Einzigartiger Reverb-Effekt, der seinesgleichen sucht
Erica Synths hat mit dem Nightverb ein umfangreiches Reverb-Pedal herausgebracht. Nachdem sie bereits mit dem Zen Delay bewiesen haben, dass sie sehr gute Effektgeräte herstellen können, bin ich auf das Nightverb sehr gespannt. Das Zen Delay entstand in Zusammenarbeit mit Ninja Tunes und auch beim Nightverb ist ein weiterer Hersteller in Form von 112dB an der Entwicklung beteiligt gewesen. Und im Grunde handelt es sich bei dem Erica Synths Nightverb nicht um ein Pedal, sondern ein Desktop-Gerät und das hat seinen Grund.
Inhaltsverzeichnis
Gehäuse, Potis und Schalter des Erica Synths Nightverb
Das Erica Synths Nightverb ist sicherlich kein kleines Effektgerät. In einem abgeschrägten Metallgehäuse mit matt schwarzer Lackierung und den Maßen 23 x 14,5 x 7 cm (B x L x H) und einem Gewicht von 833 g macht es einen sehr soliden Eindruck. Das verschraubte Gehäuse gehört wohl in die Kategorie unkaputtbar. Die geschmackvolle Gestaltung der silbernen, gut lesbaren Beschriftung und einer Grafik in Form einer großen goldenen Motte haben eine edle Anmutung im Erica Synths-Stil.
Alle 14 Potis bestehen aus Metall, sind gut verschraubt und haben einen geriffelten schwarzen Potiknopf mit einer weißen Markierung. Der Data-Encoder ist gerastert und verfügt über eine Button-Funktion. Alle Potis haben eine Beschriftung mit Prozent- oder dB-Werten, was den Einstieg erleichtert.
Geregelt werden können die Parameter Gain, Pre-Delay, Spin, Shape, Low- und Hi Damp, Early/ Late, Wet/Dry, Bass und Treble, Stereo und Volume, Feedback und Size. Das große Size-Poti in der Mitte übernimmt zusammen mit den vier umliegenden, etwas kleineren Potis die zentrale Rolle im Hinblick auf die Formung des Sounds. Die äußeren Potiknöpfe sind noch etwas kleiner. Durch diesen Aufbau wirkt das Gerät übersichtlich, obwohl es wirklich viele Regelmöglichkeiten gibt. Um das Size-Poti sind zudem LEDs in das Gehäuse eingelassen, die ein visuelles Feedback über das Signal geben.
Drei Taster ergänzen das Effektgerät und dienen der Schaltung von Bypass, Freeze-Funktion und einer Back-Funktion für die Navigation.
Ein kleines Display zeigt mit gelben Lettern auf schwarzem Hintergrund den Namen der verfügbaren Presets und die Nummerierung an. Über den kleinen Back-Taster gelangt man in das Menü. Mit ihm, dem Data-Encoder und dem Data-Taster navigiert man auch durch das Menü. Das funktioniert intuitiv und ist trotz der zahlreichen Potis für dieses umfangreiche Desktop-Gerät notwendig.
Im Menü können die Patches erstellt, benannt und gespeichert werden. Man kann etwas klanglichen Schmutz hinzufügen und das analoge Signal beimischen. Natürlich findet hier die komplette MIDI-Zuordnung vom MIDI-Kanal bis zu sämtlichen Control-Change-Werten für die einzelnen Potis statt.
Spannend ist die Möglichkeit, den Fußschalter zuzuordnen. Und natürlich können hier auch die Helligkeit des Bildschirms, ein Bildschirmschoner, Poti-Catch sowie einige Update- und Speichermöglichkeiten eingestellt werden.
Anschlüsse des Nightverb
An der Stirnseite des Pedals befinden sich sämtliche Anschlüsse. Jeweils zwei Eingangs- und Ausgangsbuchsen im 6,3 mm Format bestehen aus Kunststoff. Ja, dieses Reverb ist ein echtes Stereo-Gerät. Eine 6,3 mm TRS-Klinkenbuchse ist für einen optionalen Fußschalter vorgesehen. Zwei DIN-5 MIDI-Buchsen dienen als MIDI-In und MIDI-Thru und ein USB-Anschluss ist für Firmware-Updates und das Preset-Management vorgesehen.
