Pickups und Elektronik der EvH Wolfgang USA Stealth Gray
Über die beiden Tonabnehmer der Gitarre ist nicht viel rauszubekommen, der Hersteller bezeichnet sie schlicht als „Wolfgang Humbucking“, sie stammen also offensichtlich aus eigener Fertigung. Es sind zwei identische Modelle, die ohne Rahmen direkt in die Decke eingesetzt wurden und über einen Dreiwegeschalter angewählt werden. Der sitzt im oberen Cutaway und ist, entgegen der Norm, umgedreht eingesetzt. Was konkret bedeutet, dass beim Schalten nach unten der Frontpickup und beim Hochschalten der Steghumbucker aktiviert wird.
Das war auch bereits bei der von uns getesteten Fernostvariante der Wolfgang der Fall und ist voll im Sinne des Künstlers. Eddie sagte hierzu mal in seinem EvH- Blog: „The reason for reversing the pickup selector switching is because when I play with my right hand on the fingerboard, I tend to bump the switch (it gets in my way)„. Ich hoffe, er stößt nicht allzu fest gegen den Schalter, denn der ist für ein Instrument dieser Preisklasse ungewöhnlich minderwertig ausgefallen. Dafür laufen die Potis mit den fetten Plastikknöpfen wie Butter auf ihren Achsen, speziell das Volumepoti erlaubt durch seinen weichen Lauf ein müheloses Betätigen, was für eine gute Interaktion mit einem Röhrenamp unabdingbar ist.
— Wolfgang Humbucking – Halsposition —
Etwas enttäuschend ist jedoch die Tatsache, dass die Elektronik keine Möglichkeit bietet, die beiden Tonabnehmer auch im Singlecoil-Modus betreiben zu können. So bieten sich als einzige Schaltungsmöglichkeiten der Halspickup im Solobetrieb, beide Pickups gemeinsam oder aber der Steghumbucker solo an.
Zwischenzeugnis
Die EvH Wolfgang USA Stealth Gray bietet in puncto Verarbeitung und Ausstattung genau das, was man von einem Instrument der Premiumklasse erwarten kann. Die Gitarre wirkt von Kopf bis Fuß wie aus einem Guss, hinzu kommt das gute Handling durch den sehr tief in den Korpus eingesetzten Hals mit seinem angenehm flachen Profil und seiner nur geölten Rückseite. Beste Voraussetzungen also für eine gute Performance! Und wie die in der Praxis aussieht, erfahren wir ab der nächsten Seite.
