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Test: Epiphone Slash J-45 November Burst, Akustikgitarre

Bezahlbare Slash Signature Western

30. Januar 2022
Epiphone Slash J-45

Epiphone Slash J-45

Auch wenn man Saul Hudson, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Slash eher mit einer Les Paul um den Hals kennt, so hat der Mann mit dem Zylinder auf dem Kopf und der Whiskyflasche in Greifnähe natürlich ebenso seine Favoriten aus der akustischen Welt. Genau genommen hat es ihm die Gibson J-45 angetan und da lässt sich der US-Traditionshersteller nicht lumpen und rüstet das Serienmodell nach den Wünschen des Künstlers aus bzw. um. Dabei herausgekommen ist die Gibson Slash J-45, die mit ihrem Preis von deutlich über 3000,- Euro aber für viele Fans wohl unerschwinglich bleiben wird.

Die Gibson-Tochter Epiphone sorgt da wie immer durch fernöstliche Fertigung für eine preisgünstige Alternative und so ist auch die in Indonesien gefertigte Epiphone Slash J-45 November Burst mit einem Preis von deutlich unter 1000,- Euro spürbar günstiger geraten, als ihre Schwester aus US-Fertigung. Dennoch muss man auf Dinge wie etwa massive Hölzer, solide Mechaniken von Grover oder einen Tonabnehmer von L.R. Baggs nicht verzichten – die Features beider Modelle lesen sich in diesen Punkten fast identisch und das macht Hoffnung auf einen vollen und voluminösen Dreadnought-Sound auch dieser günstigeren Version. Hören und schauen wir uns das Ganze mal an!

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Epiphone Slash J-45 November Burst

Epiphone Slash J-45 November Burst – Facts & Features

Ausgeliefert wird die Epiphone Slash J-45 in einem robusten Formkoffer mit dem unverkennbaren „Slash Skully Logo“ auf der Oberseite. Neben dem tabakbraunen November-Burst-Finish unseres Testinstruments ist die Gitarre zudem in „Vermillion Burst“ mit einer rötlichen Färbung zum selben Preis erhältlich. Für den Boden und die Zargen des Korpus wurden massive Teile Mahagoni verwendet, das bietet ja immer eine gute Basis für einen voluminösen und warmen Grundklang. Dazu gesellt sich eine Decke aus Sitkafichte, die zusammen mit einem cremefarbenen Binding aufgeleimt wurde. Auch auf der Rückseite gibt es ein solches Binding und zugleich einen lohnenswerten Blick auf die schöne Struktur des verwendeten Mahagonis. Und noch etwas fällt angenehm auf, nämlich der bereits montierte Gurtpin am Halsfuß, mit dem man sich die Epiphone Slash J-45 November Burst ohne Weiteres direkt über die Schulter streifen kann.

Schlanker Halsfuß trifft auf ein Mörder Halsprofil

Während der Halsfuß sehr schmal ausgefallen ist, kann man das über das Halsprofil des eingeleimten Mahagonihalses nicht wirklich behaupten: Das „Slash Custom Rounded C“ Profil ist nicht unbedingt etwas für verwöhnte E-Gitarristen und verlangt schon etwas kräftigeres Zupacken. Dagegen erscheint der Radius des aus Indian Laurel bestehenden Griffbretts mit 16″ gerade zu modern. 22 sauber eingesetzte, sorgfältig abgerichtete und auf ihren Oberflächen blitzblank polierte Bünde warten dort auf ihren Einsatz, sie werden flankiert von Perlmutt-Dots an den bekannten Stellen. Die Hochglanzlackierung des Instruments umfasst auch die Halsrückseite, doch an dieser Stelle kann ich bereits Entwarnung geben: Nichts klebt oder hindert die Greifhand in sonstiger Weise beim Bespielen der kompletten Länge des Halses. Epiphone scheint hier ganz offensichtlich einen guten Mix zwischen dem Schutz des Holzes und praxistauglicher Anwendung gefunden zu haben.

 

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Epiphone Slash J-45 November Burst Halsfuß

Schlanker Halsfuß trifft auf ein kräftiges Halsprofil

Die Kopfplatte und das doppelte Slash Skully Logo

Ganz traditionell geht es bei der Kopfplatte zu. Die trägt neben der unverkennbaren Form der Gibson-Instrumente auch die sechs Mechaniken, die der US-Hersteller Grover beisteuert. Ihre Qualität kann man als gut bezeichnen, ein wenig Spiel besitzen sie zwar auf ihren Achsen, wenn die Fuhre dann aber erst mal gestimmt ist, dann halten sie das Tuning der sechs Drähte doch zuverlässig. Und wem bis jetzt noch nicht klar war, wer als Namensgeber hinter dieser Gitarre steckt, der sieht auf der Abdeckung des Truss Rod das „Slash Skully Logo“ als eindeutiges Indiz für den Mann mit dem Zylinder. Doch nicht nur an dieser Stelle – auch auf der Rückseite der Kopfplatte im 60s-Kalamazoo-Style erscheint die Trademark des Künstlers in goldener Farbe unter der Klarlackschicht verewigt.

