Der TimeFactor bietet insgesamt neun verschiedene Echo-Konfigurationen plus eines zwölfsekündigen Loopers, welche sich wie folgt staffeln:
DigitalDelay: ein bis zu 3000 ms Standard Digital Delay
VintageDelay: simuliert analoge und digitale Delays aus den Anfangstagen des Prozessor-gesteuerten Delays
TapeEcho: simuliert ein Bandechogerät inklusive der bekannten Nebeneffekte wie Eiern, Rauschen und Phasenauslöschungen des Bandes
ModDelay: generiert Delays zuzüglich Modulationseffekten
DuckedDelay: regelt die Lautstärke des Delays abhängig von der Spielweise des Künstlers (Reduktion während des Spiels, Erhöhung der FX-Lautstärke in Spielpausen)
BandDelay: Delay mit Filterfunktionen
FilterPong: Stereo-Ping-Pong-Delay plus Filterfunktionen
MultiTap: zehn verschiedene Tap Delays mit Kontrolle für Verzögerungszeit, Tap-Lautstärke und Tap-Abstand
Reverse: erklärt sich von selbst
Jedes Delay ist als Twin-Delay konfiguriert, so dass sich zwei unabhängige Verzögerungszeiten einstellen und nach Geschmack mischen lassen. Das Gerät hat zwanzig Presets mit jeweils zwei Sounds pro Preset, macht insgesamt vierzig werkseitig eingestellte Soundvorschläge. Zusätzlich verfügt das Gerät über zwanzig Speicherplätze für eigene Soundvorstellungen.
Praxis
Gerade Gitarristen gehören ja bekanntermaßen zu der zuweilen recht kruden Spezies der Instrumentalisten, die manchmal schon Esoterik-gleich mit den abgefahrensten Konstruktionen und Einstellungen Sounds suchen und kultivieren, wobei das Delay an sich nochmals ein sehr spezieller Bereich ist. Wer jemals das „Vergnügen“ hatte, Digital Delay Verfechter mit der harten Vintage Tape Delay Abteilung in einem Streitgespräch lauschen zu dürfen, weiß wovon die Rede ist.
Um es direkt vorneweg zu nehmen: Der TimeFactor ist und bleibt ein Digital Delay, das zwar auch die anachronistischen Urväter aus den Anfängen des Effektzeitalters sehr hübsch emulieren kann, jedoch nicht antritt mit der Interaktion, aus Band-Artefakten, Röhrenvorverstärkung und Boosterfunktionen alter Bandechogeräte in direkte Konkurrenz zu treten. Hat man sich dies bewusst gemacht, kann man mit dem TimeFactor eigentlich nur noch gewinnen. Das Gerät liefert eine rundum gelungene Palette über mehrere Dekaden Echo-Technologie, kombiniert mit einer reichhaltigen Auswahl an Bonusmaterial. Es ist schon spannend zu sehen, wie kleine Korrekturen im Frequenzgang oder aber das Anreichern des Materials mit klanglichen Artefakten beim Hörer Assoziationen mit diversen Klangepochen oder aber Ereignissen hervorrufen. Insbesondere Klangtüftler können mit einer Kombination aus Vorbereitung und Spontaneität während ihrer Live-Shows interessante Effekte generieren und in ihre Performance einbauen. Mittels Funktionen wie dem Looper, der sowohl overdubt werden kann, als auch als reine Schleife fungiert, kann man problemlos „auf der Bühne mit sich selbst spielen“ – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
das teil ist auch gut für line eingänge geeignet, verstehe nicht wieso alle demos mit gitarre sein müssen. selbes auch beim modfactor…
@Synthuser Hi, Synthuser
Du hast ja Recht, allerdings sind die Eventide-Boxen in der G&B-Redaktion gelandet, und nicht bei den Kollegen von Keys ;)
Gruss,
Stephan
Ich hab das gute Stück seit ein paar Jahren in meinem DJ-Setup als externen Effekt. Kenne nicht besseres, welches so tight ist in der Tempoerkennung, so gut klingt und so viele Möglicheiten bietet. Viele externe FX sind gekommen und gegangen, aber das gebe ich nie wieder her :)