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Test: ERICA Synths Black System, Eurorack-Synthesizer

Liebesgrüße aus Lettland

23. Dezember 2017

 Das ERICA Synths Black System

So ist das nun mal. Da ist man Liebhaber großer Modularsysteme – egal ob Moog oder Artverwandte – und siehe da, man wird gefragt, ob man nicht Lust hätte, ein niedliches, kleines System im Eurorack-Format zu testen. Ich und Eurorack? Ja, das System ist von ERICA SYNTHS aus Lettland, heißt Black System und ist eine ziemlich heiße Kiste. Ich gebe zu, es gibt einen gemeinsamen Nenner. Die großen Modularsysteme werden durchweg in Schwarz gehalten. Ganz in Moogscher Tradition. Das ERICA Synths Black System ist das ebenfalls. Das beruhigt meine Nerven. Schick sieht es aus und kompakt ist es auch. Weshalb soll ich mich nicht auch mal an einem kleinen Schwarzen erfreuen?

Das ERICA Synths Black System

Ein wenig Background

ERICA Synths wurde am 01. Oktober 2013 von einem Mann namens Girts in Riga/Lettland gegründet. Außer dass er neben Synthesizern auch Motorräder mag und seine Kollegen und Mitstreiter anhält, selbst einen Führerschein für ein Bike zu machen, ist nicht viel über ihn bekannt.

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Girts war früher CEO einer der größten Werbeagenturen in Lettland und hat 5 Jahre lang DIY-Kits für Synthesizer gebaut. Er war darin so gut, dass sein MFOS-Sequencer sogar den Weg in Ray Wilsons Synthesizer-Bibel „Make: Analog Synthesizers“ fand. Der bereits im Jahr 2016 verstorbene Wilson war Initiator seines eigenen MFOS DIY-Projekts; wobei MFOS tatsächlich für Music From Outer Space steht. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei folgender Link empfohlen: (http://www.synthtopia.com/content/tag/ray-wilson/). Erfreulicherweise wird das MFOS Projekt von Enthusiasten weiter fortgeführt. Näheres dazu unter folgendem Link (http://musicfromouterspace.com/).

2014 bezog Girts mit seinen ERICA Synths ein kleines Büro mit Werkstatt. In den darauffolgenden Jahren wuchs das Team ständig und wurde z.B. durch Ingenieure erweitert. Mittlerweile umfasst das Team 7 Personen. Im Zuge der Erweiterung wurden nun nicht nur DIY-Bausätze, sondern auch fertige Module angeboten. Dies geschah ab der zweiten Hälfte des Jahres 2014. „Angelockt“ wird der geneigte Kunde mit der Aussage, dass in den DIY-Modulen auch seltene elektronische Bauteile alter Soviet Synthesizer sowie vom Militär verwendet werden. Das macht neugierig.

So hat sich ERICA Synths bei der Entwicklung seiner Module ein paar klare Zielsetzungen auf die Fahne geschrieben:

  • weg mit Laptops von der Bühne!
  • Layout und Funktionalität müssen live-tauglich sein
  • die Designs sollen einzigartig und in gewisser Hinsicht einmalig sein

Dank einer geschickten Fördermittelstrategie (Wirtschaftsentwicklung in Lettland sowie EU Fördermittel) ist ERICA Synths auf so bekannten Events wie der Chicagoer Knobcon, der Frankfurter Musikmesse oder dem Turiner Synth-Meeting präsent. Vermutlich dürfen wir Girts und sein Team auch auf der nächsten Superbooth wieder begrüßen.

Ein Blick auf das System

Um die Wartezeit ein wenig zu verkürzen, darf ich nun das ERICA Synths Black System vorstellen.

ERICA Synths hat mittlerweile mehrere Modul- und Produktreihen am Start. Da ist zum einen die Black Serie, die wir hier heute vorstellen wollen. Dann gibt es noch die Fusion Serie, die Module enthält, die auf Röhrentechnik basieren. Die Pico Serie besteht ausschließlich aus extrem schmalen, ½ HP breiten Modulen, die minimale Funktionen beinhalten. Dann gibt es noch Eurorack DIY- und Basic-Module für allgemeine Signalsteuerungen.

