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Test: Eventide Omnipressor 2830 Au, VCA-Kompressor

Neuauflage eines kuriosen Kompressors

17. Januar 2025
eventide omnipressor 2830 AU test kompressor vca

Eventide Omnipressor 2830 Au, VCA-Kompressor

Der Eventide Omnipressor 2830 Au ist ein legendärer, einkanaliger VCA-Kompressor, dessen Markteinführung bereits vor rund einem halben Jahrhundert erfolgte. Zu dieser Zeit stellten seine technischen Merkmale eine echte Innovation dar, weil dieser analoge Kompressor erstmalig mit einem extern speisbaren Sidechain-Eingang ausgestattet war und äußerst vielseitige Anwendungsmöglichkeiten bot: Neben seiner Funktion als Kompressor ließ er sich auch als Limiter, Expander, Gate und für spezielle FX-Effekte nutzen. Da ursprünglich nur eine kleine Anzahl an Exemplaren gebaut wurde, hat Eventide den Omnipressor nun zu seinem 50 jährigen Jubiläum neu aufgelegt. Wir haben die aktuelle Version des Eventide Omnipressor 2830 Au für euch getestet.

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Geschichte des Eventide Omnipressor 2830Au

Anfang der 70er-Jahre begann Richard Factor, einer der drei Gründer von Eventide, mit der Entwicklung des Omnipressors. Dabei beschäftigte ihn vor allem die Frage, wie sich ein Kompressor jenseits seines normalen Einsatzbereiches für unkonventionelle Anwendungen, wie zum Beispiel dynamische Effekte, nutzen lässt.

Eventide Omnipressor 2830Au - 50th Anniversary

50 Jahre Omnipressor – eine Illustration aus dem originalen Manual

Factor hatte daher auch nicht den Anspruch, einen edel klingenden Kompressor zu schaffen, der besonders behutsam und unauffällig arbeitet. Sein Dynamikprozessor sollte ein Studiowerkzeug sein, mit dem sich neue klangliche Möglichkeiten und Extreme ausloten lassen.

Unterstützt wurde er dabei von dem ebenfalls jungen und innovativen Hersteller dbx, der als Bauteilelieferant diente.

Nach diversen Prototypen erfolgte 1973 die Markteinführung des Modells 2826, das bis heute in Studiokreisen auch besser bekannt ist als „White Meter Omnipressor“.

Sein Funktionsumfang war für die damalige Zeit sehr groß: Zunächst einmal ließ er sich als normaler Kompressor nutzen, ab einer Ratio von ∞:1 auch als Limiter. Darüber hinaus konnten negative Ratio-Werte eingestellt werden, so dass sich die Dynamik des Eingangssignals quasi umdreht: leisere Anteil sind lauter und lautere Anteile leiser – eine Funktion, die das Erzeugen von äußerst ungewöhnlichen Klängen erlaubt.

Zusätzlich beinhaltete der Omnipressor einen Expander, der die Dynamik vergrößert und in extremen Einstellungen auch als Gate nutzbar ist.

Eventide Omnipressor 2830Au - Das Original

Der originale Omnipressor 2830 von 1974

Somit war es Factor gelungen, seine Vorstellung von einem Dynamikprozessor zu realisieren. Das Ganze hatte nur einen kleinen Haken: Die Bedienung gestaltete sich so kompliziert und zeitaufwendig, dass niemand mit dem Omnipressor zurecht kam.

Eventide entschied sich daher für eine Generalüberholung des Interfaces. Für diesen Zweck wurde der renommierte Elektrotechniker Jon D. Paul engagiert, der vor allem die Bedienelemente einfacher und verständlicher konzipierte.

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Im Jahre 1974 erschien als Ergebnis der Omnipressor 2830. Obwohl dessen Handhabung gegenüber dem Modell 2826 schon deutlich optimiert war, hielt sich die Nachfrage in Grenzen. Daher wurden seinerzeit nur rund 200 Exemplare gefertigt. Erst später entwickelte sich der Omnipressor – gerade wegen seiner vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten – zu einem Geheimtipp in der Studioszene.

