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Test: Eventide, Space, Gitarren-Effektgerät

(ID: 1234)

Konstruktion

Das Eventide Space erscheint wie auch seine Neffen aus der „Faktor-Abteilung“ mit den Abmessungen 12,2 cm x 19 cm x 5,4 cm bei einem Gewicht von knapp einem Kilogramm. Identisch ist ebenfalls das robuste Metallgehäuse mit einer großen, rutschfesten Gummi-Unterlage auf der Unterseite des Gehäuses. Auch wenn der gesamte Aufbau sehr stabil wirkt, man mag es einfach nicht in einen Rucksack mit den anderen Tretminen schmeißen, zu groß ist der Respekt vor dem Namen.

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Das Gerät verfügt über zwölf Eventide Reverb-Algorithmen, welche mit insgesamt elf Reglern entsprechend verwaltet werden. Der Preset-Regler ist der einzige Endlos-Regler im Setup,  die restlichen zehn Potis gestalten sich angenehm hochwertig und schwergängig (was bei einer Stompbox aufgrund der Verdrehungsgefahr der Regler immer sehr wichtig ist). Der Hersteller stellt einhundert Presets zur Verfügung, deren interne Namensgebung über ein zwölfstelliges, gut lesbares Display dargestellt werden.

Drei massive und hochwertige True-Bypass Fußschalter verwalten durch Mehrfachbelegung die Bereiche On/Off, Presets, Bänke und Tap-Funktionen, ihrerseits unterstützt durch drei LEDs. Seitlich am Gehäuse angebracht befinden sich zwecks externer Ansteuerung MIDI In und Thru/Out. Rückseitig befinden sich mono/stereo Ein- und Ausgänge, wobei über zwei Minischalter der Eingangs- und Ausgangspegel zwischen den hochohmigen Bereichen wie Gitarre/Bass oder aber hochpegeligen Instrumenten wie z.B. Keyboards umgeschaltet wird. Zudem können ebenso ein externes Expression-Pedal, ein Aux-Switch und ein USB-Kabel zwecks Aufspielung von Betriebssystem-Updates angeschlossen werden.

Aufgrund der verwendeten Bauteile ist ein Batteriebetrieb leider nicht möglich, daher wird das Gerät mit einem externen 9V Netzteil ausgeliefert. Interessanterweise verlangt das Eventide Space laut Gehäuseaufdruck nach 1200 mA Stromfluss, das mitgelieferte Netzteil funktioniert aber auch schon bei nur 500 mA Abgabe einwandfrei.

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--Stirnseite mit Anschlüssen --

–Stirnseite mit Anschlüssen —

Praxis

Testet man ein Gerät zum ersten Mal, wendet der geneigte User im Normalfall die Standardprozedur an, d.h. er skippt sich durch die Werkspresets. Macht man selbiges, sollte man in der Tat zu Beginn der Prozedur die sehr gute, allerdings nur in Englisch vorliegende Bedienungsanleitung in Griffnähe wissen. Auch ein zumindest rudimentäres Wissen um Hall-Algorithmen an sich wird einem den Zugang zum einen oder anderen Klangaufbau deutlich vereinfachen.

Die zwölf Algorithmen unterteilen sich zum einen in die allseits bewährten Gruppen Hall, Room, Plate, Spring und Reverse, allesamt in ihrem Einsatzgebiet selbsterklärend und jeweils mit dezenten Modulation versehen. Will man mehr auf die „Effekt-Kacke“ hauen, bietet das Space experimentelle Sounds aus der Rubrik Shimmer, ModEchoVerb, DualVerb, TremoloVerb, Dynaverb, Blackhole und MangledVerb an.

Spätestens hier unterscheidet sich ein Hall-Spezialist wie Eventide von einem PC-Plug-in, losgelöst davon, wie viele Rechenpower der Desktop auch bieten mag. Die angebotenen Sounds lassen schnell die Väter der Rechenschritte erkennen, so scheinen unter anderem die Klangkomponenten der hoch geschätzten Hausmarken Eclipse oder sogar des H8000FW in dem einen oder anderen Preset durch. Hier hört man die Jahrzehnte, in denen Eventide sich ein breites Fachwissen erarbeitet hat, eine Basis, welche durch keinen CPU-Overkill zu ersetzen ist.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Thomas Paulsen

    Ich würde sogar sagen, daß das Space auch bei den Studio Effektgeräten um 500Euro kräftig aufräumt. Was Eventide hier an Qualität verbaut hat, schlägt die Konkurrenz um Längen. Kein Wunder stammen die Algorithmen doch alle aus dem zehnmal so teuren HW8000. Und das Space klingt einfach exzellent! Mir ist noch kein Hall untergekommen, der einen Klang so plastisch formbar, fast zum greifen nahe, vor mir und um mich herum erzeugen kann. Nicht nur für Gitarristen ein Must Have!

