Sound/Praxis
Trocken angespielt bietet das Instrument einen ausgewogenen, leicht mittenbetonten und drahtigen Grundsound. Die Kombination Erle-Body und Ahornhals beschert der KH-25 zusätzlich ein sehr kurzes Attack, also bis hierhin beste Voraussetzungen für das Einsatzgebiet im angepeilten Heavy-Sektor. Das Werks-Setting kann man als O.K. bezeichnen, Veränderungen daran sind aber auch nach kürzester Zeit dank der mitgelieferten Schlüssel und ein wenig technischem Sachverstand schnell selbst erledigt. Wie schon bereits beschrieben, wirken sich die nicht ganz sauber verarbeiteten Bundstäbchen in der Oktavlage des Griffbretts auch durchaus auf das Bespielen der Gitarre aus. Und hier im Besonderen auf das Spielen ab der Oktavlage, denn dabei entstehen selbst bei normalen Bendings schon deutlich unangenehm fühlbare Schabgeräusche. Und auch das Einstellen einer maximal flachen und trotzdem schnarrfreien Saitenlage (so wie es ja im Heavybereich mit deren technisch zumeist anspruchsvollen Spielarten sehr beliebt ist), wird durch die wenigen „Übeltäter“ natürlich erschwert. Aber wer diese Gitarre wirklich besitzen will, wird das in Kauf nehmen und die Sache bei einem Gitarrenfachmann des Vertrauens für kleines Geld richten lassen.
Am Verstärker angeschlossen, in diesem Fall einem Bad Cat Cougar 50, zeigen sich im Sound sowohl Licht als auch Schatten. Die Schaltung der KH-25 bietet drei verschiedene Möglichkeiten: Humbucker am Steg, beide Humbucker als Singlecoils geschaltet oder der ALH-200 Humbucker in der Halsposition. Viel Licht bieten die Singlecoil- und die Fronthumbucker-Schaltung, etwas enttäuschend zeigt sich allerdings der ALH-200 am Steg. Er fällt nicht nur deutlich in der Lautstärke ab, sondern besitzt auch deutlich weniger Druck und Biss – fast könnte man gar auf die Idee kommen, er sei ein passiver Kandidat. Die beiden übrigen Variationen aber sind es schon wert, gehört zu werden. Die Singlecoil-Schaltung liefert den erwarteten „HiFi-Sound“ mit dicken Bässen und perlenden Höhen und das Spielen mit dem Fronthumbucker macht ganz besonders viel Spaß, denn er liefert einen richtig schönen, fetten und runden Sound, den man richtig gut für singende Leadlines oder aber auch ohne Weiteres für schmatzige Blues-Riffs verwenden könnte.
Tadellos zeigt sich das Floyd Rose Vibrato. Selbst Heftigste Up/Down-Bendings bringen es niemals aus der Stimmung. Wenn nur diese Erhöhung für die Feinstimmer nicht wäre. Hier bedarf es für viele Spieler sicherlich einer gewissen Eingewöhnungsphase, um mit der rechten Hand die nötige und bequeme Auflagefläche auf dem Vibratoblock zu finden.
Zitat:“Das Palisander-Griffbrett trägt 24 Bünde im Extra Jumbo-Format und verzeiht zur Not auch mal den ein oder anderen Spielfehler großzügig.“
Häh?!?
Ich habe den Satz bestimmt 5x gelesen, aber sein Sinn offenbart sich mir nicht.
Wer verzeiht hier Spihlfähler:-)
Bitte liebe Amazona Tester: Nicht so schreiben wie die Konkurenz in den Printmedien. Bitte nur Fakten und keine metapseudoliterarischen Verrenkungen. Danke
Aber ihr seit schon ein Licht am Testhimmel
@harrymudd Hi, harrymudd
du hast natürlich vollkommen Recht, der Satz ist etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte natürlich, dass die massiven Extra Jumbo-Bundstäbchen den einen oder anderen Spielfehler auch mal großzügig verzeihen.
Danke auch für das Lob, wir werden uns weiter bemühen! :)
Stephan
@Stephan Güte ‚Extra Jumbo-Bundstäbchen‘ verzeihen nicht – genau solche Komentare, die seit Jahrzehnten in den Musilergazetten die Runde machen, verwirren den Leser.
Also Spielfehler sind Spielfehler und Extra Jumbo-Bundstäbchen sind Extra Jumbo-Bundstäbchen und ich sehe da keinen kausalen Zusammenhang.
Ein Leser, der diese Passage liest, bekommt möglicherweise den Eindruck, dass Extra Jumbo-Bundstäbchen Spielfehler unhörbar machen. Und das stimmt eben nicht.
@harrymudd Hi,
im Text des Artikels steht auch nichts von „unhörbar“ machen, sondern lediglich von „verzeihen“ von eventuellen Spielfehlern. Jeder, der mal versucht hat auf ner Klampfe mit Spaghetti-Bünden moderne Sachen wie sweeping, tapping, etc. zu spielen, wird die Jumbo-Bünde zu schätzen wissen. Und als „Spielfehler sind in diesem Zusammenhang natürlich technische, nicht musikalische gemeint :)
Gruß,
Stephan
Hey Stephan,
eine ganze Weile lang habe ich mit dem Gedanken gespielt, meine Sammlung um die KH-25 zu erweitern. Denn Kirk Hammett war in Sachen Griffbretteskalation eigentlich schon immer mein Idol.
Trotzdem habe ich mich in dem Wissen für das Geld wohl etwas „besseres“ finden zu können monatelang der Rationalität besonnen, bis ich über deinen Test hier gestolpert bin.
Davon ermutigt bin ich letzte Woche spontan doch mal zum Thomann gefahren und hab die Klampfe mal ausprobiert – ich muss sagen, sie ist GENAU so, wie du sie im Test beschrieben hast. Mit allen Stärken und Schwächen. Hammer Review, hat mir sehr geholfen :)
Hab die KH-25 nun seit letzter Woche und bin überglücklich.
Zu den „Jumbo-Bünden“ muss ich allerdings auch noch fix was loswerden: der Thread hier ist zwar nun schon 1,5 Jahre alt, aber ich hatte mit dem Verkäufer vor Ort die selbe Diskussion, wie du damals mit meinem Vorposter hier. Ich habe zum direkten Vergleich noch eine ESP Explorer aus einem wesentlich höherem Preissegment, aber schon jetzt shreddere ich wesentlich lieber auf der KH-25. Was ist so verrückt daran sich mit größeren Bünden einfach wohler zu fühlen?
Immer dieses „elitäre“ Gedöns da^^
Wie auch immer. Wollte jedenfalls als glücklicher Leser mal meinen Dank kundtun ;)
beste Grüße
Auf dem Bild ist ne ESP kh-2 Custom und keine ESP Ltd kh-25 -_-