Unter Sammlern ist heute vor allem die Erstauflage 2826 sehr begehrt, so dass Preise um die 6.000,- € keine Seltenheit sind. Überraschend günstig fallen hingegen die Gebrauchtmarktpreise des 2830 aus, die momentan zwischen 2.500,- und 3.500,- Euro liegen. Die hier getestete Neuauflage kostet aktuell hingegen nur 1.889,- Euro.

eventide omnipressor 2830 AU test kompressor vca

Eventide Omnipressor 2830 Au im Detail

Der in China gefertigte Eventide Omnipressor 2830 Au hat eine Standardbreite von 19 Zoll, zwei Höheneinheiten und eine Einbautiefe von 31,7 cm, während sein Gewicht 4,44 kg beträgt. Rundum betrachtet wirkt die Verarbeitung des schwarzen Stahlblechgehäuses sehr solide, das kräftige Frontpanel macht einen robusten Eindruck, ebenso wie sämtliche Regler und Kippschalter.

Eventide Omnipressor 2830Au - Rechte Seite des Frontpaneels

Der große Function-Knopf

Rein optisch gleicht die Neuauflage, mal abgesehen von den fehlenden weißen Drucktastern, weitestgehend dem Vorbild aus den 70er-Jahren: Die Mitte des Frontpaneels wird von einem großen VU-Meter dominiert, das wahlweise das Eingangs-, Ausgangssignal oder das Maß der Pegelreduktion anzeigt. Zusätzlich signalisiert eine grüne Attenuation-LED Pegelreduktionen und eine rote Gain-LED Pegelanhebungen.

Links von den Kontrollanzeigen liegen drei größere Potentiometer zum Einstellen des Thresholds (+ 15 bis – 25 dB), der Attack-Phase (0,1 ms bis 100 ms) und des Release-Wertes (1 ms bis 1 s). Wie bei dem Original fällt die Skalierung dieser Regler leider äußerst minimalistisch aus, wodurch beim Einstellen des Klangs erstmal keine Einschränkungen entstehen, da diese Entscheidung ohnehin mit den Ohren getroffen werden muss. Allerdings wären zum erneuten Abrufen notierter Setups einige weitere Markierungen schon sehr hilfreich, zumal das großzügig aufgeteilte Bedienfeld eigentlich genügend Platz dafür bietet.

Eventide Omnipressor 2830Au - Linke Seite des Frontpaneels

Threshold, Attack und Release

Unterhalb dieser drei Potentiometer befindet sich ein Line-Schalter, der als Bypass dient, ein Eingangsregler mit einer Spanne von -60 bis +12 dB, ein Bass Cut, der unterhalb von 200 Hz die tiefen Frequenzen aus dem Steuersignal der Kompressionsschaltung nimmt und ein weiteres Potentiometer, das den externen Sidechain-Weg aktiviert. Gegenüber dem Original hat die Neuauflage erfreulicherweise eine Mix-Blende erhalten, mit der sich das unbearbeitete Eingangssignal mit dem bearbeiteten mischen lässt.

Rechts von dem VU-Meter ist der große, stufenlos verstellbare Function-Knopf eingebaut, der die Ratio des Kompressors (1:1 bis ∞:1, negative Ratio bis – 10:1) oder Expanders (1:1 bis 10:1) bestimmt. In Abhängigkeit zu anderen Reglern, birgt der Function-Knopf eine Vielzahl an Funktionen.
Mit den Reglern Attenuation Limit und Gain Limit kann das Maß der Pegelreduktion und Anhebung auf einen Wert zwischen 0 und 30 dB in beide Richtungen begrenzt werden. Auch der Ausgangspegel lässt sich im Rahmen von -12 bis +12 dB einstellen.
Ansonsten befindet sich auf der Front nur noch der Netzschalter und ein Link-Kipphebel für die Verknüpfung mit weiteren Omnipressor-Geräten, um Stereo- oder sogar Mehrkanalanwendungen zu realisieren.

eventide omnipressor test

Die Anschlüsse auf der Rückseite

Die Rückseite des VCA-Kompressors

Auf der Rückseite sind alle Anschlüsse des Omnipressors untergebracht. Dazu zählen zwei Klinkenbuchsen zur Kopplung der Link-Funktion, die Ein- und Ausgänge des Audio- und Sidechain-Signals – wahlweise im 6,3 mm Klinken- oder XLR-Format – und die Kaltgerätekabeldose für das interne Netzteil.