  2. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Wie auch bei den anderen Eventide Stompboxen gilt auch hier: Es ist fatal, diese Effekte nur aufgrund ihrer Art als Bodentreter auf den Gitarrenbereich zu reduzieren. Nicht umsonst haben die Eventide-Leute auch die Verwendung von Line-Inund -Out-Signalen zugelassen. SPACE bietet allgemein sehr gute Reverbeffekte! Hats off, Eventide!

  3. Profilbild
    BetaDance AHU

    Ich benutze das Teil seit 5 Jahren und bin voll zufrieden damit. Billig ist es wirklich nicht aber Qualität und Sound haben seinen Preis und ich steh voll drauf!

  4. Profilbild
    BurtBurtson

    Benutze das gute Stück auch vornehmlich für Synthesizer. Der Test hat ja alles sehr schön abgedeckt, danke dafür. Speziell für die Benutzung mit Tasteninstrumenten kann ich sagen dass das Space eine sehr gute Figur macht.

    Als Summenhall macht es sich meiner Meinung nach nicht so gut, weil es dafür zu prägnant ist. Seine Stärke ist eher auf einem bestimmten Instrument, gerne etwas im Vordergrund, aber natürlich auch für Atmosphärische Flächen.

    Die vielen Regler ermöglichen einem neue Optionen gegen den ewigen Feind der Eintönigkeit. Es gibt bei fast allen Algorithmen bei den Decay und Delay Parametern die Möglichkeit diese vielfältig mit dem Tempo zu synchronisieren, dazu Freezes und Infinity Modes.

    • Profilbild
      BurtBurtson

      @BurtBurtson Die Klassiker Plate, Hall, Room und Spring sind ausgezeichnet und gehören für mich zu den besten digitalen Reverbs da draußen. Sie gehen alle eher in Richtung Vintage, besonders der Spring macht sich gut mit den Synthies.

      Bekannt ist das Space natürlich in der elektronischen Musikwelt für das Space Delay Blackhole, das einen würdigen Rivalen noch nicht gefunden hat und aus jeder noch so langweiligen Arpeggiator-Spur eine Weltraum-Odyssee macht.

      Besonders brauchbar für Synthesizer finde ich ausserdem das DualVerb, das mit zwei Reverbs, die sich gegeneinander Tonal verstimmen lassen vielfältige Variationen erlaubt, hier kann man stundenlang eine Lead-Spur laufen lassen und immer wieder neu verstimmen. Und es klingt immer gut.

      Sehr vielseitig Einsetzbar ist auch das ModEchoVerb, hier gibt es zusätzlich zum Reverb einen ausgezeichneten und tief greifenden Flanger oder Chorus.

      • Profilbild
        BurtBurtson

        @BurtBurtson Reverse ist eine sehr nette Spielerei die sich auch gut einsetzen lässt, ausserdem gibt es noch das TremoloVerb, wenn man es braucht eben ein Reverb mit einem Tremolo.

        Nicht ganz zurecht komme ich mit dem MangeledVerb und Shimmer, diese sind wirklich sehr auf den Ton von Gitarren zugeschnitten.

        Alles in allem ein sehr brauchbarer Fundus an Effekten, die wirklich über das Reverb weit hinaus gehen.

        Einzig beim Umschalten der Presets wundert man sich ein bisschen am Anfang, aber nach ein bisschen Eingewöhnung und der Erklärung im Hinterkopf dass die guten Leute von Eventide stets den Gitarristen auf der Bühne vor Augen haben, der mit den Schuhen die Presets durchschalten muss geht es. In der Praxis benutzt man eh eher die 12 Algorithmen als Basis und schraubt sich daraus was zusammen.

  5. Profilbild
    Ben Philipp

    Also ich habe mir das schmucke Ding vor Kurzem zugelegt und muss sagen, dass es klanglich einmalig ist. Ich versuche so gut wie möglich software Reverbs zu vermeiden und nur noch die Hardware zu verwenden auch wenn das mal aus Bequemlichkeit wieder vorkommt. Die Presets sind der Hammer und ich kann jedem der etwas in Effekte investieren will nur empfehlen etwas zu sparen und dann gleich das SPACE oder halt nen Strymon zu holen. Das macht Sinn zumal man ja mit Software auch schon jede Menge Geld ausgeben muss um ein richtig gutes zu bekommen.

    VG Ben

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