Die Stromversorgung erfolgt über das mitgelieferte 12 V Netzteil, ein Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Ein etwas altmodischer, herausstehender Schiebeschalter schaltet das Gerät an bzw. aus.
Das Nightverb wird in einem eleganten schwarzen Karton geliefert, der allein schon optisch einiges hermacht. Auch bei der Gebrauchsanleitung wurde viel Wert auf das Design gelegt. Alles sehr schick.
Das Erica Synths Nightverb in der Praxis
Das Erica Synths Nightverb ist als Desktop-Gerät konzipiert und möchte, ja soll sogar als Instrument gespielt werden. Es ist immer gut, hierfür eine Hand frei zu halten oder sogar beide Hände zur Veränderung der Parameter zu nutzen. Durch die langen Decays können wirklich einzigartige Pitch-Shifting-Effekte umgesetzt werden. Dieses Pedal lebt die Ambient-Sounds durch und durch. Das Design mit der Motte und der Name beschreiben das Pedal wirklich gut. Es klingt oft, als würde man sich in dunklen Gängen einer Höhle oder in unendlichen Weiten befinden und wie eine Motte zum Licht streben.
Das Input-Gain des Nightverb wird mit dem Gain-Poti geregelt. Die Range reicht vom schwachen Gitarrensignal bis zum Line-Level-Signal. Hiermit kann man auch schon mal ordentlich boosten und sogar verzerren, wenn gewünscht. Praktisch ist, dass das Reverb im Bypass die Lautstärke beibehält. So ergeben sich keine Lautstärkesprünge beim Aktvieren des Effekts. Ganz zugedreht wird das Signal nicht geboostet, es können jedoch bis zu +24 dB erreicht werden.
Zu den traditionellen Einstellmöglichkeiten gehört das Pre-Delay. Es reicht von 0 bis 200 ms und die Beschriftung gibt hier einen guten Anhaltspunkt. Mit ein wenig Pre-Delay wird das direkte Signal etwas aufgeräumter und mit zugedrehtem Pre-Delay wird der Sound sofort in einen Reverb gehüllt.
Mit weiter aufgedrehtem Poti von 150-200 ms geht das Pre-Delay weit über die bekannten Funktionen hinaus und wird fast zu einem echten Delay. Man spielt ein wenig gegen oder mit dem Reverb-Sound.
Mit Low-Damp und Hi-Damp lässt sich der Sound des Reverbs sehr gut abstimmen. Mit der Zeit wird er dann, je nach Setting, immer heller oder dunkler. Ein unverfälschter Sound ist natürlich auch möglich. Mit zurückgenommenen Bässen und Höhen fügt sich der Hall sehr schön in den Gesamt-Sound ein. Er kann aber auch richtig dunkel drücken.
Shape und Spin
Die beiden Potis für Shape und Spin sind für einen Reverb-Effekt zunächst einmal ungewöhnlich. Beschrieben wird das Spin-Poti als „Anteil der Turbulenzen im Raum“ und das erfasst den Klang recht passend. Es kommen Bewegung und Verwirbelungen in den Sound, die wirklich spannend klingen und den Effekt lebendig klingen lassen.
Weitaus räumlicher als eine traditionelle Modulation, obwohl Spin den Reverb moduliert. Ganz ohne Spin wirkt der Sound weniger räumlich, ein wenig würde ich persönlich immer also immer hinzugefügt lassen. Shape spielt mit dem Verhältnis der frühen und späten Reflektionen zueinander. Zusammen können mit diesen beiden Potis lebendige Reverbs erzeugt werden.
Und auch mit dem Early/Late-Poti interagieren beide wiederum. Dieses Poti, das für die frühen und späten Reflektionen zuständig ist, verändert sozusagen den virtuellen Abstand zur Klangquelle. Somit wird der Sound entweder direkter oder indirekter. Das lässt sich sehr feinfühlig abstimmen.