Die Ein- und Ausgänge des Audiosignals lassen sich symmetrisch oder unsymmetrisch nutzen und haben jeweils eine Impedanz von 600 Ohm. Als Eingangsübertrager kommt ein Lundahl LL 1540 zum Einsatz, den zum Beispiel auch Tube-Tec für den HLT 2A oder Gyraf für den G14-S Equalizer verwendet. Der Ausgang ist wiederum mit einem Lundahl LL 1539 Übertrager bestückt.

Eventide Omnipressor 2830Au - Pegelanzeige

Das große VU-Meter

Eventide Omnipressor 2830 Au im Tonstudio

Die Bedienung des Omnipressors ist alles andere als selbsterklärend, aber dank der gut verständlichen Bedienungsanleitung kann der Einstieg deutlich erleichtert werden. Mit Hilfe der beschriebenen Setups für die unterschiedlichen Einsatzbereiche, erklärt sich nach und nach die Funktionsweise des Omnipressors, insbesondere die zum Teil große Abhängigkeit der Regler zueinander.
Dabei zeigt sich schnell, dass der Ein- und Ausgangspegel immer gut im Auge behalten werden muss, da der Omnipressor, abhängig vom Setting, immense Lautstärkeanhebungen erzeugt, die weder für das Gehör noch für die Wandler des Audiointerfaces gesund sind.

Grundsätzlich lässt sich der Omnipressor natürlich immer nur für eine Funktion, sprich als Kompressor, Limiter, Expander oder Gate, nutzen, die Effekte können nicht kombiniert werden.
Bei der Verwendung als Kompressor oder Limiter lässt sich die Nähe zu dbx nicht leugnen, denn die Ergebnisse erinnern deutlich an die unterschiedlichen 160er Modelle oder auch die Kanalkompressoren der frühen SSL Konsolen, die ebenfalls mit Chips von dbx bestückt waren.

Bei einem gemäßigten Einsatz sind die Resultate erstmal recht nüchtern, funktional und sorgen für eine unscheinbare Bearbeitung des Signals. Generell ist die Lautstärkeanhebung immer aktiv und lässt sich nicht abschalten, so dass der Omnipressor nicht nur hohe Pegelspitzen abschwächt, sondern auch stets leisere Anteil verstärkt.
Wenn er kräftiger zugreift, erzeugt der Klang das typische „VCA-Poppen“, das sich durch die äußerst schnellen Regelzeiten beliebig formen lässt. So können Transienten sehr schön herausgearbeitet werden.

Im negativen Ratio-Bereich zeigt sich erneut die enge Verwandtschaft mit den späteren dbx 160 X, XT und a Kompressoren, da sie die gleiche Funktion haben und auch zu sehr ähnlichen Ergebnissen führen können. Allerdings sind bei Weitem nicht so flexibel wie der Omnipressor, der nicht nur die leisesten und lautesten Pegel des Eingangssignals umdreht. Dank seiner regelbaren Attack und Release kann er sogar Ergebnisse generieren, die so klingen, als würden sie rückwärts abgespielt.

Mit dem Expander lässt sich wiederum der Abstand zwischen den leisesten und lautesten Signalanteilen vergrößern. Das ist hilfreich, wenn man zum Beispiel versucht, ein überkomprimiertes Signal zu retten, darüber hinaus kann der Expander aber auch als Kreativ-Effekt zu sehr interessanten Sounds führen. Bei einem hohen Ratio-Wert übernimmt er sogar die Funktion eines Noise-Gates. Diese Aufgabe meistert er allerdings selten, ohne Artefakte zu erzeugen. Aus kreativer Sicht hat das durchaus einen Reiz, für die funktionalen Einsatz eines Noise-Gates ist das Ergebnis allerdings etwas zu wackelig. Das hat zum Beispiel SSL bei seinem 611 E Dynamik-Modul wesentlich stabiler und besser gelöst.