Das ERICA Synths Black System (eigentlich als Black Polivoks System angekündigt) beinhaltet 9 von Insgesamt 29 erhältlichen Modulen aus der Black Serie. Diese Module sind in einem Standard 84 HP Skiff Case untergebracht. Die Stromversorgung erfolgt über ein handelsübliches Steckernetzteil. Die Seitenwangen des Gehäuses sind aus Kieferholz gefertigt; was dem ganzen Gerät einen leichten IKEA-Charme verleiht. Ich gehe aber davon aus, dass auch elegantere Ausführungen bestellt werden können. Alle Module sind diskret und analog aufgebaut.

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Der BLACK VCO

Der BLack VCO

Beginnen wir bei den VCOs des ERICA Synths Black System. Im System finden wir zwei identische Oszillatoren. Jeder VCO kann parallel Sinus, Dreieck, Sägezahn und Rechteck ausgeben. Die Pulsbreite kann manuell über einen Regler oder per Steuerspannung (PWM) moduliert werden. Zu den Oszillatorausgängen gesellt sich auch noch ein Sub-Oszillator (-1 Oktave) -Ausgang, an dem ein Rechtecksignal anliegt. Der Frequenzumfang eines Oszillators liegt bei 8 Oktaven. 5 Oktaven können mittels eines Schalters (Octave-Switch) eingestellt werden. Das Finetuning erfolgt durch einen „Big Knob“, der nachvollziehbarerweise mit Tune bezeichnet ist. Über den Sync-Eingang können mehrere VCOs synchronisiert werden. Über den FM-Eingang kann ein VCO in der Frequenz moduliert werden. Über einen separaten FM-Level-Regler wird die Modulation in ihrer Stärke manuell geregelt. Abschließend gibt es noch einen 1V/Oct-Eingang, an den alles angeschlossen werden kann, das entsprechende Steuerspannungen ausgibt. Nicht Bestandteil dieses Systems, aber dennoch erwähnenswert ist ein separat erhältlicher VCO-Expander, der die Möglichkeiten des VCOs abermals erweitert (z.B. die Mischbarkeit der Schwingungsformen u.a.). Vorbild für die Architektur der Oszillatoren (wie auch der anderen Module) sind laut ERICA die russischen Polivoks Synthesizer.

Insgesamt klingt schon ein Oszillator ohne Klangbearbeitung sehr stark und druckvoll. Er kann sowohl als Klangerzeuger als auch als Modulator verwendet werden. Er ist sehr stimmstabil und in allen Oktavlagen perfekt durchgestimmt. Das Einzige, was mich etwas gestört hat, ist ein leichter „Sprung“ in der Tonhöhe, wenn man die Oktave manuell durchschaltet. In einem der Klangbeispiele kann man das hören. Der Effekt verschwindet aber, wenn man entsprechend schnell schaltet.

Der BLACK POLIVOKS VCF

Der Polivoks VCF

Kernstück des ERICA Synths Black System ist natürlich das Polivoks VCF. Die Architektur basiert auf dem Filter des Formanta Radio Factory Polivoks. So werden auch in diesem Modul die russischen K140UD12 ICs verbaut. Nähere Infos über diesen interessanten Synthesizer gibt es hier: http://www.vintagesynth.com/misc/polivoks.php

