Praxis
Schaltet man das System ein, wird man noch einmal kurz an die Fertigungsstätte erinnert. Nicht, dass es wirklich ein Problem wäre, aber der On/Off-Schalter hat ungefähr das Spiel wie die 3,50 Euro Steckerleisten aus dem Elektronikmarkt. Danach geht es aber recht angenehm und vor allem schnell zur Sache. Das System ist faktisch selbsterklärend und dürfte auch ungeübte Nutzer vor keine allzu großen Hürden stellen.
Fangen wir doch zunächst mit der EV EKX-12P im Standalone-Betrieb an. Der erste Eindruck ist vielversprechend. Der Klang ist direkt, vergleichsweise klar, aber unprätentiös. Für die ganz feine Auflösung fehlt der Tweeter im 3-Wege Bereich und dass man von dem System keine Subbässe erwarten darf, liegt in der Natur der Sache. Dafür machen die knapp 1,5 Kilowatt ihre Sache jedoch gerade im Mittenbereich sehr ordentlich. Die Sprachwiedergabe ist gut, HiHat und Becken kommen sehr „edgey“ rüber und bis circa 100 Hz bedarf es keiner weiteren Anstrengungen, um eine kleine Tanzfläche ausreichend zu beschallen.
Wer weiter hinunter möchte, muss den EV EKX-15SP mit ins Boot holen, der sich mit weniger Handgriffen ins Klanggeschehen einfügt. Interessanterweise ist die Abstimmung des Woofer anders ausgelegt als die Grundauslegung der Satelliten. Während die EV EKX-12P durch eine durchweg knackige, direkte Wiedergabe auf sich aufmerksam macht, klingt der EV EKX-15SP vergleichsweise indirekt, teilweise sogar leicht schlabberig. Dies ändert sich erst, wenn man die auf die beiden Komponenten abgestimmte DSP-Frequenzweiche aktiviert. (Anm. Redaktion: Genau dafür hat der Sub ja die Frequenzweiche eingebaut.)
Diese regelt die Satelliten hart im Bassbereich ab und überlässt die tiefen Frequenzen nun ausschließlich dem EV EKX-15SP. Soweit, so gut, allerdings steht dem Nutzer nun eine nicht zu unterschätzende Aufgabe bevor. Nach einigen Minuten des Regelns klang die Anlage wirklich sehr gut, aber man muss das perfekte Lautstärkenverhältnis zwischen den beiden Komponenten finden. Regelt man diese im Hauruck-Verfahren hat man im Handumdrehen die Wahl zwischen dünnem Mittengeknödel oder schlabberigem Tiefenmumpf.
In der Praxis bedeutet das entweder „braver Wandersmann“ beim Soundcheck oder aber eine zweite Person dreht auf Zuruf an den Volumereglern. Hier könnte eine Funksteuerung für große Abhilfe sorgen. WLAN rein, zur Not auch Bluetooth, iPhone App programmieren und ab dafür.