Während auf der linken Seite des Geräts also eher den Reverb-Sound an sich eingestellt wird, widmet sich die rechte Seite den eher grundsätzlichen Funktionen. Hier wird die Ausgangslautstärke mit dem Volume-Regler geregelt. Und mit dem Stereo-Poti lässt sich das Signal von mono bei Linksanschlag über ein Stereosignal in der Mitte bis zu extrem weiten Sounds im rechten Bereich regeln. Ja, das Poti geht bis zu 200 %! Ein Dry/Wet-Poti regelt das Mischverhältnis und reicht bis zum 100 % Wet-Signal.
Zusätzlich zu den beiden Damp-Potis, die den Klang des Reverbs mit jeder Wiederholung verändern, kann mit den Potis für Bass und Treble der Grund-Sound abgestimmt werden. Beide Regler können die entsprechenden Frequenzen wahlweise anheben oder absenken.
In der 12-Uhr-Stellung ist der Sound neutral. Mit den vier Tone-Potis kann das Klangbild also sehr differenziert abgestimmt werden. So kann man beispielsweise einen höhenreichen Sound erzeugen, der dann in den Repeats dunkler wird oder umgekehrt. Das macht richtig Spaß und der individuelle Reverb-Sound ist perfekt einstellbar.
Das Feedback-Poti interagiert mit dem Size-Poti. Während letzteres die Raumgröße regelt, verändert man über das Feedback-Poti das Decay. Durch dieses Zusammenspiel ist die Gestaltung eines virtuellen Raums deutlich präziser möglich, als mit den sonst üblichen Algorithmen.
Durch leichte Änderungen gelangt man fließend vom kleinen, hellen Raum, der dennoch ein langes Decay hat, zu einer großen Cathedral-Emulation. Das Feedback wird klanglich natürlich ebenfalls von den beiden Damp-Potis beeinflusst. Da hier mit der „knob per function“ sämtliche Parameter live geregelt werden können, ist fließend die richtige Beschreibung. Wenn man während des Spielens die Settings verändert, sollte man das Size-Poti trotzdem dezent einsetzen. Auch wenn es als größtes Poti prominent daherkommt, kann ein zu oft genutzter „Swoosh-Effekt“, der hier erzeugt wird, schnell etwas zu penetrant klingen.
Das Nightverb agiert als Erweiterung des Instruments und nicht wie ein üblicher Reverb-Effekt. Einmal gespielte Töne können geformt und gehalten werden, um sie sich dann im Raum auflösen zu lassen.
Apropos gehalten: Mit dem Freeze-Taster können Reverbs endlos gehalten werden, falls die Range des Feedback-Potis von bis zu 1000 Sekunden noch nicht ausreichen sollten. Hiermit lassen sich auch mit monophonen Synthesizern Akkorde generieren. Mit etwas Übung kann man das Nightverb dann also Erweiterung des Synthesizers nutzen.
Während des musikalischen Gestaltungsprozesses kann man sich sehr gut an der jeweiligen Größe der Potiknöpfe orientieren. Dadurch ist es möglich, mit einer gewünschten Raumgröße zu starten und dann mit dem Signal zu spielen, bis man das Effektgerät wieder mit neuen Tönen füttert.
MIDI-Steuerung und Fußtaster
Falls man nicht immer beide Hände für die Bedienung frei hat, kann man das Nightverb auch per externem Fußtaster oder per MIDI-CCs steuern. Es wäre auch wirklich schade, wenn beim Nightverb nur ein Preset fest eingestellt bliebe. Dann würde man den Spaß mit dem Pedal vermissen. Der Fußtaster kann mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden, dient aber hauptsächlich der Aktivierung des Effektgeräts und der Preset-Auswahl.
Umfangreicher wird es hier bei der MIDI-Steuerung, die im Menü sehr komfortabel pro Poti zugeordnet werden kann. Damit ist es also möglich, einzelne Parameter gleich vom Synthesizer beim Spielen mitzuregeln.