Das Filter arbeitet sowohl als 12 dB/Okt Tiefpass wie auch als 6 dB/Okt Bandpass. Die Modi können durch einen kleinen Kippschalter geändert werden. Der „Big Knob“ regelt natürlich die Cutoff Frequenz. Die Resonanz kann bis zur Selbstoszillation des Filters geregelt werden. Der Filter hat einen Signaleingang und zwei Eingänge für Steuerspannungen sowie einen Signalausgang. Alle Eingänge können über separate Level-Regler gesteuert werden. Der Klang des Filters ist so, wie man es erwartet: prägnant und bissig. Modulationen bis in den Audiobereich führen zu Ergebnissen, die an Ringmodulationen erinnern. Es kommt halt darauf an, womit man das Polivoks VCF füttert. Klassische Filtermodulationen bekommt man natürlich auch hin, aber dafür ist es eigentlich zu schade. Ebenfalls nicht zum System gehörend, aber dennoch im Programm, gibt es für das Black System noch weitere Filtermodule, u.a. ein Black Dual VCF mit zusätzlichem Bandpass und erweiterten Kontrollmöglichkeiten und ein Multimode VCF.

Der Black EG

Der Black EG

Das ERICA Synths Black System verfügt über zwei Hüllkurvengeneratoren. Die Hüllkurve ist ganz klassisch als ADSR ausgelegt. Erfreulich ist, wie langsam die Hüllkurve im Long-Mode eingestellt werden kann. Die maximale Attack liegt bei 6,5 Sekunden, Decay kann bis zu 30 Sekunden laufen und die Release-Zeit liegt bei 35 Sekunden. Damit können sehr langsame Modulationen realisiert werden. Im Gegensatz dazu geht es im Short-Mode natürlich knackiger zur Sache. Selbst bei 0 ms Attack-Zeit konnte ich kein Knacken vernehmen. Der Black EG verfügt über einen Gate-Eingang und zwei Ausgänge, wobei ein Ausgang das Signal invertiert ausgibt. Dann gibt es noch einen weiteren Ausgang, der mit Gate-Delay bezeichnet wird. Hier wird das anliegende Gate-Signal verzögert ausgegeben. Die Verzögerungszeit entspricht der eingestellten Attack-Zeit. Dieses Feature wird interessant, wenn man mehrere EGs hintereinanderschaltet und verzögert auslöst. Abschließend möchte ich auf ein kleines, aber feines Feature hinweisen: den Loop-Mode. Ist er eingeschaltet (Alternative ist der Single-Mode), startet die Hüllkurve immer wieder erneut, sobald am Gate-Eingang ein Signal anliegt. Ideen über Ideen …

Der Black VCA

Der Black VCA

VCAs sieht man ja in einer Signalkette immer als notwendiges Beiwerk an, nicht aber als ein Modul, das einem wirklich Schauer der Freude vermittelt. Nicht so beim ERICA Synths Black System VCA. Dieses kleine Modul hat es wirklich in sich. Es verfügt über je einen Signal Ein- und Ausgang und zwei Eingänge für Steuerspannungen, deren Level separat mit zwei Reglern manuell eingestellt werden können. Über den In-Level-Regler kann das Eingangssignal ebenfalls in seiner Stärke geregelt werden. Interessant ist der Response-Regler, mit dem man das Ansprechverhalten des VCAs stufenlos von linear auf logarithmisch einstellen kann. Je logarithmischer der VCA, desto „punchiger“ wird das Ausgangssignal…möchte man sagen. Dieses Verhalten des VCAs, also die Response, kann über das Signal am CV2-Eingang kontrolliert werden. Wir wissen: Ein VCA ist kein Verstärker im eigentlichen Sinne, sondern ein Abschwächer, weshalb das A in VCA korrekterweise für Abschwächer, also Attenuator steht. Der maximale Verstärkungsfaktor liegt beim VCA also bei 1 oder darunter. Für die manuelle Abschwächung des Signals hat ERICA dem VCA einen weiteren „Big Knob“ spendiert und diesen mit BIAS bezeichnet. Das Level des Ausgangssignals kann über eine aus 5 LEDs bestehenden Aussteuerungsanzeige kontrollieren. Dreht man nun BIAS auf, wandert das Signal schnell in den gelb-roten Aussteuerungsbereich und man kann deutlich Verzerrungen des Ausgangssignals vernehmen. Was natürlich erwünscht ist.

