Zuverlässiges Interface für professionelle Lichtsteuerung
Lichtsteuerung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder gelungenen Bühnen- oder Veranstaltungsshow. Wer mit DMX arbeitet, braucht ein zuverlässiges DMX-Interface, das Befehle schnell und stabil überträgt. Das Enttec DMX USB Pro Interface ist seit Jahren eine beliebte Wahl und wird in vielen Setups eingesetzt. Doch wie gut ist es wirklich? In diesem Testbericht geht es zunächst um den Aufbau, die Anschlüsse und die technischen Eigenschaften des Gerätes. Danach folgt ein Praxistest mit den Softwares Lightkey und QLC+, um herauszufinden, wie einfach die Einrichtung funktioniert und wie stabil die Verbindung bleibt. Schließlich wird das DMX-Interface unter realen Bedingungen getestet und mit vergleichbaren Modellen anderer Hersteller verglichen.
Kurz & knapp
- Das Enttec DMX USB Pro Interface bietet eine stabile und schnelle Signalübertragung mit bis zu 850 Frames pro Sekunde.
- Die galvanische Trennung mit einer Isolation von 1500 Volt schützt angeschlossene Computer vor Spannungsspitzen.
- Es unterstützt das RDM-Protokoll, wodurch bidirektionale Kommunikation mit DMX-Geräten möglich ist.
- Die Einrichtung erfolgt unkompliziert und ohne zusätzliche Treiberinstallation auf Windows, macOS und Linux.
- Trotz seiner starken Leistung und Zuverlässigkeit besteht das Gehäuse aus Plastik, was nicht den robustesten Eindruck hinterlässt.
Inhaltsverzeichnis
Der Hersteller Enttec
Enttec wurde 1999 von dem Australier Nicolas Moreau mit dem Ziel gegründet, Bühnenlicht einfach und effizient vom Computer aus steuern zu können. Das Unternehmen entwickelte eines der ersten DMX-Interfaces, das eine direkte Verbindung zwischen PC und Scheinwerfern ermöglichte. Von Anfang an lag der Fokus nicht nur auf stabiler Hardware, sondern auch auf breiter Kompatibilität mit gängigen Betriebssystemen und Software-Lösungen zur Lichtsteuerung. Durch diese Offenheit konnte sich Enttec schnell in der Branche etablieren und wird heute weltweit von Lichttechnikern eingesetzt. Neben innovativen Produkten legt das Unternehmen großen Wert auf einen guten Support, der sowohl Einsteigern als auch Profis bei technischen Fragen weiterhilft. Mittlerweile gehört Enttec zu den führenden Herstellern im Bereich DMX- und Netzwerktechnik für Lichtsteuerung.
Das DMX Interface im Detail
Bevor es an den Praxistest geht, lohnt sich ein genauer Blick auf das Enttec DMX USB Pro. Wie ist das DMX-Interface aufgebaut, welche Anschlüsse bringt es mit und was steckt technisch unter der Haube? Hier geht es um die äußeren und inneren Werte, die zeigen, warum dieses Gerät mittlerweile in vielen Licht-Setups als Standard gilt.
Ein Blick auf das Äußere
Das Enttec DMX USB Pro Interface kommt in einem Plastikgehäuse daher, das im ersten Moment keinen sonderlich stabilen und robusten Eindruck macht. Mit seinen kompakten Maßen von 8 x 6 x 4 cm und dem geringen Gewicht von circa 65 g passt es aber problemlos in jede Tasche, was es besonders für mobile Setups interessant macht. An der Frontseite sitzen zwei 5-polige XLR-Anschlüsse für DMX-Signale: einer für den Eingang und einer für den Ausgang. Beide Anschlüsse sind Buchsen vom asiatischen Hersteller Chunsheng. Für die Verwendung von 3-poligen XLR-Kabeln und -Geräten wird ein Adapter benötigt. Auf der Rückseite befindet sich ein USB-2.0-B-Port, über den das DMX-Interface mit dem Computer oder Laptop verbunden wird.
Technische Details
Trotz seiner geringen Größe und wenigen Anschlussmöglichkeiten hat das DMX-Interface einiges zu bieten. Das Enttec DMX USB Pro Interface erreicht eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 850 Frames pro Sekunde und erlaubt eine flexible Refresh-Rate zwischen 1 und 40 fps. Damit können auch größere DMX-Setups problemlos gesteuert werden.
