Räumliche Darstellung und Tiefe der SC203 sind hervorragend. Sie liefern eine ausgezeichnete Phantommitte – hier zeigen sich klar die Vorteile der DSP-basierten Filter, mit denen sich Abweichungen zwischen den Lautsprechern ohne kostenaufwendige Bauteilselektion auf ein Minimum begrenzen lassen.
Es ist schon ziemlich überraschend, wie gut die kleinen Lautsprecher auch den Bassbereich übertragen. Man hat bei normalen (d.h. nicht speziell für große Lautsprecher mit Tiefbass erstellten) Mischungen kaum den Eindruck, dass etwas Wesentliches fehlt. Abgesehen vom Subbassbereich, der natürlich weitestgehend wegfällt. Beim Umschalten von der Hauptabhöre auf den Studiostandard Yamaha NS-10 vermisse ich den Bassbereich jedenfalls deutlich mehr. Es grenzt fast schon an Hexenwerk, wie gut die digitale Korrektur fehlende Membranoberfläche und Lautsprechervolumen kompensiert.
Zwar ist beim Schalldruck naturgemäß relativ früh Schluss, in Anbetracht der Größe lässt sich aber deutlich mehr Lautstärke als erwartet erzeugen, ohne dass es schrill klingt. Das gilt natürlich nur, wenn im Nahfeld abgehört wird.
Die Aufstellungskorrektor funktioniert sehr gut, die manuellen Korrekturmöglichkeiten (Höhen- und Bass-Filter) sind einfach, aber effektiv.
Probleme bei Mischungen werden überzeugend aufgezeigt. Die Abhängigkeit des Klangs von der Abhörposition ist natürlich bei so naher Aufstellung recht hoch, man kann sich aber immer noch ganz gut hin- und herbewegen, ohne auffällige Kammfiltereffekte festzustellen.
Ihre Grenzen bekommen die SC203 neben den bereits erwähnten Einschränkungen im Subbassbereich auch bei der Dynamik aufgezeigt. Beim äußerst unfairen Vergleich mit leistungsstarken Passivsystemen wird deutlich, dass Transienten doch ein wenig abgeschliffen wiedergegeben werden.
Im Hörtest war unter Berücksichtigung der zuvor genannten Einschränkungen bei der Mixbeurteilung im Großen und Ganzen aber alles weitgehend so, wie es sich auch auf den Full-Size-Studiomonitoren sowie den NS-10 darstellt – eine sehr starke Leistung für einen „Monitor-Zwerg“.
Gestört hat mich eigentlich nur, dass man sehr viele Umdrehungen benötigt, um die Lautstärke zu ändern, also nicht mit einem „Wisch“ von ganz leise auf ganz laut drehen kann.
Naja denen dem Minus: Netzteil, würde ich auch den Kaufpreis addieren. Ik multimedia zeigt das es auch mit „down to earth“ preis gehen kann.
Schöner Test auf jeden fall