Der Black Modulator

Der Black Modulator

Eigentlich kann man schon die VCOs sehr gut als Modulationsquellen verwenden. Wem das zu verschwenderisch erscheint, der darf gerne auf den Black Modulator zurückgreifen. Zum einen handelt es sich bei dem Modul um einen klassischen und vielseitigen LFO mit parallel verfügbaren Ausgängen für Sinus, Dreieck, Rechteck und Zufallsgenerator (S&H). Des Weiteren gibt es Ausgänge für weißes und rosa Rauschen (White & Pink Noise) sowie einen Crushed Noise Ausgang. An diesem liegt quasi ein zerhacktes Rauschen an, das über den Noise Crush Regler von 1 Bit herunter zu wenigen Ticks in der Sekunde geregelt werden kann. Die Geschwindigkeit des LFOs bzw. der Sample&Hold Clock kann mit „Big Knob“-Rate geregelt werden. Ein Schalter erlaubt die Regelung im LFO- oder im Audiobereich. Interessant ist die Eingangsbuchse CV-In und der dazugehörige Level-Regler. Dieser Eingang ist dem Sample&Hold zugeordnet. Natürlich können dort Steuerspannungen, aber auch Audiosignale angelegt werden. Diese können dann z.B. durch den Noise Crusher zerhackt werden. Über eine Clock-In-Buchse kann der Sample&Hold auch von außen getriggert werden. Somit könnte man den LFO dann mit anderen Aufgaben betreuen. Neben dem Modulator gibt es noch ein reines LFO-Modul sowie eine Kombination aus LFO und EGs. Mit diesem Modul kann man eigene Modulationsformen gestalten.

Der Black Mixer

Der Black Mixer

Wo mischt man Signale? Natürlich im Mixer. Der ERICA Synths Black System Mixer ist ein kleines Modul mit drei unabhängigen Kanälen, die separat über einen Schalter stummgeschaltet werden. Es gibt keinen Summenausgang. Anliegende Audiosignale (keine Steuerspannungen!) werden separat geregelt und ausgegeben.

Das Black MIDI – CV Modul

Das Black MIDI-CV Modul

Fehlt noch was? Im Prinzip nicht. Es sei denn, wir wollen ein externes Masterkeyboard oder einen anderen MIDI-Signalgeber an das System anschließen. In diesem Fall benötigen wir das MIDI-CV Modul. Zunächst gibt es in diesem Modul eine MIDI-Buchse. Anliegende Signale werden durch eine kleine rote LED angezeigt. Nun kann man mittels eines Schalters entscheiden, ob das Modul im 1-Voice oder 2-Voice Mode laufen soll. Für den Fall des Betriebs im 2-Voice-Mode stehen 2 separate CV- und Gate-Ausgänge zur Verfügung. Die Zuweisung der Ausgänge auf unterschiedliche MIDI-Kanälen ist etwas tricky, aber durchaus nachvollziehbar. Neben der MIDI-Buchse gibt es einen kleinen schwarzen Knopf, den Programm-Button. Er ist nicht näher bezeichnet. Man muss wissen, wofür er da ist. Drückt man ihn 4 Sekunden lang, beginnt die MIDI-LED langsam zu blinken.

Jetzt kann ich die MIDI-Kanäle mit dem angeschlossenen Keyboard durch Druck auf die Tasten der untersten Oktave einstellen. Also unterstes C gedrückt und damit MIDI-Kanal 1 gesetzt usw. Im 2-Voice Modus drücke ich 2 Tasten, z.B. C und C#. Ein erneutes Drücken des Programm-Buttons versetzt das Modul in die MOD-Output-Konfiguration. Die MIDI-LED blinkt jetzt schneller. Nun kann ich dem MOD-CV-Ausgang einen Controller zuweisen. Beispielsweise kann ich das Modulationsrad am Keyboard drehen. Das Modul lernt nun, welches Signal es als Steuerspannungen ausgeben soll. Auch andere Modulationsquellen können so registriert werden. Drückt man nun erneut den Programm-Button, ist die Programmierung des Moduls abgeschlossen. Im 1-Voice Mode liegt an beiden CV-Ausgängen dasselbe Signal an (das gilt auch für die Gate-Ausgänge) und das Modul wird nur über einen MIDI-Kanal gesteuert. Dem „Big Knob“ wurde die Glide-Funktion für beide CV-Ausgänge zugewiesen. Portamenti können hiermit stufenlos geregelt werden. Wie man sieht, hat es dieses kleine Modul durchaus in sich. Eine Einbindung des Black Systems in ein Sequencer-Setup ist problemlos möglich.