Bei all den genannten Anwendungen bietet der Omnipressor, abhängig von der Ausrichtung des Ein- und Ausgangspegels, ein großes Potential für Verzerrungen. In Kombination mit seinen speziellen Dynamikeffekten lassen sich so überaus unkonventionelle und extreme Ergebnisse erzielen, die ihn deutlich von anderen Kompressoren oder Dynnamikeffekten absetzen. Der Omnipressor ist alles andere als ein Klangveredler, dafür aber ein perfektes Werkzeug für Grobes und Schmutziges, weswegen er auch in Studiokreisen mit Vorliebe für die Bearbeitung von Schlagzeugaufnahmen genutzt wird. Im Gegensatz zu dem Original ist bei der Neuauflage die Mix-Blende eine enorme Bereicherung, da sich so sein drastisches Klangverhalten in einem sinnvollen Rahmen eingrenzen lässt.

Aktuell gibt es tatsächlich ein paar wenige Alternativen zu dem Omnipressor:
Wer nur Interesse an dem Kompressor einschließlich negativer Kompressionsraten hat, sollte sich die Modulvariante des dbx 160a einmal ansehen.
Auch der mpressor 500 von Elysia geht in die gleiche Richtung, hat aber schon einen etwas anderen Klangcharakter.
Die günstigste Alternative bietet Eventide selbst an, nämlich die Software-Variante des Omnipressors. Die Unterschiede zwischen der Hard- und Software sind in dem folgenden Video sehr gut zu hören:

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Mehr Informationen

 

Klangbeispiele mit dem Omnipressor

Die folgenden Klangbeispiele zeigen die unterschiedlichen Funktionen des Omnipressors bei der Bearbeitung von akustischen und elektronischen Drums.
Die Aufnahmen wurden nicht weiter bearbeitet, lediglich die Lautstärken der Audiofiles sind aufeinander angepasst. Alle Spuren lassen sich wahlweise im WAVE-Format (44,1 kHz, 24 Bit) oder als MP3s (320 kBit/s) aufrufen.

Los geht es mit einer Schlagzeugaufnahme, die unbearbeitet so klingt:

Als erstes wird sie stark komprimiert und anschließend mit der Mix-Blende zu ca. 50 Prozent dem unbearbeiteten Signal hinzugemischt:

Eventide Omnipressor 2830Au - Original Manual 2

Illustration aus dem originalen Manual: The Limiter

Darauf folgt der Limiter, der zunächst mit einem gemäßigten Einsatz zu hören ist. Anschließend wird das Signal übermäßig limitiert und dann wieder auf einen Anteil von ca. 50 Prozent reduziert:

Eventide Omnipressor 2830Au - Original Manual 4

The Expander

Mit dem Expander lässt sich die Dynamik des Eingangssignals deutlich erhöhen, wie es in der Zeichnung aus dem originalen Manual sehr schön veranschaulicht wird. Bei diesem Beispiel zeigt der Omnipressor erstmalig sein kreatives Potential:

Eventide Omnipressor 2830Au - Original Manual 3

The Noise Gate

Wenn der Expander eine hohe Ratio-Einstellung hat, lässt er sich als Gate verwenden. Leider fällt es schwer, eine Einstellung zu finden, die frei von Artefakten ist. Die Ergebnisse haben als Kreativ-Effekte durchaus Charme, für die Funktion als sauberes, nüchternes Gate eignen sie sich aber nur bedingt:

Als nächstes soll der Omnipressor auch seine schmutzigen Seiten zeigen. Dafür wird eine Snare-Drum stark limitiert und verzerrt. Sie ist zuerst unbearbeitet, dann mit einem Effektanteil von 100 Prozent und anschließen mit einem Anteil von 50 Prozent zu hören:

Das gleiche Vorgehen wird nun nochmal anhand einer Bass-Drum demonstriert, wobei der Effektanteil in dem letzten Beispiel nur 20 Prozent beträgt:

Eventide Omnipressor 2830Au - Original Manual 1

Illustration aus dem originalen Manual: The Dynamic Reverser

Welche extremen Ergebnissen der Omnipressor erzeugen kann, wird deutlich beim Ausprobieren des Reversed-Dynamic-Effekts. Dafür kommt wieder die Schlagzeugaufnahme vom Anfang zum Einsatz.
Der reine Effektanteil klingt für sich gesehen zweifelsohne völlig bizarr und unbrauchbar, sobald er aber eingeblendet wird, sorgen die knackenden Transienten für mehr Druck, während der Reversed-Effekt den Raumanteil stärker hervorhebt:

