, denn der schwarze Wuchtbrummer bringt schlappe 28 Kilogramm auf die Waage und verlangt daher nach jeder Menge Muskelschmalz.

Konzept und technische Merkmale

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Der typische Anwendungsbereich des Soundmonsters aus Indiana im Mittleren Westen der USA wird bereits von der Statur bestimmt. Das hohe Gewicht schreit förmlich nach dem Begriff „Festinstallation“, denn für mobile Einsätze ist der große Amp nicht nur zu schwer, sondern auch sperrig genug, um selbst wirklich hart gesottenen Bühnenhilfen die Hölle heiß zu machen.

Setzt man den XLS5000 dennoch mobil ein, wird der gepeinigte Roadie für seine anstrengende Arbeit wenigstens insofern entlohnt, als dass er am Ende wahrscheinlich eine Endstufe weniger schleppen muss. Das gute Stück verfügt nämlich über äußerst imposante Leistungsreserven, die bei mittelgroßen Beschallungsaufgaben mit Zwei- oder Vierpunkt-PAs allein völlig ausreichend sein dürften. 1800 Watt an vier Ohm bei 0,1 Prozent THD (Total Harmonic Distortion, Klirr), also nicht linearen Verzerrungen im Ausgangssignal, leistet die Endstufe pro Kanal. An zwei Ohm Last sind sogar sage und schreibe 2500 Watt pro Kanal angegeben – allerdings nunmehr mit dem zehnfachen THD-Anteil (1%), was die hohe Leistungsangabe relativiert.

Für die Monobeschallung oder die reine Subwoofer-Speisung lassen sich die beiden Kanäle in den gebrückten Modus zusammenschalten, wo an 8 Ohm Last konsequenterweise gleich 3600 Watt verschickt werden (5000 Watt an 4 Ohm bei 1% THD). Der Signal-Rauschabstand des XLS500 erreicht mit ungewichteten 95 dB den einer CD und bietet keinerlei Anlass zu Beschwerden (bei der Messung befanden sich Abschlusswiderstände auf den Inputs).

Bedienung

Auf der schlichten Vorderseite des XLS5000 befinden sich zunächst einmal der Netzschalter samt schicker blauer LED und zwei leicht gerasterte Drehregler für die Lautstärken der beiden Kanäle. Zwischen den beiden Pegel-Potis sitzen pro Kanal übereinander angeodnet drei weitere LEDs. Die unterste, eine grüne LED, zeigt das Anliegen eines Signals an, die erste darüber warnt in Rot vor Übersteuerungen und die oberste sollte definitiv nie leuchten, denn sie zeigt – ebenfalls natürlich rot – wenn sich die Schutzschaltung aktiviert.

Über den Bedien- und Überwachungs-Elementen prangt ein rustikales großes Lochblech, das den großen Schaufeln im Inneren des Gerätes die Luft zum Atmen spendet. Selbstverständlich wird die Kühlung von vorne nach hinten gesaugt, um das Stapeln mehrerer Geräte zu ermöglichen.

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Schwarz, stark und schön: der XLS5000 von vorn

Schwarz, stark und schön: der XLS5000 von vorn

Links auf dem Abdeckblech der Rückseite befinden sich die beiden Inputs, die als verriegelbare XLR-Stecker ausgelegt und ausschließlich für eine symmetrische Signalführung gedacht sind. Bei einem reinen Profi-Verstärker für den Livebetrieb sind XLR/TRS-Kombi-Buchsen definitiv auch nicht angebracht, da Klinkenstecker erstens allzu leicht aus der Buchse rutschen können und zweites häufig Ursache von Knacksern sind, die bei 1800 Watt pro Kanal und gehobener Ausgangs-Lautstärke kein Trommelfell gerne ertragen möchte. Zwischen den Inputs liegt ein Kippschalter, um diese vom normalen Dual-Modus in den gebrückten Modus („Bridged  Mode“) zusammenzuführen.

Im rechten Bereich der Geräterückseite befinden sich zwei Speakon-Ausgangsbuchsen für die beiden Kanäle, die wahlweise mit 2-Pol- oder mit 4-Pol-Steckern bestückt werden können. Diese Anschlüsse sollten natürlich bevorzugt verwendet werden. Speakon-Buchsen werden durch eine halbe Drehung fest verriegelt, wodurch die Kabelenden perfekt vor Feuchtigkeit, Schmutz und auch vor Berührungen geschützt sind. Die hohen Stromstärken in Boxenkabeln können nicht nur lästig, sondern extrem unangenehm werden. Die erste der beiden Speakons ist mit beiden Kanälen verbunden und kann so für den gebrückten Mono-Modus beziehungsweise für einen Stereobetrieb mit einem einzigen 4-Pol-Kabel verwendet werden.

Die Geräterückseite: keine Schnörkel, kein Schnickschnack

Die Geräterückseite: keine Schnörkel, kein Schnickschnack

Wer aufgrund von fehlenden Speakon-Anschlüssen an seinen PA-Boxen auf das Verlegen blanker Kabel angewiesen ist, kann versuchen, die darunter liegenden Schraubklemmen zu verwenden. Plus und Minus sind hier neben der eindeutigen Farbgebung deutlich noch einmal in Schriftform gekennzeichnet. Ebenfalls wird aussagekräftig verdeutlicht, wie die Schraubklemmen im gebrückten Modus verkabelt werden müssen. Allerdings ist der Durchmesser der Bohrungen für die Kabel angesichts der Verstärkerleistung polemisch ausgedrückt allenfalls ein schlechter Witz, pardon. Es scheint fast so, als solle die Aufmerksamkeit mit sanftem Druck auf die Speakon-Anschlüsse gelenkt werden. In der Mitte der Geräterückseite befindet sich ein großer Lüftler-Auslass mit dem dahinter liegenden Lüfter. Dieser sollte auf keinen Fall verdeckt werden – etwa durch ein Case oder eine Rack-Rückwand. Die Wärmeentwicklung im XLS5000 ist nicht ganz ohne.

Die Ausgangs-Sektion mit Speakon-Anschlüssen und Schraubklemmen

Die Ausgangs-Sektion mit Speakon-Anschlüssen und Schraubklemmen

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