Abschließend eine Bemerkung zu den Klangbeispielen. Ich habe das ERICA Synths Black System in allen Beispielen immer mit der gleichen Sequenz „gefüttert“. Einfach deshalb, weil nicht das Sequencing, sondern der Klang des Instruments im Vordergrund stehen soll.

Und einen Hinweis möchte ich noch gerne geben. Wer mehr über ERICA Synths erfahren möchte, dem sei der eigene YouTube Kanal wärmstens empfohlen.

Hier eine Kostprobe:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

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Fazit

ERICA SYNTHS Black System hat das Rad nicht neu erfunden, aber wer eine druckvolle und zuverlässige Analogwaffe sucht, wird hier sicherlich bestens bedient. Der Klang des Testsystems ist druckvoll und macht durchaus eine Tür zu aggressiveren und „noisigeren“ Klanggefilden auf. Dieser Synthesizer kann alles, was ein guter Analogsynthesizer können sollte und mit 55 Patch-Punkten sicherlich noch ein wenig mehr. Schaut man sich die weiteren Module im Sortiment an, möchte ich unterstellen, dass mit einem erweiterten System noch viel mehr experimentelle Klangwelten entdeckt werden können. Diese Entdeckungsreise lohnt sich bei der gebotenen Qualität auf jeden Fall und ich hoffe, dass wir hier auch einmal ein größeres System testen dürfen. Die postulierten Ansprüche an die eigene Firmenphilosophie lasse ich mal so dahingestellt (bis auf die „weg vom Laptop“ Aussage vielleicht). Wichtiger ist, dass das ERICA Synths Black System einen gelungenen Einstieg in die modulare Eurorack-Welt bietet und Lust auf mehr macht. Mein Tipp: unbedingt ausprobieren!

Mit bestem Dank an Ingmar Koch für sein Engagement und seine Geduld.

Plus

  • sehr gute Verarbeitungsqualität
  • große Modulpalette
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis

  • 1.666,- Euro bei Schneiders Laden
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich erinnere mich sehr leidlich an das Erica Synths Fusion Drone System, das mich doch sehr schockte! Inzwischen muss ich die Existenz von sogenannten Musikanten akzeptieren die nicht am musizieren interessiert sind, sondern eher an sich sehr stark an technischen Apparaturen erfreuen die einfach nur hässliche Störgeräusche erzeugen. Jeder hat natürlich seine Existenz Berechtigung. Dieses Ding hier sieht gefährlich aus und mit den elektronischen Bauteilen die man wahrscheinlich mit Bestechungsgeldern aus dem russischen Militär entwenden könnte, so dass der technikverliebte ausschließlich männliche Avatar nun endlich seine Mission starten kann. Ich habe nun bei diesem Gerät etwas mehr Hoffnung gehabt auch sowas wie Töne denen man sogar
    so etwas wie eine Tonhöhe zuordnen könnte mit dem man tatsächlich eine Tonleiter konstruieren könnte, natürlich nur wenn man das unbedingt will! Also Fazit, ja es ist möglich oder sagen wir mal, es ist nicht unmöglich das einem so etwas aus versehen passieren könnte. Im Notfall kann man natürlich mit nur wenigen Umdrehungen an den Reglern schnell zurück ins Rausch und pfeiff schwubbel Universum katapultiert werden.