Wer die Freeze-Funktion aktiviert, kann aufgrund der chromatischen Stimmung den Reverb-Sound sogar mit einem MIDI-Keyboard spielen.
Das Menü des Erica Synths Nightverb
Abgesehen vom Preset-Management, ein paar Grundeinstellungen sowie der MIDI-Zuordnung ist kein Menü-Diving erforderlich. Dadurch ist das Effektgerät wirklich einfach zu bedienen. Einmal in das MIDI-Setup integriert und die Grundeinstellungen an die eigenen Wünsche angepasst, muss man in das Menü gar nicht mehr reinschauen.
Wer übrigens ein Factory-Reset vornimmt, um seine globalen Einstellungen zurückzusetzen, sollte zumindest als Window-Nutzer vorsichtig sein. Es werden auch sämtliche Presets inklusive der Factory-Presets gelöscht. Am Windows-Rechner lassen sie sich auch nicht wieder per „drag and drop“ uploaden.
Generell sind die Presets meiner Meinung nach auch nur für den Start der Klangreise gedacht, um für bestimmte Songs eine Grundeinstellung als Ausgangspunkt nutzen zu können. Bei diesem Effektgerät machte man jederzeit an den Potis schrauben und den Sound gestalten. Eine tolle Möglichkeit, um neue Sounds zu finden, ist übrigens die Magic-Funktion in den Presets. Hier wird auf Knopfdruck eine zufällige Einstellung aller Regler generiert. Ein zufälliger Name lässt sich ebenfalls erstellen.
Sicherlich kann man mit dem Nightverb auch einen akustischen Raum, einen Hall-Reverb oder eine Plate-Emulation nachbauen, aber die Stärke des Nightverbs liegt ganz klar in großen Weiten mit Modulation. Hier wird es eher episch als natürlich und wirklich vergleichbare Geräte gibt es daher im Grunde nicht. Eventuell könnte man alternativ das Strymon Nightsky wählen, weil es eine ähnliche Herangehensweise voraussetzt, aber letztlich muss ich sagen, dass das Nightverb von Erica Synths derzeit noch einmalig ist und seinesgleichen sucht.
Eigentlich ein geiles Teil. Kommt auch bei den Soundbeispielen rüber.
Aber: Das Teil ist dermaßen noisy. Das wurde auch im ricky tinez video schon thematisiert. Der fanboy ging natürlich nicht darauf ein. Anscheinend hat der Großteil wirklich Tomaten auf den Ohren bzw. einen Gehörschaden. Bei dem Preis finde ich das ein nogo.
Das digitale noise bzw whining noise höre ich konstant raus. Größtenteils sogar auf den ipad.
Ganz extrem ist es beim letzten Soundbeispiel gegen Ende „trocken“ zu hören.
Ich bin zu faul das nur nen Analyzer zu jagen und hab kein perfektes Gehör, aber es ist auf jeden Fall ein konstanter hoher Ton vorhanden, zusätzlich zum noise…..
Da es das gleiche whining wie bei ricky ist, liegt es höchstwahrscheinlich am Gerät, nicht am setup.
Wie kann man so etwas auf den Markt bringen?
Echt schade.
@genderina Da scheint ein Taktgenerator oder Schaltnetzteil durchzuschlagen.
@bluebell Ich kenne dieses nervige Geräusch von diversen DSP-Eurorackmodulen. Meiner Erfahrung nach kommt es von den Gerät an sich, kann aber je nach Spannungsversorgung/Netzteil/case unterschiedlich laut sein.
Es ist immer so ein nerviges hochfrequentes whining mit noise. Der hochfrequente Ton könnte dann der Taktgenerator des Geräts sein?
