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Test: EVH Shark Striped Serie, E-Gitarre

EVH Shark Striped E-Gitarre - der gestreifte Hai

14. Juli 2019
EVH Shark Striped Serie

EVH Shark Striped Serie E-Gitarre

Auf der NAMM 2019 stellte EVH die EVH Shark E-Gitarre aus der „Striped Serie“ vor. Dieses Modell basiert auf dem zum Kult gewordenen Modell, das Eddie mit seiner Band auf seiner ersten World Tour 1978 spielte. Eddie nahm damals seine Gibson Explorer und drückte ihr sein individuelles Design auf. Dazu zählt vor allem die gestreifte Lackierung, die Eddie herstellte, indem er den Gitarrenkorpus mit langen Klebestreifen versah und diesen dann neu überlackierte. Nach Abziehen der Streifen bekamen einiger seiner Gitarren dann den typischen Look. Vor allem die rot-weiße Lackierung erlangte Weltruhm, aber auch gelbe Streifen auf schwarzem Untergrund waren Variationen Eddies. Auch sein „Wolfgang“ Modell ist in diversen Farbkombinationen (schwarz-gelb oder auch schwarz-weiß) zu haben.

Eddie fügte damals seiner Explorer auch einige weitere Accessoires zu , die den Look etwas „härter “ machten, wie die metallenen Spanner, wie man sie gerne zum Straffen der Drahtseile einer Halogendeckenbeleuchtung einsetzt und das entfernte Schlagbrett, was den gefrästen Kanal zwischen Pickup-Wahlschalter und Elektrikfach freilegte und die Gitarre dann deutlich roher aussehen ließ. Die EVH Shark wurde gleichfalls mit diesen Alleinstellungsmerkmalen ausgestattet und kommt in der Farbe Burgund. Die überlackierten Streifen glänzen silbern. Die EVH Shark wurde in Korea gefertigt.

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EVH Shark Totale

Die EVH Shark

EVH Shark – Facts & Features

Ein Koffer befindet sich leider nicht im Lieferumfang, geschweige denn ein Gigbag. Legte man sich einen passenden Koffer zu, sollte man beachten, dass dieser sicherlich ein recht groß ausfallender Rechteckkoffer sein wird, da die spezielle Form kaum eine andere Alternative zulässt. Einen Koffer sollte man der EVH Shark sicherlich gönnen, da der Preis dieser E-Gitarre nicht unerheblich ist.

Auf ein Floyd Rose Vibratosystem müssen wir bei diesem Modell verzichten, da deren Vorbild, die Gibson Explorer, standardmäßig auch über kein solches System verfügt. Mittlerweile baut Gibson bereits in einige Les Paul Modelle Floyd Rose Systeme ein, so hätte man hier auch über ein Implantieren eines Vibratosystems nachdenken können. Vielleicht wäre das ja ein Projekt für die Zukunft.

EVH Shark – Der Korpus

Die EVH Shark ist erfreulich leicht, was dem Korpus aus Black Limba bzw. der Korpusstärke von lediglich 41 mm zu verdanken ist (die meisten Stratocaster Modelle besitzen beispielsweise eine Korpusstärke von ca. 44 mm). Das Gesamtgewicht der Gitarre beträgt ca. 3,1 kg und dies trotz eines recht massiven Halses. Eine Ahorndecke wurde nicht aufgeleimt, diese hätte das Gewicht sicherlich in die Höhe getrieben. Eine Gibson Explorer bietet meist einen Mahagonikorpus, wurde aber gleichfalls mit aufgeleimter Ahorndecke und Binding gefertigt.