Ein weiterer Pluspunkt ist die galvanische Trennung mit einer Isolation von 1500 Volt. Das bedeutet, dass Spannungsspitzen im DMX-Netzwerk keine Gefahr für den angeschlossenen Computer darstellen. In Sachen Kompatibilität gibt es ebenfalls keine Einschränkungen: Windows, macOS und Linux werden unterstützt und das Gerät funktioniert sogar ohne das umständliche Installieren eines Treibers – Plug & Play wird hier großgeschrieben.
Neben dem klassischen DMX512-Standard unterstützt das Gerät auch RDM (Remote Device Management). Dieses Protokoll ermöglicht eine bidirektionale Kommunikation, sodass nicht nur Signale gesendet, sondern auch Informationen von den angeschlossenen Geräten zurück an die entsprechende Software übertragen werden können. Damit lassen sich beispielsweise DMX-Adressen ändern oder Statusmeldungen abrufen, ohne direkt am entsprechenden Scheinwerfer arbeiten zu müssen. Besonders bei größeren Lichtinstallationen vereinfacht das die Einrichtung und Wartung erheblich.
Das Enttec DMX USB Pro Interface in der Praxis
Nachdem das Enttec DMX USB Pro Interface hinsichtlich seiner technischen Daten und Verarbeitung betrachtet wurde, geht es nun an den praktischen Einsatz. Wie einfach lässt sich das DMX-Interface mit Software verbinden und wie stabil läuft die Übertragung im Live-Betrieb? Für den Test kommen zwei Programme zum Einsatz: Lightkey und QLC+. Beide sind gängige Lösungen zur Steuerung von DMX-Geräten und bieten unterschiedliche Funktionen.
Lightkey ist eine professionelle DMX-Software für macOS, die besonders durch ihre intuitive Bedienung und das moderne Design überzeugt. Sie richtet sich an Lichtdesigner, die mit einer grafischen Benutzeroberfläche arbeiten möchten. Szenen, Farbverläufe und Effekte lassen sich einfach per Drag & Drop erstellen und in Echtzeit anpassen. Über den Einsatz von Lightkey in Verbindung mit der Software Ableton Live haben wir bereits einen Workshop veröffentlicht, der hier zu finden ist.
QLC+ (Q Light Controller Plus) ist eine Open-Source-Software, die sowohl für macOS als auch für Windows und Linux verfügbar ist. Sie bietet eine umfangreiche Funktionspalette, mit der sich Licht-Shows programmieren und automatisieren lassen. Besonders für Nutzer, die tiefer in die Konfiguration einsteigen möchten, bietet QLC+ eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten, wirkt dafür jedoch auf den ersten Blick deutlich unübersichtlicher als Lightkey.
Einrichtung und Verbindung
Zunächst wird das Enttec DMX USB Pro Interface mit einem MacBook verbunden. Der Anschluss erfolgt über ein herkömmliches USB-Kabel, das direkt in den USB-B-Port des DMX-Interfaces gesteckt wird. Nach dem Einstecken wird das Gerät vom System sofort erkannt, sodass keine zusätzliche Treiberinstallation notwendig ist.
Die Verbindung mit Lightkey gestaltet sich unkompliziert. In den Einstellungen der Software wird das Enttec DMX USB Pro Interface sofort als Ausgabequelle angezeigt und kann ausgewählt werden. Nach wenigen Klicks stehen die DMX-Kanäle zur Verfügung und können direkt angesteuert werden. Die Software Lightkey bietet zudem eine visuelle Darstellung der DMX-Werte, was die Kontrolle deutlich erleichtert.
Auch in QLC+ funktioniert die Einrichtung schnell. Das DMX-Interface wird auch hier automatisch von der Software erkannt und kann in den Einstellungen als DMX-Quelle ausgewählt werden. Danach lassen sich einzelne Geräte oder ganze Szenen programmieren. Besonders praktisch ist, dass QLC+ detaillierte Einstellmöglichkeiten für Refresh-Raten und Timing-Parameter bietet.
Einsatz im Live-Betrieb
Um seine Leistungsfähigkeit zu testen, kommt das Enttec DMX USB Pro Interface in einem Jugendgottesdienst zum Einsatz. Dort steuert es verschiedene LED-Pars und -Bars auf 255 Kanälen. Während des Events werden statische Szenen mit ruhigen Farbverläufen eingesetzt, aber auch schnelle Farbwechsel ausprobiert.