@genderina Ist tatsächlich deutlich zu hören, sehr interessant und ja: Wenn das vom Gerät stammt geht null. Da bräuchte man schon fast einen separaten Equalizer dazwischen. 😲 @DelayDude vielleicht mal prüfen was das sein könnte. Netzteil klingt logisch oder eben das Gerät selfe. 🤷♂️
@Filterpad Sowas wie izopte RX, wäre wahrscheinlicher besser, als ein EQ, der ja mehr, als nur das Störsignal, entfernt. Da das Störsignal trocken zur Verfügung steht, sollte zB RX gut funktionieren. Das setzt aber eine DAW voraus… Im Hardwarebereich muss man dann evtl doch auf einen EQ zurückgreifen. Für mich sind das jedenfalls keine Optionen….
@genderina RX ist eine gute Idee. 👍 Hätte ich persönlich sogar die Elements-Version wie auch weitere Produkte von iZotope.
@genderina Ich habe mal die MP3-Dateien der Beispiele 10 & 11 in Reaper geladen und dann den mitgelieferten FFT-Analyzer (»JS Frequency Spectrum Analyzer Meter«) genutzt. Das ist sicherlich nicht der »fanciest« Analyzer, aber er sollte trotzdem reichen (Anzahl der FFTs auf 16.384 gestellt, also sehr fein).
Bei beiden Beispielen sieht man tatsächlich einen Peak im Abklang der Sounds mit ca. -80dB bei 2 kHz, 4 kHz und 6 kHz, aber auch ein Peak mit -66dB bei 50 Hz (und noch ein paar weitere). Mein Ohr signalisiert mir wiederum ein ganz normales (leises) Netzbrummen.
In den eigentlichen Hallfahnen fällt mir kein isolierter Ton auf. Den hört man erst, wenn die Hallfahne abklingt. Das deutet wiederum nicht auf den Algorithmus von Erica Snyths hin, sondern auf irgend etwas anderes.
Kannst Du mir sagen, in welchem Video von Ricky Tinez Du den Sound ebenfalls gehört hast? War es das Video, in dem prominent das »Nightverb« genutzt hat? Dann lade ich mir den Sound auch mal runter und sehe mir das mit dem FFT-Analyzer auch mal an.
@Flowwater https://www.youtube.com/watch?v=87GKly4zOEM&t=129s
beim Delay dude ist noch mehr noise untenrum dabei
@genderina Danke für den Link … hab’s schon gefunden, Siehe mein Kommentar unten. 🙂
@genderina Lustig. Ich hatte das Whining noch irgendwie beim Zen Delay in Erinnerung und wollte gerade nach dem Lesen des Tests danach googeln, ob das hier vielleicht auch ein Problem ist und siehe da, da taucht es auch schon in den Kommentaren auf 😁
Das übliche Problem: beschi**ene Trennung von Analog und Digital-GND auf dem PCB, dadurch GND-Bouncing vom Digital-GND in die analogen Schaltungen, sehr oft durch das Multiplexing der LEDs (weil hier irgendwo im Hz- oder kHz-Bereich). Das war einige Zeit auch ein Problem bei einigen digitalen Boss Pedalen (z.B. RE-20). Bei den ganz neuen ist das allerdings soviel ich weiß kein Thema mehr.
@network-909 Ich hatte das Zen Delay damals, als einer der ersten bei Thomann erworben, es aber direkt wegen dem noise zurückgesendet. Beim Delay war das noise Problem aber „nur“ im digital Mode und auch nur ab einen gewissen Feedback, wenn ich mich richtig erinnere. Hier ist es aber konstant vorhanden, von daher denke ich, dass es ein anderes Problem ist. Wirklich eine Ahnung davon habe ich allerdings nicht.
Echt schade…. Wären ansonsten zwei geile Geräte (die „Röhre“ beim zen kann man sich aber auch sparen)
Beim zen Delay ist Ricky übrigens auch nicht auf das noise eingegangen.