Epiphone Slash J-45 November Burst Kopfplatte Headstock

Slash Skully Logo auf der Rückseite der Kopfplatte

L.R. Baggs Element VTC Pickup-System

Man sieht es kaum und kann es nur erahnen, aber die Epiphone Slash J-45 November Burst besitzt ein aktives Pickup-System vom Spezialisten L.R. Baggs, dessen rundlich geformter Preamp am Rand des Schalllochs befestigt wurde und somit nahezu unsichtbar ist. Neben einem Volume-Regler besitzt der Element VTC Preamp noch ein Tone-Poti mit Mittenrasterung, die zum Betrieb nötige Energie liefert ein 9-Volt-Block, der in einer kleinen Tasche im Innern des Korpus am Halsfuß mit Klettband angebracht ist. Zugegeben keine besonders praktische Stelle, um eine Batterie anzubringen, denn bei einem Wechsel müssen wohl oder übel die Saiten runter bzw. so entspannt werden, dass man mit der Hand nach dem Täschchen greifen kann. Andererseits wurde so auf eine hässliche Öffnung irgendwo im Zargen verzichtet und wenn man das Kabel nach dem Benutzen aus dem kombinierten Stecker/Gurtknopf wieder abnimmt, sollte eine Batterieladung schon eine ganze Weile ausreichen.

L.R. Baggs Element VTC Pickup-System

L.R. Baggs Element VTC Pickup-System – der gut versteckte Preamp im Schallloch

Epiphone Slash J-45 November Burst – Praxis-Check

Zunächst einmal fällt die Epiphone Slash J-45 November Burst mit einer für die Dreadnought-Bauform typisch hohen Lautstärke auf, die weit über dem liegt, was wir im Allgemeinen als Zimmerlautstärke bezeichnen. Ihr Klang lässt sich mit warm und voluminös gut beschreiben, hinzu kommen ein farbiges Mittenspektrum und kräftige Höhen, was eine gute Durchsetzungsfähigkeit verspricht. Ebenso kann das Sustain mehr als befriedigen, die Akkorde stehen gut im Futter und auch bei einzeln angepickten Saiten erhalten die Töne ausreichend Support. Die Saitenlage unseres Testinstruments hätte gerne etwas flacher ausfallen dürfen, die gute Verarbeitung des Halses und der Bünde bieten in jedem Fall dazu noch ein paar Reserven bzw. „Luft nach unten“. Zusammen mit dem doch recht ausgeprägten Halsprofil ist die Bespielbarkeit daher eher mittelmäßig, insbesondere Spieler von E-Gitarren mit ihren typisch flachen Halsprofilen sollten sich eine Zeit der Umgewöhnung gönnen. Oder eben die Saitenlage optimieren und sich an das kräftige Slash-Halsprofil gewöhnen.

Der L.R. Baggs Preamp

So gut die Epiphone Slash J-45 November Burst pur klingt, so verblüffend gut klingt sie auch nach Abnahme durch den Pickup. Das akustische Klangbild wird nahezu unverändert vom eingebauten L.R. Baggs Element VTC Active System übertragen und kann mit dem beherzt agierenden Tone-Regler dem persönlichen Geschmack bzw. den Gegebenheiten angepasst werden. Beide Regler sind gut zu erreichen und arbeiten präzise und vollkommen linear auf ihrem gesamten Regelweg, darüber hinaus arbeitet der Class-A-Preamp in der Endpinbuchse vollkommen frei von Nebengeräuschen. Das System bietet zwar keine Annehmlichkeiten wie etwa einen Phasenumkehrschalter, eine Batterieanzeige oder gar ein Stimmgerät mit beleuchtetem Display, dafür aber einen hochwertigen und natürlichen Klang mit einer angenehmen Kompression und einem hohen Dynamikumfang zugleich.

L.R. Baggs Element Active System

Gibt’s auch einzeln zum Nachrüsten zu kaufen: Das hervorragend klingende L.R. Baggs Element VTC Active System

Epiphone Slash J-45 November Burst – Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich die Epiphone Slash J-45 November Burst direkt aus der Klinkenbuchse am bzw. im Gurtpin in mein UAD Apollo Twin Interface eingeklinkt. Aufgenommen wurden die Tracks ohne weitere Effekte in Logic Audio, lediglich auf der Summe fand ein sanft eingestellter Limiter zur Pegelbegrenzung seine Anwendung.

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Fazit

Abgesehen von der etwas hohen Saitenlage liefert die Epiphone Slash J-45 November Burst einen überraschend überzeugenden Auftritt ab. Die Verarbeitung ist hervorragend, ihr Klang laut, warm und farbig und mit dem L.R. Baggs Element VTC Active System befindet sich ein Pickup-System an Bord, um ihren tollen Klang möglichst natürlich an einen Verstärker zu leiten. Insofern steht ihr die Bewertung „sehr gut“ ganz ausgezeichnet!

Plus

  • gute Verarbeitung
  • warmer und farbiger Klang
  • sehr guter Preamp
  • robuster Formkoffer im Lieferumfang

Minus

  • zeitaufwendiger Batteriewechsel
  • Halsprofil Geschmackssache

Preis

  • 899,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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