EVH Shark Korpus

Eindeutig Eddies Style

Da der gute Eddie damals auch noch ein Stück seiner Explorer absägte (rechts unten) und die „Innenseite der Schenkel“ mit einem Bohrer malträtierte bzw. ca. 25 Löcher bohrte. Auch dieses Detail wurde in die EVH Shark E-Gitarre implementiert. Die Buchse für den Ausgang wurde am abgesägten Schenkel der Gitarre angebracht. Der Hals-Pickup und dessen Rahmen sind schwarz gehalten, während der Stegtonabnehmer in Weiß optisch etwas heraussticht. Geht man mit dem Finger über die Decke der Gitarre, lässt sich fühlen, dass die rote Lackschicht minimal erhaben ist, also sicherlich später aufgetragen wurde, nachdem die Gitarre zunächst silbern lackiert und mit Klebeband abgeklebt wurde. Bei Eddies originaler Explorer dürfte dies sicher auch der Fall sein.

EVH Shark E-Gitarre – der Hals

Die Halsrückseite wurde gleichfalls mit silbernen Streifen ausgestattet und besitzt ein sogenanntes „modifiziertes C-Profil“, bei einer Mensur von 629 mm. Die „Bananenkopfplatte“ wurde ebenfalls gestreift lackiert. Eddies originale Gibson Explorer erfuhr diesbezüglich keine Modifikation, besitzt also keinen „matched Headstock“. Der Hals aus Ahorn ist sehr kräftig ausgefallen. Für Gitarristen (innen) mit kleinen Händen sicherlich keine gute Wahl. Das Griffbrett wurde aus Pau Ferro (brasilianisches Eisenholz) gefertigt und erhielt weiße Griffbretteinlagen (Dots). Interessanterweise kommt bei der EVH Shark E-Gitarre ein Messingsattel zum Einsatz und nicht die übliche Variante aus Knochen (oder auch Kunststoff). Die Halsbreite am Sattel beträgt knappe 43 mm, was einem weitverbreiteten Standard (auch bei Gibson) entspricht. Der Hals besitzt einen Radius von 12″. Die 22 gut abgerichteten Jumbo-Bünde gestatten ein problemloses und leichtes Saitenziehen. Die Verarbeitung ist einwandfrei, schlecht polierte Stellen, scharfe Bundkanten etc. sucht man vergeblich.

EVH Shark Kopfplatte

EVH Shark, „matched headstock“

Hardware

Optisch passend dazu wurde der Steg und das Stop-Tailpiece verchromt, während die quadratische Metallplatte (Buchsenblech für Les Paul, ES 335 etc.) unter dem Drei-Wege-Toggleswitch vergoldet ist. Die sechs Mechaniken haben zwei verschiedene Farben, so wurden die Mechaniken der drei tieferen Saiten vergoldet, während die Mechaniken der G-, H-, und E-Saite verchromt wurden, was optisch recht interessant wirkt.

Elektrik

In der EVH Shark E-Gitarre wurden zwei EVH Wolfgang Alnico 2 Humbucker installiert. Die Gitarre besitzt jeweils einen Dreiweg-Pickup-Wahlschalter und einen Tone- bzw. Volume-Regler. Normalerweise bietet eine Gibson Explorer drei Regler. Eddie, der grundsätzlich alles verbessern, modifizieren und personalisieren wollte, riss das mittlere, seiner Meinung nach überflüssige dritte Poti heraus, wobei an dessen Stelle nur noch ein Loch zu finden ist. Es ist allgemein bekannt, dass sich Eddie nicht viel aus Tonreglern macht, so haben viele seiner Modelle lediglich nur ein Volume-Poti. Ausnahmen bestätigen die Regel.

EVH Shark rear

Keine halbe Sachen, auch rückseitig gestreift

So leicht, wie sich der Volume-Regler bedienen lässt, dürfte hier das EVH Custom Low Friction 500Poti zum Einsatz kommen. Dieses zeichnet sich durch eine ausgeprägte Leichtgängigkeit aus, sodass man damit auch schnelle Volumeswells, wie sie Eddie Van Halen beispielsweise in Cathedral oder auch unzählige seiner Kollegen gerne zeigen, leichtmöglichst vornehmen kann. Das Tonpoti der EVH Shark erzeugt spürbar mehr „Reibung“ beim Drehen, so wie das bei den meisten Standardpotis (Alpha, CTS, Gotoh) normalerweise auch der Fall ist.