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      AMAZONA Archiv

      Es gibt auch wirklich Konzerte dieser Art welche diese zugegebenermaßen schwere Musik an seine Fans zum Besten gibt. Sie heben dann gemeinsam in einer Art UFO ab und rasen in Lichtgeschwindigkeit durch Galaxien und manchmal auch einfach durch die Leitungen und Schaltkreise alter russischer Militär Funkgeräte oder vielleicht auch hochwertigsten Atomkraftwerks Zünd Elektronik Vorrichtungen. Im Gedanken natürlich nur! Tatsächlich ist es so, dass ich mich selbst schon dabei erwischt habe, meine elektronischen Synthesizer zur extremen inharmonizität zu zwingen bis die Lautsprecher rauchten und dabei sogar Spass hatte. Dannach war all mein Ärger den ich am damaligen Tag am Arbeitsplatz hatte wie ausgelöscht. Es kann also auch gutes bewirken. Ich hatte nur Angst dass meine Frau mich dabei erwischt, aber alles nochmal gut gegangen.

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        AMAZONA Archiv

        Bitte nicht falsch verstehen, ich wollte mich nicht lustig machen über Modular System Liebhaber, ich habe ja selbst eines, aber es ist schon seltsam was man damit alles anstellen kann.

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        Dirk Matten RED

        Die Zusammenstellung und innere Zusammensetzung des Klangmaterials geht also bereits einen Schritt weiter, als bei den bis dahin bekannten Beispielen; die Unterwerfung des Materials unter die ordnende Vorstellung des Komponisten und die Anpassung eines gegebenen Materials an die neuen Forderungen musikalischer Form könnten das Unheil abwehren, daß umgekehrt der Komponist von den Bedingungen des Materials beherrscht würde und aus den Widersprüchen von Material und Kompositionsmethode der ersten Jahrhunderthälfte nicht mehr herausfände.

        Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter, unbedingt neuer Klänge – derart modische Chocs verbrauchen sich sehr schnell-, sondern darum, daß die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, daß die Schallereignisse in einer Komposition integraler Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen: Textur des Materials und Struktur des Werkes sollen eins werden; mikrotonale und makrotonale Form müssen gemäß der Formidee für jedes Werk wieder neu in Übereinstimmung gebracht werden.
        Dabei sind die bisherigen Vorstellungen von musikalisch >tauglichen< Schallvorgängen zu revidieren: Jeder überhaupt nur vorstellbare Schall kann, wenn er aus der komponierten Struktur eines Werkes notwendig hervorgeht, musikalisch verwendet werden. Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten. Karlheinz Stockhausen - Arbeitsbericht 1952/53: Orientierung, Seite 35 unten

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          AMAZONA Archiv

          @Dirk Matten Ohhhhje das musste ich jetzt mehrmals lesen bis ich das verstanden habe. Aber ja klar logisch du hast recht Karlheinz.
          Mit Modular Systemen ist es möglich so flexibel zu sein dass man damit echt die kreativsten Klänge erzeugen kann und wenn man eine Vorstellung hat wo das reinpassen könnte, dann wird solange gedreht bis der Sound perfekt ins Projekt passt.

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            mort76

            „Mit Modular Systemen ist es möglich so flexibel zu sein dass man damit echt die kreativsten Klänge erzeugen kann.“

            Mich erinnert das ans Fernsehn: man KÖNNTE die tollsten Filme drehen, aber dann gibt`s wieder nur Krimis.
            Die Existenz guter Filme würde ich auch nicht abstreiten, aber beim durchzappen findet man dann doch wieder nur Murks.

            • Profilbild
              Dirk Matten RED

              @mort76 Was sind „kreative Klänge“? Ich dachte, ausschließlich Menschen könnten kreativ sein.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Dirk Matten Gibt es da eine akademische Grenze?

                [Admin]: Nachsatz gestrichen.

                • Profilbild
                  Dirk Matten RED

                  Das Wort Kreativität bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch oder gestalterisch tätig zu sein.
                  Quelle: Wikipedia

                  Klänge können daher nicht kreativ sein, wohl aber das Ergebnis von Kreativität eines Menschen.

