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Test: Eventide Tverb, Reverb Plug-in

(ID: 159529)

Tverb

Die Mikrofone in Eventide Tverb lassen sich in drei Modi betreiben:

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  • Mono-In-Mono-Out (MIMO),
  • Mono-In-Stereo-Out (MISO)
  • Stereo-In-Stereo-Out (SISO)

Je nach Anzahl der Ein- und Ausgänge des Tracks auf dem das Plug-in instanziiert wird. In den Stereo-Out-Modi fangen die Mics 2 und 3 einen großen Teil des Halls ein und sind so eingerichtet, dass sie das Stereobild von Mic 1 erhalten. Im Mono-Out-Modus verhalten sich die Mics wie ganz normale Mono-Mics, die den Raumklang in einem Monosignal summieren.

Das Plug-in ist in zwei Bereiche unterteilt. Unten ist die Console, deren Klang an eine Neve angelehnt ist. Ganz oben ist der Meistersaal abgebildet mit drei Mikrophonen. Mic 1 ist unverrückbar in der Mitte vorne. Wenn man den Mauszeiger darüber stehen lässt, kann die Mikrophonkapsel getauscht werden. Kugel-, Niere- und Acht-Richtcharakteristik stehen zur Verfügung, zusammen mit einem Hochpassfilter ab 150 Hz und einem Tiefpassfilter bei 8 kHz. Außerdem besitzt Mic 1 einen Kompressor mit einem Kompressionsverhältnis bis 20:1.

Mic 2 und 3 lassen sich mit der Maus frei im Saal positionieren. Dabei werden die Tiefenentfernung und die seitliche Position zu Mic 1 in Zoll angegeben. Es lassen sich auch Zahlenwerte direkt eingeben. Das Genialste dabei ist aber die absolute Nebengeräuschlosigkeit und Knacksfreiheit beim Positionieren der Mics. Die Mics können live mit der Maus umgestellt und sogar in der DAW automatisiert werden, was allerlei abgefahrene Spielereien erlaubt. In den Stereo-Out-Modus wirkt sich die Position der Mics auch auf deren Panoramaeinstellungen aus.

Außerdem gibt es noch einige sehr nützlich Tastatur-Kombis. So schaltet z. B. ein mit Shift-Klick gezogenes Mic in den Solo-Modus und erleichtert damit das Finden der richtigen Position erheblich. Mit dem Rechtsklick kann das Mic nur auf der Ebene bewegt werden, in deren Richtung es zuerst bewegt wird.

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Die Mics 2 und 2 können mit der Maus nicht zu ein und derselben Position bewegt werden. Würde man hier bei einem der Mics die Phase invertieren, hätte dies eine 100%ige Auslöschung des Halls zur Folge. Weil aber irgend jemand aus irgendeinem Grund es trotzdem braucht, lässt sich das über die Texteingabe bewerkstelligen.

Mic 2 und 3 bieten statt des Kompressors Gates, die sich bis -80 dBFS einstellen lassen. Mic 3 hat zudem noch einen Link-Schalter, mit dem die Gate-Parameter von Mic 2 und 3 synchronisiert werden. Der Pre-Schalter macht die Gates von Mic 2 und 3 vom Signal von Mic 1 abhängig, das zwischen der polaren Mikrofonkapsel und dem Kompressor abgegriffen wird. Oder kurz, das „trockene‟ Mic 1-Signal vor dem Halleffekt triggert die Gates von Mic 2 und 3.

Kleine aber ausreichende Pegelanzeigen zeigen sowohl die Eingangslautstärke im Mikrofon als auch die Lautstärkeabschwächung des Signals. Zuletzt kommen die Raumeinstellungen mit dem üblichen bekannten Parametern. Sie sitzen nicht nach dem Halleffekt, sondern verändern die tatsächliche Beschaffenheit des Meistersaals. Beim Decay ist jedoch Vorsicht geboten, denn der maximale Wert von sieben Sekunden liegt weit jenseits der physikalischen Eigenschaften des Meistersaal und klingen entsprechen unnatürlich. Aber für bestimmte Effekte allemal sehr gut zu gebrauchen.