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Wenn man die Songs der Band Van Halen gut kennt, weiß man, dass Eddie in seine Gitarren einen Treble-Bleed Kondensator (Link siehe Abschnitt „Die Treble-Bleed Modifikation“) am Volume-Poti installierte. In einigen Songs, Intros etc. hört man Eddie mit zurückgeregeltem Volume-Regler spielen. Der Sound ist hierbei recht „gläsern“ und besitzt sehr wenig Bassanteil. Der Kondensator „schleust“ die hohen Frequenzen am Poti vorbei, wenn der Volume-Regler heruntergeregelt wird, deswegen bleibt der sonst übliche Höhenverlust beim Zurückdrehen aus. Nach Aufschrauben des Elektrikfachs der EVH Shark wurde meine Vermutung bestätigt, dass hier kein Kondensator am Volume-Regler verbaut wurde, da der Klang beim Zurückdrehen deutlich dumpfer wurde. Eine zusätzliche Investition von 10 Cent wäre hier sicher eine gute Wahl gewesen.

EVH Shark E-Gitarre – Handling und Sound

Die Gitarre lässt sich sowohl im Stehen als auch im Sitzen gut spielen, ist ausgewogen und angenehm leicht. Die Saitenlage ab Werk war akzeptabel, ließ jedoch Spielraum für Verbesserung.

Die Leersaiten klingen dank des verbauten Messingsattels (verglichen mit dem Sound eines Knochen- bzw. Kunststoffsattels) etwas brillanter, bzw. der klangliche Unterschied zwischen einer gegriffenen Note und einer Leersaite ist minimal weniger wahrzunehmen.

Die beiden EVH Wolfgang Humbucker Parchment (mit Metal Braid Wire) erzeugen wie vermutet mächtig Druck, so wie man dies von Produkten Eddies erwarten darf. Hören wir zunächst den Steg-Pickup mit etwas Tapping im Stil von Eddie. Für die Klangbeispiele kommt der verzerrte Kanal meines Peavey Classic 20 MH und eine MESA Boogie Thiele 1 x 12″ (Klon) zum Einsatz.

Die Klangbeispiele wurden in Standardstimmung gehalten. Würde man die Gitarre, wie Eddie das meist tut, einen Halbton tiefer stimmen, wäre der Sound noch brutaler bzw. gemeiner. Da der gute Eddie von einzelnen Ausnahmen einmal abgesehen niemals clean spielt, hören wir ausschließlich verzerrte Sounds.

Hier hört man auch einige Chords:

Nun der Hals-Pickup. Dieser findet bei Eddie selbst keine Verwendung, aber wenn wir in der EVH Shark schon mal einen am Start haben, warum sollte man sich diesen nicht auch anhören:

Schließlich ein letztes Beispiel unter Verwendung des Hals-Pickups:

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

EVH Shark E-Gitarre – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall bzw. Delay hinzugefügt). 

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Fazit

Mit der EVH Shark E-Gitarre macht EVH nun auch seine legendäre Kult-Explorer für den Markt zugänglich, auch wenn man natürlich nur eine Replika davon erstehen kann. Die EVH Shark wurde einwandfrei verarbeitet und bietet druckvollen Sound bei typischem Eddie Van Halen Look. Die EVH Shark  ist sicherlich ein Nischenprodukt, da das Design sich weit abseits des Mainstreams bewegt, aber für einen eingefleischten Eddie Van Halen Fan sicherlich ein Objekt der Begierde.

Plus

  • Sound
  • Gewicht
  • Pickups
  • Verarbeitung

Minus

  • kein Koffer im Lieferumfang

Preis

  • Ladenpreis: 1.335,- Euro
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Klangbeispiele
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