Das letzte Beispiel zeigt die Fähigkeiten des Omnipressors als Live-Kreativ-Tool. Dafür wird eine Aufnahme mit der Jomox XBase 09 in Echtzeit mit dem Noise-Gate moduliert, womit sich schöne Stutter-Effekte realisieren lassen:

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Fazit

Bei dem Eventide Omnipressor 2830 Au VCA-Kompressor handelt es sich um einen überaus vielseitigen Dynamikeffekt mit einem großen kreativen Potential. Sein kräftiger, schmutziger Klang besticht durch eine ausgeprägte Charakterstärke und ist selten zurückhaltend – egal ob er als Kompressor, Limiter, Expander, Gate oder für FX-Anwendungen genutzt wird.

Dank der Mixblende lässt sich sein wildes Gemüt allerdings leicht zügeln und gut dosieren, so dass er als flexibles Werkzeug bei Aufnahmen und Tonmischungen überzeugt. Der Omnipressor 2830 Au eignet sich nicht unbedingt als edler Gesangskompressor, dafür können aber zum Beispiel Schlagzeugaufnahmen im Rock-, Pop- und Elektro-Bereich enorm von seinem ungestümen Temperament profitieren.

Wer auf der Suche nach einem unkonventionellen, ausdrucksstarken und latent verrückten VCA-Kompressor ist, sollte den Eventide Omnipressor 2830Au unbedingt einmal ausprobieren.

Plus

  • vielseitiger Dynamikeffekt
  • charakterstarker, schmutziger Klang
  • äußerst kräftiges Ansprechverhalten
  • großes kreatives Potential

Minus

  • minimale Skalierung der Regler

Preis

  • 1.889,- Euro
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Eventide Omnipressor 2830Au Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    „Darüber hinaus konnten negative Ratio-Werte eingestellt werden, so dass sich die Dynamik des Eingangssignals quasi umdreht: leisere Anteil sind lauter und lautere Anteile leiser“

    Andersrum. Lautere Anteile leiser machen ist ja die normale Kompressorfunktion. Die Expanderfunktion macht die leiseren Anteile noch leiser und die lauten ins-Gesicht-spring lauter.

    Genaugenommen müsste man dann nicht von einer negativen Ratio sondern von einer Kehrwert-Ratio (1/n) reden. Und noch genauer müsste man die Ratio bei der normalen Kompressorfunktion als 1/n schreiben, denn es wird ab dem Threshold die Verstärkung auf einen Bruchteil abgesenkt.

    Aber in einer Welt, in der ein Tremolo als Vibrato und ein Vibrato als Tremolo bezeichnet wird, muss man das alles nicht so genau nehmen 😀

    • Profilbild
      Kazimoto AHU

      @bluebell Typisch deutsch, immer alles so genau nehmen.
      Du musst einfach die Formel 1/kA anwenden, dann bekommst du immer das richtige Ergebnis. 😉

    • Profilbild
      moinho AHU

      @bluebell Die Ratio beschreibt, wieviel das Eingangssignal bezogen auf eine willkürliche Einheit ansteigen muß, um am Ausgang nen Anstieg einer willkürlichen Einheit zu kriegen.
      Somit ist das mit negativer Ratio schon logisch: ich muß (im Kleinsignalverhalten) den Eingang senken, damit der Ausgang steigt.

  2. Profilbild
    moinho AHU

    Das ist jetzt aber schwierig. Ich dachte mir zuletzt „so als kreativer Kompressor with Attitude für Einzelkanäle wäre ein Distressor schön“. Den BSS 402er gibts ja leider nicht mehr, aber (in ner ahnlichen Preisklasse) nen xpressor (sogar in stereo, als wirklich billger). Und jetzt auch noch den.

    Liebe Amazona-Redaktion, wie wär’s mit nem Workshop „kreative Dynamikbearbeitung mit Omnipressor, xpressor und Distressor“?

  3. Mehr anzeigen
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