Audiodemos

  • Das Sprachsample stammt aus dem Track VMPires wurde uns von Opa Jott, a.k.a. dem mehrfach / international preisgekrönten Slam Poet Censor aus Heidelberg, der sich nun in Karlsruhe dem noch zu definierenden Genre Lyrik-Trap zugewandt hat, freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Sein Album erscheint am am 08.03.2017 auf Spendenbasis raus. www.opajott.de
  • Das Piano stammt aus der NI Discovery Serie: Cuba, ohne interne Effekte
  • Die Synthesizer-Sounds kommen aus dem U-He Repro-1, ohne interne Effekte

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Fazit

Hält man die Decay-Zeit in Grenzen, klingt Eventide Tverb phantastisch und wie ein natürlicher Raum. Die unterbrechungslose und automatisierbare Positionierung der Mikrofone im Raum ist einfach der Knaller. Sicher kann der binaurale Effekt auch durch Kombination anderer Plug-ins erreicht werden, aber hier ist das schon sehr elegant zusammengefasst.

Dass hier nur ein Raum angeboten wird, macht das Plug-in vielleicht nicht für jedes Musikprojekt passend, da der Charakter immer offensichtlich und derselbe bleibt. Doch wenn man diesen Charakter mag, dann ist das Plug-in nahezu perfekt und Eventide Tverb kann von feinsten akustischen Klängen/Sprache bis zu harter Elektronik wirklich alles bedienen. Man kann nicht nur mit diesem Raum arbeiten, sondern auch in ihm. Eventide Tverb ist eines der interessantesten Hall-Plug-ins des Jahres 2016, zusammen mit dem Adaptiverb von Zynaptiq.

Das englischsprachige PDF-Handbuch ist hervorragend geschrieben und gibt viele nützliche Erklärungen und Tipps. Lesen lohnt sich. Eventide und Visconti haben mit dem Tverb dem Meistersaal und dem 2016 verstorbenen Meister auf ihre Weise ein studiotechnisch würdiges Denkmal gesetzt.

David Bowie, *8 Januar 1947, † 10 Januar 2016

Plus

  • Klang
  • Raummanipulationsmöglichkeiten

Preis

  • Ladenpreis: 149,-Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Coin AHU

    Echt lecker.
    Das was es macht macht es sehr gut.
    Danke für den Test.
    Bei Thomann ist es übrigens für 225 Euro gelistet.
    Bei Eventite 249 Dollar = 232 Euro derzeit.
    Wenn es das mal günstig gibt, auf jeden Fall interessant.
    Ich hab Ilok2 und eLicenser und die beiden machen was sie sollen.
    Sollange es nicht mehr werden bin ich zufrieden.

  2. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Ich kaufe nichts mehr, das einen iLock erfordert.
    Da ist mir das Risiko zu hoch, dass die Lizenz im Nirvana verschwindet. Kundenfreundlichkeit gleich null.
    Und 25 EUR im Jahr, damit ich meine bezahlten Plugins weiterbenutzen darf? Hallo?
    Und am Laptop nervt der Dongle nur.

    Da lob ich mir Firmen wie Ableton, NI oder UHE. Einfach Seriennummer eingeben oder auf der Webseite einloggen.

    • Profilbild
      maho

      @digital-synthologie Ich muss hier korrigieren. Eventide Plugins benötigen keinen physischen iLok-Key!!! Man braucht jediglich den iLok-License Manager. Zumindest ist es bei Eventide mittlerweile so.

      LG
      Marcel :)

      Quelle:
      (Link wurde gelöscht, bitte nur Kurzlinks verwenden)

        • Profilbild
          Filterspiel AHU

          @digital-synthologie Ich kann Dir hier nur beipflichten, ein Lizenzverlust aufgrund eines Hardwaredefekts ist ein klarer Grund nicht zu kaufen.

  3. Profilbild
    nativeVS AHU

    Tverb ist nicht nur ein sehr gelungener reverb, sondern in der lage signale zu remikrofonieren. Wer schon mal bläser mit nem 421 im trichter aufgenommen hat wird Tverb dafür alleine schon schätzen, dass die sektion auf einmal wie in einem raum mit stereopaar aufgenommen klingt.

  4. Profilbild
    Synthpark

    naja geht so.
    Der Hall flattert.
    Klingt wie Stockhall.

    Da brauch ich mir nichts einzureden.

    Der U-He Synth klingt beeindruckender. ;)

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