Sound & Praxis
Hängt der ESP LTD FB-4 Frank Bello erst einmal am Gurt über der Schulter und am Instrumentenkabel mit dem Verstärker der Wahl am anderen Ende, kann es auch schon los gehen. Sogleich auffallend ist, dass nichts auffällt. Und das ist in diesem Zusammenhang doch gar nicht mal so schlecht. Denn eine Kopflastigkeit kann man diesem Bass wirklich nicht nachsagen. Sehr ausgewogen pendelt das Instrument am Gurt und das Gewicht des Basses macht sich nicht störend bemerkbar.
Hinsichtlich des Klangbildes bestätigt der ESP LTD FB-4 erstaunlich gut die vorab aufgestellten Vermutungen. Die eingesetzten Tonhölzer bescheren dem E-Bass eine elegante Präsenz, die sich nicht rigoros in den Vordergrund drängt, was schon trocken angespielt richtig gut klingt. Doch so richtig Spaß macht es natürlich erst verstärkt und laut über einen Amp mit Box. Dabei wird der luftig erdig und knurrige Grundcharakter deutlich, der vor allem eher P-Bass untypisch sehr klar und brillant daher kommt. Doch auch muffige P-Bass Sounds lassen sich dem ESP LTD FB-4 entlocken, wenn man nur will. Schließlich bietet die Klangregelung genug Möglichkeiten, um ein breites klangliches Spektrum abzudecken, auch wenn sich mit den drei Reglern Volume, Balance und Tone nicht sehr detailliert arbeiten lässt.
Um so besser lässt sich dafür mit dem Hals und dem Griffbrett arbeiten. Hier fühlt man sich gleich zu Beginn wie zu Hause, was nicht zuletzt an den guten Werkseinstellungen liegt. Die Bespielbarkeit ist butterweich und auf der lackierten Halsrückseite flutscht es gleich um so besser. Beste Voraussetzungen also für flinke Fingerstyle-Einlagen, wie sie Frank Bello bei Anthrax schließlich des Öfteren benötigt. Diese sollten darüber hinaus angesichts des relativ engen Saitenabstands um so leichter fallen.