Das DMX-Interface reagiert zuverlässig auf die Befehle der Software. Selbst bei schnellen Farbverläufen gibt es keine sichtbaren Verzögerungen oder Aussetzer. Die Übertragung läuft stabil, ohne dass es zu unerwarteten Verbindungsabbrüchen oder Verzögerungen kommt. Insgesamt zeigt sich das Enttec DMX USB Pro Interface als zuverlässiges Gerät für den Live- und Tour-Betrieb, nicht nur wegen seiner geringen Größe und seines niedrigen Gewichts. Sowohl mit der Software Lightkey als auch mit QLC+ lässt es sich problemlos nutzen, sodass der professionellen Lichtsteuerung mit diesem Gerät nichts im Weg steht.
Alternative DMX Interfaces
Um das Enttec DMX USB Pro Interface besser einordnen zu können, lohnt sich ein Blick auf vergleichbare Modelle. Konkret geht es im Folgenden um den Vergleich mit den Geräten Eurolite USB-DMX512 PRO Interface MK2, dem Botex NETcon 1-3 und dem Enttec Open DMX USB Interface. Jedes dieser Geräte hat seine eigenen Stärken und Unterschiede, die je nach Einsatzzweck eine Rolle spielen.
Eurolite USB-DMX512 PRO MK2
Das Eurolite USB-DMX512 PRO MK2 liegt mit 109,- Euro in einer ähnlichen Preisklasse und bietet ebenfalls eine zuverlässige DMX-Steuerung. Es verfügt über eine optische Trennung zum Schutz des Computers und bietet stabile Signalübertragungen. Allerdings ist es nicht RDM-fähig, was bedeutet, dass keine erweiterte Kommunikation mit angeschlossenen DMX-Geräten möglich ist. Der Anschluss an DMX-Geräte erfolgt bei diesem Modell über eine 3-polige XLR-Buchse; über einen DMX-Eingang verfügt dieses Interface nicht.


Botex NETcon 1-3
Der Botex NETcon 1-3 verfolgt ein anderes Konzept, da es sich um einen ArtNet-zu-DMX-Converter handelt. Während das Enttec DMX USB Pro über USB direkt mit dem Rechner verbunden wird, arbeitet das Botex-Gerät über ein Netzwerk. Das ermöglicht eine flexiblere Einbindung in größere Setups und vor allem längere Übertragungswege. Allerdings ist es für viele Anwendungen unnötig komplex, besonders wenn nur eine einfache USB-DMX-Lösung gesucht wird. Mit 149,- Euro ist es allerdings ähnlich teuer wie das Enttec DMX USB Pro Interface. Auch dieses Gerät besitzt einen DMX-Eingang und einen DMX-Ausgang, hier allerdings über eine 3-polige XLR-Buchse.


Enttec Open DMX USB Interface
Das Enttec Open DMX USB Interface ist die günstigere Alternative aus demselben Haus wie unser Testprodukt. Es bietet eine einfache DMX-Steuerung, verzichtet aber auf eine galvanische Trennung und RDM-Unterstützung. Dadurch ist es anfälliger für Signalstörungen und Spannungsspitzen. Während es für kleinere Lichtinstallationen ausreichend sein kann, ist es im professionellen Umfeld weniger zuverlässig. Der Aufbau dieses Gerätes ist simpel: Auf der einen Seite befindet sich eine USB-B-Buchse, auf der anderen ein 5-poliger XLR-Ausgang.
Im direkten Vergleich zeigt sich, dass das Enttec DMX USB Pro Interface eine gute Balance aus Funktionalität, Stabilität und Preis bietet. Es ist beispielsweise zuverlässiger als das Enttec Open DMX USB Interface, flexibler als das Eurolite USB-DMX512 PRO MK2 und einfacher in der Handhabung als der Botex NETcon 1-3. Wer ein professionelles und vielseitiges USB-DMX-Interface sucht, bekommt hier eine bewährte Lösung für Live-Anwendungen.


Irgendwas verstehe ich bei dem Produkt nicht…
Wieso hat ein „Pro-DMX-Inderface“ kein durabeles Housing?
Für „Professionell“ wird das „Pro“ sicher nicht stehen können, wenn die Schachtel nicht Roadtauglich ist.
Hat Enttec ein „Problem“ bei den Verkaufszahlen oder wollen sie die Konsumenten auch mit der Preisgestaltung einfach nur auf die „Probe“ stellen? 🤫🤥
@C. D. Rowell So ein Ding baut man ja irgendwo in ein Case ein…meins ist direkt im Computer, damit das flipsige Ding nicht draußen rumfliegt.