                  • Profilbild
                    AMAZONA Archiv

                    @Dirk Matten Wieder eine Fähigkeit die dem Menschen zugeschrieben wird. Steht sogar im Wiki und kommt wahrscheinlich von einem französischen Denkakrobaten, der zwischen zwei Kriegen zu viel Zeit hatte. Schon mal darüber nachgedacht das wir nur ein Medium darstellen? Manchmal denke ich, das wir unsere neuronalen Impulse stark überbewerten, daher der gestrichene Begriff im Kommentar zuvor. Der Kosmos und die Natur haben uns ja auch erschaffen, also wo ist hier das menschliche? Der liebe Gott war es jedenfalls nicht? :) Klar sind wir Konstrukteure, sind „kreativ“ und bauen Raketen, aber oft verwalten wir nur unseren geistigen Müll der zu 99% nichts sinnstiftendes preisgibt. Wie auch dieser Kommentar. Frohe Weihnachten!

    • Profilbild
      Dirk Matten RED

      @BÄM Ich gestehe jedem zu, Spaß an Technik zu haben, anderenfalls wäre unter Betrachtung der Menge an modularen Systemen auf dem Markt und den Verkäufen unter Berücksichtigung des bescheidenen Ausmaßes an interessanter/vorzeigbarer Musik nicht der wirtschaftliche Erfolg zu erklären. Bin übrtigens Nichtraucher und lehne Rauschgift ab.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Erica Synth ist ein richtig guter Hersteller und punktuell würde ich wieder (habe drei Picos’s) einige Module von denen kaufen. Vielleicht den Varishape VCO oder VCA aus der Black Series. Einen Daumen hoch für die Krachmacher von mir.

  3. Profilbild
    THEXCEE

    Manfred Mann´s phantastische Moog Soli. Ob er im Mini Moog Instrument oder eher dessen Technik gesehen hat. Beschränkung – das waren die Herausforderungen damals. Modularsysteme noch viel zu teuer für die breite Masse.
    Heutzutage scheint die Syn-Gesellschaft auf ihrer heiligen Suche nach dem Mehr. Spiegeln Modularsysteme einen Aufbruch – sind 40 Planwagen westwärts – nicht alles gefällt, dennoch ist es extrem spannend.
    …ich programmiere-spiele gerade den WSA1. Dessen Haptik und Technik fassen sich sehr gut an. Das Potential dieser Maschine scheint unendlich. Stets verharrt man lange auf einem Klang und spielt und spielt und spielt…Muse.
    Muse wird es sein – die Freude , ob am Steckfeld oder an Klaviatur.
    Laßt also weiterhin viele Techniker diese verrückten kleine Universen bauen, uns damit zu beeindrucken und unser gesamtes Gehirn zu durchfluten – es ist ganz wild darauf.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @THEXCEE Musik machen ist einfach was tolles, egal was dabei heraus kommt und mit welchem Instrument. Musik ist freie Kunst, und damit meine ich völlig frei. Jeder kann sich selbst verwirklichen oder Rücksicht auf andere. Will man jedoch seine Audienz erquicken, dann gibt es schon wieder Regeln. Was willst du? Erkenne dich selbst. Das höchste Gut des Menschen ist doch die Selbstverwirklichung. Die Existenz von ERICA Doepfer Roland Moog und wie sie alle heißen beweist es. Wir leben in einer Zeit in der der Zugang zur Welt der Selbstverwirklichung so einfach ist wie nie zuvor!

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        AMAZONA Archiv

        Die modulare Revolution hat gerade erst begonnen. Sie wird eines alles an Musik aufsaugen und in den ewigen Schwingungskosmos überführen. :)

      • Profilbild
        Coin AHU

        Kleine Korrektur. „Jeder der es sich leisten kann,
        kann sich mit Musikproduktion verwirklichen“
        Ich kann es leider nicht.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Coin Billiger als heute geht es ja kaum noch, und wenn nächstes Jahr Behringer uns mit analogen Volkskisten zuwirft für ein Taschengeld, dann muss man keine reichen sehr Eltern mehr haben so wie das in den 70zigern war.

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