Traue nie einen Synthfluencer 😅
@genderina
Video von Ricky Tinez über Nightverb
»Erica Synths Nightverb just HITS on all marks« vom 24.08.2024
OK, auch da höre ich im Hintergrund konstant einen hohen Ton, das stimmt. Der klingt aber völlig anders, als in den Soundbeispielen hier auf Amazona. Und auch hier hört man den erst, wenn die Hallfahne abklingt … nicht in der Hallfahne. Ich vermute, dass sein Mikrofon Umgebungsgeräusche in seinem Heimstudio eingefangen hat. Da steht ja nicht gerade wenig um ihn herum (andere Synthesizer, evtl. Klimaanlage [er wohnt in L.A.], Lüftergeräusche, etcpp.).
Für mich heißt das im Moment: Entwarnung. Ich kann – anhand der Soundbeispiele – da nix Schlimmes feststellen.
@Flowwater Du hast Recht. Der hohe Ton ist nicht gleich! Da habe ich mich getäuscht.
Fern ab von den Ton höre ich da aber noch viel anderen Dreck, der da nicht hingehört.
Habe jetzt aber auch Soundbeispiele ohne noise bzw nur teilweise ganz wenig gefunden.
Vielleicht hängt es mit der Lautstärke des Eingangsignals zusammen?
Vielleicht bin ich übers Ziel hinausgeschossen, aber Entwarnen würde ich nicht.
@genderina Ich habe unten noch mal einen allgemeinen Kommentar geschrieben, warum ich den Nightverb (bisher) nicht kaufen würde, 🙂
@genderina Ja gut, dann kann man sich den kauf ja erstmal sparen. bis die ne Neuauflage machen ohne noise, wie das auch der fall war mit dem zen delay
@genderina Vielen Dank für deinen Kommentar. Sorry, dass ich jetzt erst antworte, ich war ein paar Tage im Urlaub und komplett offline 🙂
Ja, das Gerät hat ein paar Nebengeräusche/Noise, die fand ich persönlich beim Testen aber nicht so extrem. Aber auch die Soundprobleme von Ricky Tinez, die ja immer wieder thematisiert werden, stören mich persönlich zum Beispiel gar nicht. Beim Erica Synths Zen Delay sind sie mir viel stärker aufgefallen. Der Boost am Eingang in Verbindung mit der digitalen Einheit verstärkt das natürlich noch. Je nach Setup könnte man natürlich symmetrische Kabel nutzen oder es entsprechend in das Setup einbinden. Ich fand es aber praxistauglicher, unsymmetrische Kabel zu verwenden.
Aber wer wegen möglicher Nebengeräusche und einem Rauschen „picky“ ist, sollte das Reverb, sofern der Grundsound überhaupt den eigenen Vorstellungen entspricht, erstmal im eigenen Setup ausprobieren. Ein mögliches Rückgaberecht macht das ja unproblematisch.
Gibt es eigentlich einen Grund, weshalb das Nightverb nicht einfach als Plug-in erscheint? Hat die Hardware irgendwelche Vorteile, die ein Plug-in nicht abbilden könnte (außer einiger Knöpfe und dem hübschen Aussehen)?
@Olaf Strassen Die Software der dsp-Hardware-Sachen kommt immer verzögert, oder?
Zen Delay, strymon, eventide und auch immer mehr Eurorackhersteller machen es jedenfalls so.
Von daher, kann es gut sein, dass das Plugin nachgeschossen wird.
Vorausgesetzt, sie schaffen es das whining gut zu emulieren 🤭
@Olaf Strassen Ich denke bei den Erica Sachen sind die Knöpfe der Punkt, weil die für dafür gedacht sind, sie live zu nutzen. Und Strymon und Eventide machen eher so Gitarrenpedale, die sind für die meisten Gitarristen als Plug-ins nicht sehr praktisch. Plug-ins sind ja eher was für’s Studio. Da auch Pedale zu nutzen oder Tischgeräte ist eher in den letzten Zeit etwas in Mode gekommen, so dass Plug-ins dann hier und da nachträglich auf den Markt kommen.
