Sound & Praxis
Knochig und mittig präsentiert sich die ESP LTD GL-200K George Lynch beim akustischen Vorab-Check. Zwar ist das Sustain der Grundkonstruktion nicht besonders groß, dafür besitzt das Instrument aber ein sehr schönes, knackiges Attack, was zweifellos der Kombination Lindebody mit geschraubtem Ahornhals zu verdanken ist. Gute Voraussetzungen also für Musiker aus dem Metalbereich, die sich auch bestimmt über das angenehm flache Halsprofil freuen dürften, das aber deutlich näher an dem einer Fender Strat als an dem eines „Wizard-Flachbretts“ aus dem Hause des ewigen Konkurrenten Ibanez liegt.
Leichte Korrekturen mussten bei unserem Testinstrument noch bezüglich der Saitenlage vorgenommen werden, denn die war ab Werk deutlich zu tief eingestellt und sorgte daher bereits bei sanft angeschlagenen Tönen für deutliche Scheppergeräusche. Danach ließ sich das Instrument auf der gesamten Länge des Halses angenehm bespielen, dank des weit ausgeschnittenen Cutaways sogar problemlos hinauf bis zum letzten Bund.
Der elektrische Sound ist zwar nicht umwerfend, jedoch können die Pickups den akustischen Grundsound der Gitarre recht gut an den Amp weiterleiten. So zeigt auch der Humbucker am Steg die gleichen guten Werte wie die Grundkonstruktion: bissig, sehr höhenreich und dazu straff in den Bässen, zumindest solange man nicht in den absoluten High-Gain-Bereich mit ihm geht, denn dort wird das Klangbild dann doch zunehmend undifferenzierter.