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Test: ESP LTD GT-600 BK, E-Gitarre

(ID: 167452)

Sound & Praxis mit der ESP LTD GT-600 BK

Grundsätzlich kann man der GT-600 BK, aufgrund ihrer Bauart mit dem durchgehenden Hals, dem Mahagonikorpus und den aktiven EMGs den erwartet fetten Sound attestieren. Sustain gibt es reichlich und auch die Tonansprache (Attack) ist zufriedenstellend, obwohl ja hier Schraubhalsgitarren in aller Regel immer noch einen Tick knackiger rüberkommen. Die beiden EMGs portieren den druckvollen Grundsound in bewährter Art und Weise an den Verstärker und verfügen, wie auch die EMG 81 Serienpickups, über einen enorm hohen Output, der aber ohne Verluste an Höhen und Dynamik mit dem gut zu justieren Volumepoti im Zaum gehalten werden kann. Clean geht also auch!

Das schmale Halsprofil entspricht dem einer typischen Metalgitarre und mit einer Sattelbreite von schlanken 42 mm findet man sich schnell auf dem Ebenholzgriffbrett zurecht. Nicht ganz so positiv auf das Spielgefühl dürfte sich für manchen Spieler die Lackierung der Halsrückseite auswirken, denn schon nach kurzer Zeit beginnt es hier unangenehm zu kleben. Zu viel vielleicht für Fans von Naturholzoberflächen, für den anderen noch nicht mal eine Randnotiz wert. Geschmackssache eben, es sollte aber nicht unerwähnt bleiben.

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— Organischer ist ein Hals/Korpus Übergang wohl kaum hinzubekommen —

So weit alles gut. Doch kommen wir nun zum einzig gravierenden Problem an der ESP LTD GT-600 BK – dem Vibratosystem. OK, über das mal wieder mangelhafte Werkssetting schauen wir hinweg, bei unserem Testinstrument lag der Abstand der Saiten in der Oktavlage zur Oberkante der Bundstäbchen immerhin bei rund 5 (!) mm. Viel ärgerlicher ist es jedoch, dass das Kahler-System in keiner Weise geeignet ist, die Stimmung auch nur annähernd zu halten. Schon eine geringe Benutzung mit dem eingeschraubten Vibratohebel bringt die Stimmung zum Kollabieren, der Schuldige ist dann aber auch schnell ausgemacht. Das Problem liegt am Klemmsattel, dessen verwendetes Material so weich ist, dass die Klemmböckchen die Saiten einfach nicht genügend arretieren können. Man hört regelrecht, wie beim Bewegen des Vibratohebels die Saiten durch den Sattel schleifen, bei voll angezogenen Klemmschrauben wohlgemerkt!

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Auch die Klemmmechaniken können da anscheinend nichts ausrichten, obwohl ich auch die bis „kurz vor Abbrechen“ angezogen hatte. Wirklich schade, dass genau an dieser Stelle wohl gespart wurde und das ansonsten faszinierende Kahler-System so einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Abhilfe schaffen könnte hier sicher das Nachrüsten mit einem höherwertigen Sattel aus dem Zubehör – oder aber man arretiert das System mit der winzigen Inbusschraube dauerhaft.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Barky

    Jetzt bin ich während des Lesens des Testberichtes derart unruhig geworden, dass ich, einzig um meine Anmerkung loszuwerden das Registrierungsprocedere durchlaufen habe. Die Stimmungsprobleme die hier bei dieser Gitarre wohl aufgetreten sind, hatten ja tatsächlich nichts mit dem eigentlichen Kahler-Vibrato zu tun, vielmehr scheint mir der Fehler bei der Locking-Nut im Floyd-Rose-Stil zu liegen. Ich vermute da eine der unzähligen Nachbauten, die sehr oft von äußerst fragwürdiger Qualität sind.
    Ich habe in den 80er/90er-Jahren mehrere Kahler-Systeme gespielt und meine Erfahrung ist, dass diese bei entsprechend sachgerechter Pflege und Wartung (und die braucht es ernsthaft) über jeden Zweifel erhaben waren. An Verstimmungsprobleme kann ich mich nicht erinnern, es verhält sich wie bei anderen hochwertigen Locking-Systemen (Floyd-Rose, Schaller, Gotoh) auch:
    Einmal richtig eingestellt und gestimmt muss ich die Feinstimmer so gut wie gar nicht mehr anfassen solange bis die Saiten gewechselt werden müssen. Mit festen Brücken oder Vintage-Tremolos habe ich da sehr viel mehr zu tun. Vom soften Spielgefühl her vermisse ich die alten Kahlers doch sehr, so dass es mir in den Fingern juckt, die GT-600 einmal anzutesten. Das Wechseln der weichen Locking-Nut wäre nun wirklich eine Kleinigkeit!

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