Ich habe mit dem »Nightverb« von Erica Synths irgendwie ein ganz anderes Problem, als die hier bisher diskutierten. Dieses Problem ist vor allem EXTREM subjektiv. Deswegen ist meine Meinung sicherlich nicht allgemeingültig. Aber mir ist das aufgefallen, nachdem ich noch zwei weitere Videos auf YouTube angesehen bzw. -gehört habe. Das waren:
OoraMusic
Playing with Space // @EricaSynths Nightverb (29.08.24)
Harp Lady (Emily Hopkins)
Erica Synths Nightverb (31.07.24)
Ich finde bisher bei allen gehörten Klangbeispielen (Amazona, Ricky Tinez, Oora, Emily) den Klang zu … ich traue mich kaum, das zu schreiben … zu »clean«, zu »emotionslos«. Ja, klar, das Ding macht Hall, man kann alles mögliche Verstellen (super Sache, kein Thema), es hat auch noch eine Freeze-Funktion (schleck) … und trotzdem: Richtig »schön« klingen tut es für mich nicht.
Ganz anders mit meinem PCM-80, dem »VintageVerb« und auch dem »LX-24« von Arturia (das sind die Drei, mit denen ich bisher experimentiert habe): Es ist fast egal, was man da hinein schickt. Das kann sogar ein blöder Sinus-Pieps sein … da klingt der Hall einfach … ja … er »klingt«. Das löst für mich eine Emotion aus. Nightverb: Nee, diese Reaktion habe ich da nicht. Mein Haupthall wäre das nicht.
@Flowwater Ich hatte es kurz hier und habe es aus genau dem Grund auch nicht behalten. Was schade war, weil es Spaß gemacht hat an den Knöpfen zu drehen und ich insbesondere das morphen von einem Preset ins andere gut fand, mich aber ehrlicherweise auch gefragt habe, wie lange ich das interessant finden würde. Aber dezent, bzw. fast unmerklich eingesetzt ist das wirklich ein schöner und hintergründiger Effekt. Geht natürlich auch in ähnlicher Weise bei anderen Pedalen oder Software Reverbs.
@Flowwater Ein PCM-80 ist natürlich eine Liga für sich. Das ist meiner Meinung nach sowieso das beste Reverb, das es je gab. 😍
Ich schließe mich jedenfalls Filterpad an. Wenn Delay dude das Gerät noch da hat, könnte er sein setup nochmal checken. ✌
Zitat: Das digitale noise bzw whining noise höre ich konstant raus.
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Vielleicht könnte der Test-Dude diesbezüglich Stellung nehmen? Sowas ist ja durchaus essenziell in einem „vielleicht“ kaufentscheidenden Review!!
Vielen Dank für den ausführlichen Test!
Also als Liebhaber und Besitzer diverser Hallgeräte erlaube ich mir zu sagen, dass man für den Preis wesentlich bessere Hallprozessoren bekommt. Der Hall des Nightverbs hat weder den spacigen Charakter der Chorus modulierten Hallräume à la Strymon’s BigSky & NightSky oder Eventide’s Blackhole, noch kommt er an preiswerte Hallpedale von t.c.electronic z.B. Hall of Fame 2 heran. Größtes Defizit ist meiner Meinung nach die fehlende Räumlichkeit und Dichte bei kurzen Räumen, sowie die Wärme und Größe bei längeren Hallen. Da klingen selbst modulierte Delays mit kurzen Delay-Zeiten und hohem Feedback von reinen Echogeräten bzw. Delay-Prozessoren mehr nach Hall als dieses Nightverb. Dafür dann 569,00 EUR aufzurufen bei den zusätzlichen tontechnischen Bugs ist schon frech….sorry.
Die Idee mit den vielen Kontrollmöglichkeiten ist an sich schön – allerdings sollte sich der Hersteller nochmals an den Hallalgorithmus dransetzen, sofern man diese tonale Rauschfahne überhaupt als Hall bezeichnen kann….😁
Zur „Aufklärung“:
Da leider vom dude nichts kam, hat mich soeben die Neugierde gepackt und musste dabei feststellen, dass es ein generelles Delay dude Problem ist. Soundbeispiele anderer Test von ihm, sind genau so zugemüllt.
Asche über mein Haupt. Hätte nicht gleich gegen Erica schießen dürfen….